Folksongs& Folkdances
Im Museion findet heute der zweite Teil des Projekts „Folksongs& Folkdances“ statt, eine Produktion des Festivals Zeitgenössischer Musik in Kooperation mit dem Südtiroler Künstlerbund.
Für die meisten Pioniere der Moderne, etwa der Wiener Schule, kam ein Rückschritt ins Einfache und Unmittelbare des Volksliedes, wie noch bei Mahler, nicht in Frage. Das änderte sich mit der Krise der „Darmstädter Avantgarde. 1971 komponierte HK Gruber seine als „Pandämonium“ bezeichnete Suite infantiler Songs und Tänze „Frankenstein“ auf bitterböse Kinderreime von H. C. Artmann. Mit den bereits 1964 komponierten Folksongs von Luciano Berio, die 1972 neu instrumentiert wurden, entkrampfte sich das Verhältnis der Avantgarde zum Volkslied vollends. Daran knüpfte die „kritische Heimatmusik“ und die „Weltmusik“ an, die zeitgenössisch aufbereitet wurde (H. Stuppner).
Die Werke von Manuela Kerer und Michael F.P. Huber enthalten ebenfalls Ansätze von Tänzen, sei es, dass Manuela Kerer mit „subtilen Nervenimpulsen“ die Gehirnzellen tanzen lässt, Michael F.P. Huber einen Walzer komponiert, der immer wieder ins Stocken gerät, oder Luca Sticcotti mit „Cornupio in the sky“ seinem verstorbenen Freund (Luciano Daini, mit Künstlernamen „Cornupio“) einen tanzähnliche Nachruf widmet.Die Musik von Luca Sticcotti, 1964 in Bruneck geboren, speist sich aus dem Jazz, ethnischen Klängen aus dem Orient und Lateinamerika, teils auch aus der Rockmusik.
Manuela Kerer: „Gespaltenes Gehirn (Split brain): Die beiden Gehirn-Hemisphären sind funktionell nicht identisch…Etwa 200 Mill. Nervenfasern garantieren einen perfekt funktionierenden Informationsaustausch … Aber was passiert, wenn dieser Austausch einstürzt?…“, fragt die Komponistin. Die Polyphonie des Stückes beschreibt diesen Fall musikalisch.
Michael F.P. Huber: „…Je nach Publikum habe ich auch schon die verschiedensten Reaktionen auf meine Musik erlebt. Welches Publikum suche ich mir als Komponist also aus? Es werden fast immer Personen im Publikum sitzen, die noch besser zu wissen glauben, was eigentlich „Avantgarde“ ist…“
Hubert Stuppner: Sieben europäische Folksongs:
- Swedish Folksong:
a)The Neck (the german spirit of the water)…”Even if love-pain should hurt me, I’ll never submit to the fate…”
- b) Lullaby: “”Tulu, Turelilu,, cab’t you come now?” No, I have to fill with milk my horn.”..Don’t you sleepe, my Suselisu?”
- French Folksong:
“Le Roy a fait batter tambour: “Marquis, qui est cett’ joli dame?” Rataplan, rataplan. Si tu voulais me l’accorder, Je me chargerais d’elle” …”Sir, si vous n’étiez pas le Roy, j’en tirerais vengeance.”…La Reine a fait faire un bouquet de belles fleurs et la senteur de ce bouquet a faire mourir la Marquise.”
- Scottish Drinksong: Then let the toast and sang go round till chanticleer begins to crow…”
- Greek Folksong: “In this troubled world I was always a stranger…” Yiu are not eating, not drinking, Umer Aga?” “No bread I can eat, no wine I can drink, so I take the zither and play…”
5.Bulgarian Folksong:
“My mother she loved me so deeply and she worried so about me…She left me…now I’m poor and alone…”
- Lituanian Folksong
“Shall I ride my little horse?…Right at this moment the little rue-garden comes out a beautiful young girl…”
- Italian Folksong:
a)”Fighiuzza, che nascisti sfortnata, to mamma t’appi a far batiota, …finciti paccia, finciti malata, che lui senziu ti vota…”(Siracusa)
- b) “San Franciscu di Paola, addumiscitilu a la vostra tavola…Ci dati a manciari, ma pani e pisci, et iddu allura s’addormisci”. (Palermo)
- c) Uomo: “Tu nel tuo letto a far sogni d’oro, io nell’aperto nel gelo…”” Donna: “Di te m’incresce tanto, o bel cantore, mo già donato il core.” (Abbruzzo)
Termin: Mittwoch, 30. Oktober um 20 Uhr im Museion. Es spielt das Ensemble Windkraft& Virtuosi Italiani unter Kasper de Roo, Solistin ist Martina Bortolotti, Sopran. Karten an der Abendkassa.
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