Sinner in Gröden
Jannick Sinner wird bei der 10. Auflage des größten Tennisturniers in Südtirol von 11. bis 17. November in der Tennishalle in St. Ulrich mit dabei sein.
„Spielt Jannik Sinner in Gröden, oder spielt er nicht?“ Diese Frage mussten die Veranstalter des Sparkasse Challenger Val Gardena Südtirol in den letzten Wochen öfters beantworten. Am Donnerstag wurde das Geheimnis bei der Pressekonferenz in der Sparkasse Academy in Bozen von OK-Präsidentin Ellis Kasslatter und Turnierdirektor Ambros Hofer gelüftet und die Antwort lautet: „Ja“.
Der 18-jährige Sextner wird bei der 10. Auflage des größten Tennisturniers in Südtirol (Preisgeld 46.600 Euro) von 11. bis 17. November in der Tennishalle in St. Ulrich mit dabei sein. Gleichzeitig wurde auch das 15.000 Dollar ITF-Damen-Turnier vorgestellt, das von 27. Oktober bis 2. November zum 5. Mal in Gröden ausgetragen wird.
Jannik Sinner beendet Saison in Gröden
Für Sinner stand die Teilnahme an seinem Heimturnier zum Abschluss einer langen Saison nicht zur Diskussion. Schon bei der Premiere im letzten Jahr stand Sinner im Rampenlicht. Mit 17 Jahren feierte er in Gröden gegen Luca Giacomini (7:6, 6:1) seinen ersten Sieg auf der Challenger-Tour überhaupt, musste sich erst im Achtelfinale nach hartem Kampf dem Franzosen Constant Lestienne mit 7:6, 5:7, 5:7 geschlagen geben.
Sinner hat in diesem Jahr die Tennis-Welt verblüfft. Er hat das Jahr im Januar auf Rang 550 begonnen und steht jetzt vor dem Einzug in die Top 100 der Weltrangliste. Nach dem Halbfinale letzte Woche in Antwerpen liegt er auf Platz 101. Der Titel des „Aufsteiger des Jahres“ ist dem 18 Jahre alten Sextner schon sicher. Kein anderer Spieler seines Jahrgangs (2001) steht in der Weltrangliste so weit oben und die direkte Qualifikation für die Australian Open im Januar 2020 ist bereits geschafft.
Andreas Seppi verzichtet auf Heimturnier
„Natürlich sind wir überglücklich, dass wir Jannik Sinner wieder bei uns haben, auch wenn wir ein wenig gehofft haben, dass auch Andreas Seppi in diesem Jahr dabei ist“, gibt Turnierdirektor Ambros Hofer zu. „Das wäre perfekt gewesen, aber es gibt einen erfreulichen Grund, warum Andreas dieses Jahr nicht nach Gröden kommt“.
„Ich bin zu Beginn der Woche in das italienische Davis-Cup-Team einberufen worden. Die Finals in Madrid beginnen am 18. November. Ich denke, wir werden sicher schon einige Tage vorher nach Madrid fliegen, deshalb kann ich dieses Jahr leider nicht in Gröden spielen“, sagt Seppi. Der Kalterer kann bei seinem Heim-Turnier drei Finalteilnahmen vorweisen. Er hat in St. Ulrich (2013 und 2014) als einziger Spieler zweimal gewonnen.
Travaglia führt die Entry List an – Wild Cards im Hauptfeld für zwei Grödner
In dieser Woche hat die ATP die Entry List für das Challenger in Gröden veröffentlicht. Zwei Spieler aus den Top 100 sind aktuell mit dabei. Angeführt wird die Liste von Stefano Travaglia. Der Italiener, der im Dezember 28 Jahre alt wird, hat die beste Saison seiner Karriere hinter sich und liegt auf Platz 83 der Weltrangliste. Salvatore Caruso scheint diese Woche auf Platz 100 auf. Gleich dahinter liegt Jannik Sinner (101). Insgesamt sind derzeit 13 Spieler aus den Top 200 der Weltrangliste gemeldet und zwölf „Azzurri“. Darunter auch Stefano Napolitano, der das Turnier in St. Ulrich 2016 gewonnen hat. „Natürlich sind wir hochzufrieden mit der Meldeliste, es wird ein interessantes Turnier mit vielen Favoriten“, sagt Hofer.
Fünf Wild Cards sind im Hauptfeld mit 48 Spielern zu vergeben. Drei davon vergibt der italienische Tennisverband, zwei die Organisatoren. „Unsere Wild Cards gehen an zwei Grödner: Patric Prinoth, der seit 30. September in der Weltrangliste aufscheint, und an Erwin Tröbinger, auch weil wir keine anderen Anfragen aus Südtirol erhalten haben“, sagt Hofer. Der Sieger kassiert 80 Weltranglistenpunkte. Das Preisgeld beträgt 46.600 Euro, davon gehen 6.190 Euro an den Turniersieger, 225 Euro kassiert jeder Verlierer in der ersten Runde.
Termine für Halbfinale und Finale stehen schon fest
Das Turnier in St. Ulrich beginnt mit den 2 Spielen der Qualifikation am Montag, 11. November um 10 Uhr. Die 16 Spiele der 1. Runde finden am Montag und Dienstag statt, die 2. Runde mit ebenfalls 16 Spielen wird am Dienstag und Mittwoch ebenfalls ab 10 Uhr gespielt. Achtelfinale ab 10 Uhr auf dem Programm, das Viertelfinale am Freitag ab 11 Uhr. Die Halbfinalspiele am Samstag, 16. November beginnen um 12 Uhr, danach steht noch das DoppelFinale auf dem Programm. Das Einzel-Finale am Sonntag, 17. November ist für 11 Uhr angesetzt.
Verena Hofer beendet beim Damen-Turnier ihre Karriere
Als Appetitanreger vor dem Challenger der Herren findet in der kommenden Woche (27. Oktober bis 2. November) zum fünften Mal ein mit 15.000 Dollar dotiertes Damenturnier statt. Beim ITF Raiffeisen Val Gardena Südtirol wird Verena Hofer ihre Profi-Karriere endgültig beenden. Die einstige U14- und U16-Italienmeisterin ist seit Ende Mai nicht mehr auf der Tour aktiv, steht aber noch direkt im Hauptfeld. In Gröden hat sie 2017 das Halbfinale und im Vorjahr das Viertelfinale erreicht.
In ihrer Karriere hat sie es bis auf Platz 667 der Weltrangliste geschafft. Neben Hofer werden zwei weitere Südtirolerinnen im Hauptfeld aufschlagen, das am Montag beginnt. Die erst 16-jährige Laura Mair aus Gröden und Silvia Saccani aus Gais, die in den letzten Wochen ihre ersten Spiele im Hauptfeld auf der ITF-Tour gewonnen hat, bekommen die Wild Cards der Veranstalter.
Nicht dabei ist Südtirols Nummer 1. Verena Meliss aus Kaltern ist in der kommenden Woche zweimal mit dem TC Rungg in der Serie A2-Meisterschaft im Einsatz und kann deshalb nicht in Gröden spielen. Das Hauptfeld wird von der Italienerin Claudia Giovine (WTA 436) angeführt. Ebenfalls zu den Favoritinnen gehören die Slowenin Veronika Erjavec (WTA 505) und Xenia Knoll aus der Schweiz (WTA 750). Auch in der Qualifikation, die am Sonntag beginnt, werden mindestens zwei Südtirolerinnen zu sehen sein. „Wir haben entschieden, unsere Wild Cards an die 15-jährige Lara Pfeifer vom TC Rungg und an die Grödnerin Alessia Piccoliori zu vergeben“, sagt Turnierdirektor Hofer.
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