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„Nachhaltig nützen“

Die Entscheidungsträger des Dolomiten UNESCO Welterbes informierten sich in der Schweiz, wie ein nachhaltiger Tourismus aussehen könnte.

Wie schafft man es am besten, den zentralen Gedanken des Welterbes „Schützen und nachhaltig nützen“ bei der Bevölkerung und den Gästen des Dolomiten UNESCO Welterbes zu verankern, und wie kann ein nachhaltiger Tourismus in diesem Gebiet aussehen?

Um Antwort auf diese Fragen zu bekommen, lud IDM Südtirol gemeinsam mit der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung vor Kurzem Entscheidungsträger des Welterbes zu einer Studienreise zum Swiss Alps Jungfrau Aletsch in der Schweiz, dem ersten Welterbe der Alpen. Das Fazit der Reise: Nur ein gemeinsames Vorgehen aller Beteiligten führt zum Ziel, für das viel Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit und ein Blick über den Tellerrand hinweg nötig ist.

Und: An Nachhaltigkeit in allen Bereichen führt kein Weg vorbei. Die Bevölkerung und die Besucher der Dolomitentäler für das Thema Welterbe zu sensibilisieren und insbesondere die Touristiker einzubinden, um gemeinsam nachhaltige Produkte für die Gäste des Dolomiten UNESCO Welterbes zu schaffen: Das ist das Ziel eines Arbeitstisches, den IDM gemeinsam mit der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklungleitet. Mit am Tisch sitzen die Vertreter der Tourismusvereine des Südtiroler Dolomitengebiets, die Anteil am Welterbe haben. Als großes gemeinsames Anliegen stellte sich 2019 die Weiterbildung in Sachen Welterbe heraus.

Die Studienreise in die Schweiz war somit neben einer Schulungsreihe für Touristiker des Dolomitengebietes eines der beiden Projekte, die in diesem Jahr in der Arbeitsgruppe entwickelt wurden. „Nur wer gut informiert ist, kann sich mit dem Thema identifizieren, Verantwortung übernehmen und glaubwürdig und authentisch sein“, erklärt Wolfgang Töchterle, Abteilungsdirektor Marketing von IDM, die Initiative. Mit dabei auf der Reise in die Schweiz waren Vertreter von IDM, der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung,der Stiftung Dolomiten UNESCO, diverser Aufstiegsanlagen und Gemeinden, Hoteliers sowie Präsidenten und Direktoren der Tourismusvereine aus dem gesamten Dolomitengebiet.

Mit dem Schweizer Welterbe Swiss Alps Jungfrau Aletsch wurde ein Ziel ausfindig gemacht, das aufgrund seiner jahrelangen Erfahrungen bei der Umsetzung des Welterbe-Gedankens eine Vorbildfunktion hat. Über 23 Gemeinden sind Teil dieses Gebietes, das nahezu die gesamten Berner Hochalpen der Kantone Bern und Wallis umfasst. Der Auftrag der UNESCO wird hier umgesetzt, indem die Erhaltung des Welterbes eng an die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der Region gekoppelt wird. Die Verantwortlichen haben Angebote entwickelt, die sensibilisieren, Verantwortungsbewusstsein entwickeln und Identität stiften, wie etwa die Möglichkeit, zum Welterbe-Botschafter zu werden oder die Initiative „BepartoftheMountain“, bei der sich alle interessierten Player in das Thema einbringen können. Auf diese Weise wurde erreicht, dass sich Einheimische wie Gäste quer durch alle Branchen für das Welterbe stark engagieren.

„Diese Beteiligung möglichst vieler Menschen, die im Welterbe leben, arbeiten oder es im Urlaub besuchen, ist extrem wichtig. Die Dolomiten sind schließlich unser aller Herzensangelegenheit, und wir schaffen es nur zusammen, das Dolomiten UNESCO Welterbe mit nachhaltigen Projekten lebendig zu machen. Nachhaltig deshalb, weil das Welterbe nicht nur eine Ehre ist, sondern auch eine große Verantwortung für unseren Lebensraum mit sich bringt“, sagt Töchterle. In dieselbe Kerbe schlägt auch Frank Weber, Direktor der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung: „Die Frage der gemeinsamen Arbeit war am Swiss Alps Jungfrau Aletsch hervorragend lesbar. Der Umgang mit den Werten unseres Territoriums kann ausschließlich erfolgreich geführt werden, wenn er in gemeinsamer Diskussion und mit gemeinsamem Engagement durchgeführt wird“, so Weber.

Mit nach Hause nahmen die Teilnehmer auch die Erkenntnis, wie wichtig es ist, über den Tellerrand – oder in diesem Fall über die Grenze des Welterbes – hinauszusehen, können doch auch Projekte und Initiativen außerhalb der Grenze das eigene Welterbe-Gebiet beeinflussen. Das Gemeinwohl steht also über dem Eigeninteresse, so der gewonnene Schluss, was zu einer Haltung der gegenseitigen Verantwortung, der Partizipation und Zusammenarbeit führen sollte, die weit über das Thema UNESCO hinausgeht. „Wir konnten bei dieser Reise eindrücklich erleben, wie wichtig es ist, dass die Gemeinden des Welterbes sich selbst als Teil des Ganzen erleben und aktiv daran mitarbeiten. Das bedarf aber einer kontinuierlichen und geduldigen Netzwerkarbeit. Ich wünsche mir, dass diese Studienreise den Grundstein dafür gelegt hat, dass sich die lokalen Akteure noch besser persönlich einbringen, um an der Aufwertung des Welterbes mitzuarbeiten“, sagt Marcella Morandini, Direktorin der Stiftung Dolomiten UNESCO.

 

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