Insider Trading
Zwei Tage lang tauschen sich nationale und internationale Experten am Campus Bozen der Freien Universität Bozen zu einem Thema aus, das von großer Wichtigkeit für ein reibungsloses Funktionieren der Finanzmärkte ist.
Am 25. und 26. Oktober veranstaltet die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der unibz eine Konferenz, in der es um die geplante Reform der gesetzlichen Regelungen zum Insider Trading geht, die derzeit von der EU-Kommission ausgearbeitet wird. Eine Teilnahme wird von der Rechtsanwaltskammer Bozen für ihre Mitglieder als Weiterbildung angerechnet.
Eine Konferenz zum Insider Trading, also dem unerlaubten Handel mit Wertpapieren auf Basis interner oder bisher nicht veröffentlichter Informationen eines Unternehmens.
Ein Dauerbrenner, wie auch die jüngsten Skandalmeldungen rund um einige Bankiers in den USA und Europa zeigen. 1989 wurde diese Materie in Europa erstmals geregelt. 2003 folgte dann die erste Reform, 2014 schließlich eine Verordnung zum Marktmissbrauch (Market Abuse Regulation – MAR), die auch den so genannten Insiderhandel regelt. Mit der MAR wurde ein einheitlicher Rechtsrahmen für die gesamte Europäische Union geschaffen, an den die Mitgliedstaaten ihre nationalen Vorschriften anpassen mussten. Zurzeit arbeitet die Europäische Kommission an einer weiteren Reform der Verordnung.
Um die aktuellen Entwicklungen auf europäischer Ebene zu verstehen und besser abschätzen zu können, in welche Richtung die Reform geht und welche Auswirkungen sie auf die italienische Gesetzgebung hat, haben die Professoren Stefano Lombardo und Paolo Giudici von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der unibz in Zusammenarbeit mit Prof. Marco Ventoruzzo von der Mailänder Università Bocconi eine Konferenz organisiert. „Das Thema Insider Trading ist aus wirtschaftlicher und regulatorischer Sicht sehr komplex. Grundsätzlich wird ein solcher Handel von allen modernen Rechtsordnungen verboten – angefangen von jenen in den USA und Europa“, erklärt Prof. Stefano Lombardo.
Die Konferenz wird mit einem Vortrag von Alessandra Atripaldi von der Europäischen Kommission eröffnet. Sie wird sich mit der Frage befassen, ob die MAR in ihrer jetzigen Form die Erwartungen erfüllt hat, und die geplante Reform genauer beleuchten. Prof. Paolo Giudici und Prof. Stefano Lombardo von der unibz halten jeweils einen Vortrag zum Thema Verantwortung für Insiderhandel und die damit verbundenen Schäden sowie zum Problem des Insiderhandels selbst und zu Fällen, in denen Manager sich über Informationen zu ihrem Unternehmen einen unrechtmäßigen persönlichen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen. Ein solcher Sachverhalt wird in Italien auch durch ein Urteil des Kassationsgerichtshofs aus dem Jahr 2017 geregelt.
Die Konferenz wird am Freitag um 9 Uhr im Raum C 3.06 am Campus Bozen eröffnet. Mitglieder der Rechtsanwaltskammer Bozen können sich eine Teilnahme als Weiterbildung anrechnen lassen. Das Programm der Konferenz kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://marketabuseregulation.projects.unibz.it/wp-content/uploads/2019/09/MAR_Flyer.pdf
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