„Dienste zusammenlegen“
Die Handelskammer Bozen hat den Bereich Beziehungen zu den anderen Gebiets- und Lokalkörperschaften im Landeshaushalt unter die Lupe genommen.
Die Transferzahlungen des Landes an die Südtiroler Gemeinden und Bezirksgemeinschaften beliefen sich 2018 auf fast eine Milliarde Euro, wobei mit fast 240 Millionen Euro verschiedene Investitionen unterstützt wurden.
Um die Effizienz zu erhöhen, ist laut Handelskammer eine grundlegende Neuregelung der Zuständigkeiten und Aufgaben der verschiedenen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Land) erforderlich.
„Es sollte eine weitere, verstärkte Zusammenlegung von Diensten über Gemeindegrenzen hinweg angesteuert werden. Ämter mit geringem Publikumsverkehr könnten für mehrere Gemeinden den Dienst anbieten. Zum Beispiel könnte ein Gemeindesekretär, ein Bauamt oder eine Baukommission für mehrere Gemeinden arbeiten“, schreibt die Handelskammer einer Aussendung.
Sogenannte Verwaltungseinheiten, wie sie in Bayern bereits vor 20 Jahren eingeführt wurden, könnten auch für Südtirol ein erfolgversprechendes Modell sein, meint die Handelskammer..
Die Personalintensität der Südtiroler Gemeinden sei sehr unterschiedlich. Um eine Reduzierung des Personals zu ermöglichen, müssten Synergien genutzt, weitere Dienste zusammengelegt und digitale Technologien verwendet werden.
„In Zukunft gilt es große Infrastrukturen wie zum Beispiel Altersheime gemeindeübergreifend zu planen und zu führen“, so Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen.
Zudem sollte den Gemeinden anstelle von Transferzahlungen ein größerer Teil des von ihnen eingenommenen Steueraufkommens überlassen werden, damit mehr Wettbewerb stattfindet und die Effizienz gesteigert wird.
Durch die Dezentralisierung öffentlicher Dienste könnten auf dem Land leerstehende Gebäude sinnvoll genutzt und Arbeitsplätze erhalten werden. „Das Subsidiaritätsprinzip muss dabei im Vordergrund stehen. Zur Stärkung der lokalen Kreisläufe sollte auch das Vergaberecht von allen öffentlichen Diensten einheitlich angewandt werden. Außerdem sollten Arbeitsabläufe bei der Abwicklung von Vergaben standardisiert werden“, so die Handelskammer.
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Kommentare (2)
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leser
Wenn man diesen bericht so durchliest möchte man fast vermuten dass due TZ die jungfreuliche pressefreiheit verloren hat und vom weinbergweg einvernommen ist
Dass ausgerechnet die handelskammer als einflüsterer der landesverwaltung als tipgeber auftritt lässt kühnste verdächtigungen u d fantasien blühen
Vielleicht ist dass eine möglichkeit als landesvater aufzutreten weil der weg als landeshauptmann verwährt ist
Jedenfalls ist es schon ein starkes stück dass über ei e öffentliche institution politisches tagesgeschäft betrieben wird und offensichtluch ist eine breite mehrheit damit einverstanden