„Das sollte uns alarmieren“
Die SVP Arbeitnehmer und die Junge Generation der Bezirke Burggrafenamt und Vinschgau trafen sich vor kurzem mit Landesrätin Waltraud Deeg, um das neue Rahmengesetz zum Wohnbau zu diskutieren.
Landesrätin Waltraud Deeg lieferte im Ratssaal der Gemeinde Naturns einen Überblick zur derzeitigen Situation auf dem Südtiroler Wohnungsmarkt. „Seitdem das Land die autonome Zuständigkeit für den Wohnbau hat, wurde eine Erfolgsgeschichte eingeleitet: Der Anteil der Eigentumswohnungen ist von 49% im Jahr 1951 auf heutige 70% gestiegen“, meint Deeg.
Das stelle im Vergleich zu Österreich oder Deutschland einen sehr hohen Wert dar.
Es sei aber auch wahr, dass laut Eurostat der Wert im restlichen Staatsgebiet höher ist und dass in Südtirol der Anteil in den letzten Jahren effektiv gesunken ist. „Das sollte uns alarmieren! Der Trend ist negativ. Vor allem die Arbeitnehmer und die junge Generation sind die Verlierer der überhitzten Preise auf dem Immobilienmarkt. Die öffentliche Hand muss noch mehr regulierend eingreifen“, sind sich Arbeitnehmer*innen und die JG einig.
Wie soll das passieren? In einer regen Diskussion brachten die zahlreichen Gemeindeverwalter und Funktionäre eine Reihe von Vorschlägen, die ins Gesetz und vor allem dann in die Durchführungsbestimmungen einfließen sollen, vor.
So sei die Bindung bei Landesbeiträgen in Zukunft bei 10 Jahre anzusetzen, beim geförderten Wohnbau aber weiterhin bei 20 Jahren. Die Zugangspunkte sollen auf 20 für alle Förderungen nivelliert werden, zudem soll ein Verdichtungsbonus – ähnlich dem Kubaturbonus bei Sanierung – eingeführt werden, um das Mehrgenerationenwohnen zu erleichtern. Das WOBI ist aufzuwerten und durch neue Kompetenzen im Mietbereich zu stärken.
Dabei sei ein Schwerpunkt auf das junge Wohnen zu legen, welches durch besonders interessante Mietpreise unterstützt werden soll. Das Bausparen ist weiter auszubauen und Einnahmen durch den so genannten Wertausgleich für Querfinanzierungen beim Bauen mit Preisdeckelung zur Verfügung zu stellen.
Solange die Löhne im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten und den Immobilienpreisen so gering sind, brauche es ein klares Bekenntnis zum Sozialausgleich und zu Transferleistungen durch die öffentliche Hand – also mehr Geld. „Eine chancengerechte Gesellschaft ist vor allem daran erkennbar, dass ein eigenes Dach über dem Kopf leistbar ist. Dafür muss die Politik in Zukunft wieder tatkräftiger sorgen, um den Negativtrend zu stoppen“, fordern Arbeitnehmer*innen und die JG aus dem Westen.
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Kommentare (1)
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pingoballino1955
Für die „überhitzten Preise“ könnt ihr SVPler die Verantwortung übernehmen,ihr wisst „GENAU“ warum!