Sicherheit am Dach
Ganze 80 Prozent des Südtiroler Baubestandes hat keine Absturzsicherheitssysteme. Warum diese so wichtig sind und welche Unterschiede es dabei gibt.
Die Berufsgemeinschaften der Kaminkehrer, Dachdecker, Zimmerer, Bau- und Galanteriespengler sowie Elektrotechniker haben die Kampagne „Sicherheit am Dach – Ohne den wäre ich nicht mehr hier“ ins Leben gerufen. Etwa ein Jahr nach dem offiziellen Startschuss der Kampagne und der Umsetzung von Flyern, Plakatierungen, Videos und vielem mehr, hat der lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister vor kurzem zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
„Wir sind mit der Kampagne sehr zufrieden“, sagte lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo. „Auf keinen Fall wollen wir Angst schüren, allerdings darf es nicht sein, dass Menschen bei der Arbeit ihr Leben aufs Spiel setzen.“
Im Rahmen der Tagung vertiefte Ingenieur Alberto Pincigher das Thema der Verankerungsvorrichtungen für die Wartungsarbeiten am Dach:
„Eine wichtige Rolle spielt natürlich die Sensibilisierung. Doch nicht nur das Wissen über die Gefahren ist wichtig, sondern auch das Wissen über die richtige Anwendung der Sicherheitsvorkehrungen. Das System muss unbedingt für das Dach geeignet sein und professionell angebracht werden. Ebenso ist es wichtig, dass die Handwerker und Techniker, die auf dem Dach arbeiten, genau wissen, wie sie sich sichern müssen.“
Hat ein Baubestand kein Absturzsicherheitssystem und es geschieht ein Unfall, hat das auch viele rechtliche Folgen. Eine Situationsanalyse der Haftung hat Gert Fischnaller, Präsident des Geometerkollegiums, vorgetragen. „Wer ist schuld? Um diese Frage dreht sich dann alles. Bei Unfällen werden mehrere Aspekte untersucht. Oft kommt es dann nicht nur auf das Vorhandensein von Absturzsicherheitssystemen, sondern auch auf dessen Wartung an. Die rechtlichen Folgen dürfen keines Falls unterschätzt werden.“ Derzeit gibt es keine klare gesetzliche Regelung für Sicherheitsvorkehrungen am Dach.
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