Preis für Gisela Mayr
Die Gewinnerin des diesjährigen JungforscherInnenpreises heißt Gisela Mayr und schloss ihre Dissertation an der Universität Gießen ab. Sie behandelt in ihrer Studie den Zusammenhang zwischen Mehrsprachigkeit und Interkulturalität in Südtiroler Schulklassen.
Am Montag dieser Woche fand an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen in Brixen zum sechsten Mal das Jungakademiker-Forum „Kulturen im Dialog statt.
Die lange Tradition, die die Förderung von JungakademikerInnen durch die Universität Bozen hat, dokumentierte die einleitende Präsentation des fünften Sammelbandes „Kulturen im Dialog“ durch Annemarie Profanter. Auch im Rahmen der diesjährigen Präsentation wurde die innovativste Arbeit mit einem Preisgeld von 1.000 Euro prämiert.
Die Gewinnerin des diesjährigen JungforscherInnenpreises heißt Gisela Mayr und schloss ihre Dissertation an der Universität Gießen ab. Sie behandelt in ihrer Studie den Zusammenhang zwischen Mehrsprachigkeit und Interkulturalität in Südtiroler Schulklassen. Anhand unterschiedlicher Unterrichtsmodule konnte sie zeigen, welche Bedeutung multilinguale Fähigkeiten für interkulturelle kommunikative Kompetenz haben. Eine internationale, interdisziplinäre Kommission wählte die Arbeiten für den JungforscherInnenpres aus, die von den Autorinnen und Autoren vor Publikum vorgestellt wurden.
Ziel des Forums „Kulturen im Dialog“, war auch dieses Mal der interdisziplinäre und interkulturelle wissenschaftliche Austausch. Luca Doll, Student der Geografie und Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck, präsentierte seine Arbeit zum Thema postnationale Grenzregime und deren Einfluss auf die europäische Identifizierung. In der Präsentation verwies er darauf, dass in den österreichischen Medien „die Anderen“ im Vergleich zu Menschen des eigenen Kulturkreises als homogene Gruppe dargestellt werden.
Esther Van Stosch, Absolventin der Universität Köln befasste sich in ihrer Arbeit mit der Darstellung der islamischen Welt in Wolframs von Eschenbach Parzival. In der anschließenden Diskussion wurde die Bedeutung einer Auseinandersetzung mit dem „Fremden“ in mittelalterlichen Texten für heutige gesellschaftspolitische Fragestellungen thematisiert.
Deborah Pichler der Universität Innsbruck fordert in ihrer Studie, dass italienische Literatur im Zweit- und Fremdsprachenunterricht an die jeweils eigene Kultur der SchülerInnen anknüpfen soll, um diese verständlicher und interessanter zu vermitteln. Sie fordert Lehrpersonen dazu auf, die SchülerInnen im Verstehen von Texten zu begleiten, die Freude am Lesen neu zu wecken, indem die jungen Menschen an ihre persönlichen Erfahrungen und an ihr eigenes kulturelles Wissen anknüpfen.
An die Preisverleihung schloss am Nachmittag eine intensive Arbeitssitzung an, in der 15 ausgewählte JungwissenschaftlerInnen die Beiträge zum 6. Sammelband inhaltlich diskutierten. Bis zum Herbst 2020 werden sie in vier Arbeitsgruppen Ihre Texte erarbeiten und so die Tradition der Veranstaltung „Kulturen im Dialog“ fortführen.
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