Ohne Verteidiger
Die Berufungsverhandlung zum Mordfall Marianne Obrist musste vertagt werden – der erstinstanzliche verurteilte Rabih Badr hat derzeit keinen Anwalt.
Er verbringt seine Tage im Gefängnis von Bozen in U-Haft und ist sich offenbar unschlüssig, wer ihn im Berufungsverfahren verteidigen soll. Immerhin war Rabih Badr, 34, im Dezember am Landesgericht in einem verkürzten Verfahren zu 30 Jahren Haft wegen Ermordung seiner Partnerin Marianne Obrist, 39, verurteilt worden.
Richter Peter Michaeler befand den Mann für schuldig, die Frau in deren Wohnung in Milland Tode geprügelt zu haben.
Paolo Polizzi, Badrs Anwalt im erstinstanzlichen Prozess, hatte das Urteil für ihn angefochten. Später übernahm der Bozner Strafverteidiger Nicola Nettis zusätzlich die Verteidigung des mutmaßlichen Mörders.
Am Montag hätte am Oberlandesgericht die Berufungsverhandlung zu diesem Fall stattfinden sollen. Dort zeigte sich allerdings, dass Badr in der Zwischenzeit seine beiden Verteidiger aus ihrem Mandat entlassen hatte.
Der erstinstanzlich Verurteilte hat zwei neue Vertrauensanwälte namhaft gemacht: Amanda Cheneri, die Badr bereits nach seiner Verhaftung im Sommer 2017 verteidigt hatte, und Flavio Moccia. Cheneri hat ihr Mandat bereits zurückgelegt, Moccia will den gebürtigen Marokkaner kommende Woche im Gefängnis besuchen und dann entscheiden, ob er die Verteidigung übernimmt oder nicht.
Das Oberlandesgericht unter Vorsitz von Silvia Monaco vertagte die Verhandlung erst einmal auf den 18. November.
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