Das Duell
Am Samstag wählt der Landeswintersportverband FISI einen neuen Präsidenten. Die beiden Kandidaten Markus Ortler und Helmuth Senfter im Interview.
Tageszeitung: Herr Ortler, wer wird die FISI-Wahl gewinnen?
Markus Ortler: Das ist eine spannende Geschichte. Wir haben viele Absprachen gemacht und ich glaube, es schaut nicht schlecht aus. Aber in der Wahlkabine stimmt jeder so ab, wie er es will. Deshalb ist es schwer eine Prognose zu wagen.
Helmuth Senfter: Ich habe ein gutes Bauchgefühl. Mir haben bei der letzten Wahl nur drei Prozent zur Präsidentschaft gefehlt. Jetzt hatte ich Zeit mich vorzubereiten und mein Programm auszubauen. Mit Fredy Stauder müsste ich auch bei den Langläufern einige Stimmen abholen.
Worauf würden Sie als Präsident vor allem setzen?
Markus Ortler: Das wichtigste ist die Ehrenamtlichkeit. Im Verband war das seit eh und je so und das sollte sich nicht ändern Ich habe die besten Fachleute in den verschiedenen Disziplinen, daran möchte ich festhalten.
Helmuth Senfter: Ich bin der Meinung, dass wir beim Landesverband viel mit Ideen erreichen können. Dazu brauche ich aber auch die besten Trainer und die besten Marketing-Manager. Man braucht nicht zwingend immer Geld.
Das Land scheint in West und Ost gespalten. Es scheint viele Streitereien zu geben. Wie wollen Sie die Gräben, die entstanden sind, überwinden?
Helmuth Senfter: Die Gräben sind nicht so schwer zu überwinden, wie man es sich vorstellt. Die Liebe zum Wintersport ist der Grundwert, der uns vereint. Die Zusammenarbeit funktioniert mit jedem. Die Spaltung kommt davon, dass sich einige benachteiligt fühlen. Darin sehe ich meine Chance. Man braucht jetzt einen unabhängigen Richter, der das alles organisiert.
Markus Ortler: Ich glaube, dass diese Streitereien aufgebauscht wurden. Ich habe viele Kontakte mit Vereinen und Trainern aus dem Pustertal. Ich sehe das nicht so dramatisch, wie es nach außen hin geschildert wird. Nach der Wahl muss gearbeitet werden, egal wer da dabei ist. Wenn sich jemand aufstellen lässt, um nur mit gewissen Menschen zu arbeiten, ist er fehl am Platz. Es geht um den Sport und um die Jugend.
Wo sind in Vergangenheit Fehler gemacht worden?
Helmuth Senfter: Es ist so, dass im Verband sehr viel auf freiwilliger Basis geschieht, deshalb ist es auch nicht korrekt, wenn man jetzt alles kritisiert. Eine jede Leistung die gebracht wird, ist eine gute. Etwas, das ich aber offen anspreche ist die Sportoberschule Mals, die bisher gegenüber den Vereinen privilegiert wurde. Die Schule ist nicht Mitglied beim Verein und dennoch wird sie bevorzugt. Außerdem sehen viele Vereine einen Talentverschleiß. Viele Vereine investieren viele Stunden in die Ausbildung der Talente, da kann es nicht sein, dass am Ende im Landeskader nur mehr 13 Personen stehen.
Markus Ortler: Beispielsweise sind wir in der Medienarbeit zu schwach aufgestellt gewesen. Auch in der Basis ist einiges stehen geblieben, auch weil man geschaut hat, im Verband möglichst gut dazustehen. Das hat man auch an den Resultaten gesehen, aber wir müssen nun auch in der Basis investieren, beispielsweise mit einem Fördertag. Vor allem jene Vereine – unabhängig von der Größe – die viel machen, müssen belohnt werden.
Interview: Markus Rufin
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