Stefano Cagol, Hannes Egger, Philipp Messner
Stefano Cagol,Hannes Egger und Philipp Messner stellen bei der 14te Biennale Internazionale d’Arte di Curitiba in Brasilien aus.
Am 21. September wurde die 14te Biennale Internazionale d’Arte di Curitiba, in der Hauptstadt des Bundesstaates Parana in Brasilien mit dem Titel „Fronteiras em Aberto(Offene Grenzen) eröffnet und bleibt bis zum 1. März 2020 zugänglich. Die Biennale bespielt mehr als 100 Orte in der Stadt, unter anderem das Museo Oscar Niemeyerund das historische Museum Museo Paranaense. Die Biennale, mit mehr als 300 beteiligten Künstler*innen aus 35 Ländern, gilt als eine der größten Veranstaltungen für zeitgenössischen Kunst in Südamerika und gehört zu den weltweit wichtigen Kunstbiennalen.
Im Rahmen der Biennale hat Massimo Scaringella, als Mitglied des kuratorischen Teams, ein Projekt mit dem Titel “Relações humanos/territoriais (Menschliche/territoriale Beziehungen)”entwickelt, an dem Künstler*innen aus neun Ländern teilnehmen und eigens für die Ausstellung neue Kunstwerke geschaffen haben. Unter diesen sind auch drei aus Trentino-Südtirol stammenden und allesamt einer verschiedenen Sprachgruppe angehörigen Künstler: Stefano Cagol, Hannes Egger, Philipp Messner. Ihre Arbeiten bilden innerhalb der Ausstellung ein territoriales Cluster. Die drei Künstler vertreten im Museo Oscar Niemeyernicht nur ihre Herkunftsregion, sondern verbinden gleichzeitig das Alpengebiet mit der Geschichte Paranàs, da gerade aus dem südlichen Tirol viele Menschen im späten 19ten Jahrhundert dorthin auswanderten.
“It’s all about giving and taking energy” von Stefano Cagol besteht aus einem Video und einem großformatigen Foto. Es zeigt wie die Wärme der Hände Spuren auf anderen Händen, auf den Gesichtern, den Mauern, den Blättern hinterlassen, und wie das Eis in den Händen schmilzt und blutähnlich zerrint. Die neue performative Intervention, die bei der Eröffnug der Biennale gezeigt wurde nennt sich “NÓS SOMOS AQUECIMENTO GLOBAL” (We are Global Warming): Thermosensible Karten zeigen den Anstieg der Themperatur – die unter anderem von der Abholzung der Wälder herrührt – als Bestandteil der komplexen Grenzverschiebung zwischen Mensch und Natur.
Hannes Egger hingegen präsentiert auf der Bienale de Curitiba “Silent Border in the Middle of No Man’s Land” . Es handelt sich um eine Audio- oder besser, Audience-performances mit Musik von mr. coon. Zehn Handlungsanweisungen werden über Kopfhörer übertragen und laden das Publikum zum handeln ein. Wie das Publikum mitmacht, füllt sich vormals leere Raum und wird zur Bühne, somit beginnt das Werk zu leben. In den Handlungsanweisungen lässt Egger, mit Bezug auf Friedrich Nietzsches Zarathustra und die “Geschlossene Gesellschaft” von Jean Paul Sarte, verschiedene Aspekte von Grenzen selbst erleben.
Das neu konzipierte Werkserie “Campos tácteis” (Haptische Felder) von Philipp Messner ist eine auf Fahnen gedruckte Überlagerung von Worten und Ausdrücken, wie etwa “we“, „all”, „brain capacity“. Die graphischen Überblendungen verweigern die eindeutige Definitaion und Eingrenzung, da sie sich den Möglichkeiten des Raums und des Ichs, des Kollektivs und des Individuum, öffnen. Die aufgehängten Fahnen markieren einen Raum der geistigen Offenheit und stellen Fragen nach möglichen zukünftigen Handlungen. Sie reflektieren die Wahrnehumg, die Art und Weise wie wir Realität formen und wie uns Realität formt.
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