„Unabdingbare Stelle“
Alle Krankenhauseinrichtungen werden künftig wieder über einen ärztlichen Direktor und einen Pflegedirektor verfügen können. Das hat der Südtiroler Landtag beschlossen.
Die Wiedereinführung des ärztlichen Leisters in allen Krankenhäusern wurde nicht nur von den Abgeordneten der Südtiroler Volkspartei gefordert. Auch Oppositionsparteien haben sich dafür stark gemacht. Für die Brixner Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof war es eine Frage der Zeit, dass das aktuelle Sanitätsgesetz in diese Richtung nachgebessert werden musste: „Das ist eine Stelle, die unabdingbar ist. Der ärztliche Leiter ist Vertreter und Koordinator der Ärzte. Er muss vor Ort sein, wenn optimale Versorgung, Qualität der Leistungen, Planung, Aufsicht usw. funktionieren sollen. Er ist Garant für eine gute Führung der jeweiligen Struktur. Und dasselbe gilt bei den Pflegedirektoren für die Koordination der Pflegerinnen und Pfleger“, unterstreicht Amhof die Wichtigkeit der beiden Stellen.
Sie und einige ihrer Kollegen hätten deshalb in der letzten Amtsperiode der Sanitätsreform etwas zögerlich zugestimmt, weil dort für die Krankenhauseinrichtungen mit zwei Standorten nur noch ein ärztlicher Direktor vorgesehen war. Allen voran war es der heutige Landtagspräsident Sepp Noggler, der sich zusammen mit Amhof mächtig ins Zeug legte und nicht aufhörte, auch für die peripheren Krankenhäuser den ärztlichen Leiter zu fordern.
Amhof hat mit der zusätzlichen Unterstützung der Abgeordneten Franz Locher und Manfred Valazza diese Forderung weitergetragen und im vergangenen Jahr wiederholt auf die Notwendigkeit der Wiedereinführung des ärztlichen Leiters in Schlanders, Innichen und Sterzing verwiesen. „Wir haben die ‚Direktor-verwaisten‘ Krankenhäuser oft mit einer Schulstelle verglichen, die langfristig nur dann optimal funktioniert, wenn der Direktor am Schulstandort sitzt und nicht fernab vom Geschehen Entscheidungen trifft“, erklärt Amhof.
Jetzt ist die Wiedereinführung der ärztlichen Leiter in allen Strukturen geplant und dürfte in absehbarer Zeit auch umgesetzt werden. „In Zeiten des akuten Ärztemangels, ist seine Präsenz unverzichtbar und die Koordination des Personals eine große Herausforderung – zum Glück haben wir die Stellen wieder geschaffen. Nun gilt es, sie mit kompetenten Fachkräften zu besetzen“, so Amhof zufrieden.
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