Achtung Kinderkino!
Für Kinder ist ein Kinobesuch ein gewaltiges Erlebnis.
von Renate Mumelter
Letzte Woche habe ich eine kleine Freundin, sie ist 7 Jahre alt, bei ihrem ersten Kinobesuch begleitet. Sie saß gebannt vor der großen Leinwand. Im Vergleich dazu sind Erwachsene im Kino zerfahren und unkonzentriert. Die große Leinwand hinterlässt bei Kindern einen so gewaltigen Eindruck, dass es für Kleinere besser ist, ins Theater zu gehen oder in den Wald. Ab dem Grundschulalter ist Kino unter bestimmten Bedingungen möglich. Im Kino werden Emotionen viel größer.Aufmerksame Eltern wissen, was ich meine. Die erzählen noch Jahrzehnte später von überraschenden Erlebnissen. Deshalb sollten Kinder im Kino begleitet werden. Nur so haben sie die Möglichkeit, das Gesehene aufzuarbeiten. Kinderkino ist also kein Kinderparkplatz. Eltern sollten sich über die Filme so gut wie möglich informieren. Aufschlussreiche Webseiten dazu gibt es. Ich bevorzuge langsam erzählte, nicht zu laut vorgeführte Filme ohne laute Hektik. Animation ist keinesfalls kindgerechter und 3D schon gar nicht. Diese Technik fordert vom Gehirn andere Verarbeitungstechniken, und die sind schon für Erwachsene mühsam.
Wir waren letzte Woche in „Mein Lotta-Leben“, einem Film mit echten Mädchen und Buben so um die 10, 11 Jahre. Empfohlen ist der Film ab 7, das ist auch schon unterste Grenze. Der Vorspann ist abschreckend hektisch, danach passt das Erzähltempo. Übrigens die Mischung zwischen Kino und Naschereien würde ich keinem Kind antrainieren.
„Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo!“ (DE 2019), 94. Min., Regie: Neele Leana Vollmar, mit Meggy Hussong, Yola Streese. Bewertung: Ab 7
Was es sonst noch gibt: TrentoFilmFestival (SA, SO, MO, DI, MI in Bozen, siehe Programm), „Le livre d’image“ von Godard (MO, Bozen)
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