Held oder Verlierer?
Der Südtirol-Aktivist Jörg Klotz wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden. Der passende Anlass, seine Tochter Eva zu fragen: Hat sich der Kampf wirklich gelohnt? War „der Tatte“ ein Held oder ein Verlierer?
TAGESZEITUNG Online: Frau Klotz, Ihr Vater Jörg wäre am 11. September 2019 100 Jahre alt geworden. War er ein Freiheitskämpfer oder ein Terrorist?
Eva Klotz: Ein Freiheitskämpfer. Mein Vater hat sich während der ganzen Zeit des Kampfes an den Schwur gehalten, den mehrere BAS-Leute bei uns in Walten in der Stube geleistet haben, also nicht auf Menschen zu schießen.
Ihr Vater galt innerhalb des BAS als Vertreter eines radikalen Kurses, er strebte einen Guerillakrieg ähnlich dem Algerienkrieg an, setzte sich damit aber gegen die Gemäßigten um Sepp Kerschbaumer nicht durch …
Mein Vater hat wie Luis Amplatz der Gruppe von Wolfgang Pfaundler angehört, also dem Nordtiroler Zweig des BAS. Von Guerillakrieg kann man nicht unbedingt sprechen, aber natürlich: Die Absicht war, die Freiheit für Südtirol zu erreichen, indem man den italienischen Soldaten zeigt, dass sie hier nichts zu suchen haben.
Wie hätte man das zeigen sollen?
Es ging nicht darum, auf Menschen zu schießen. Wenn mein Vater gewollt hätte, dann hätte er – wenn er hier in Südtirol war – jeden Tag ein Blutbad anrichten können. Er hat jeden Stein gekannt, er hatte ein Maschinengewehr, und er war ein ausgezeichneter Schütze. Er hat nicht getötet. Deswegen ist er auch kein Terrorist.
Wie weit, glauben Sie, wäre Ihr Vater im Extremfall gegangen?
Eines ist ganz klar: Sich widerstandslos gefangennehmen zu lassen, dass hätte er sicher nicht getan! Im Falle von Notwehr hätte er sich sicher einen Weg freigeschossen.
Ihr Vater hat keinen Menschen erschossen?
Nein, er hat einmal, als sie beim Abstieg von der Zwickauer Hütte umzingelt wurden, einem Anführer in den Arm geschossen. Aber durch meinen Vater ist niemand zu Tode gekommen.
Wie war das Verhältnis zwischen Ihrem Vater und Kerschbaumer wirklich?
Sehr, sehr freundschaftlich. Sie waren nie Gegner. Der Tatte ist dann halt eine andere Linie gefahren bzw. sie haben ihn nicht nach Zernez …
... in der Schweiz, wo die Feuernacht geplant wurde …
… eingeladen. Der Tatte hat von der Feuernacht offiziell nichts gewusst. Aber der Hoffmann Jörg …
… der Jörg Pircher aus Lana …
... hat ihm die Botschaft entboten, er möge schauen, am Herz-Jesu-Sonntag möglichst lange unter den Leuten zu sein. Dann hat der Tatte natürlich gewusst, dass etwas im Busch ist.
Warum hat man Ihren Vater von der Feuernacht-Planung ausgeschlossen?
Weil er bei der Pfaundler-Gruppe war und weil die sich gedacht haben, dass meinem Vater und den anderen diese Linie zu wenig war.
Ihrem Vater war die Feuernacht zu wenig?
Ja, weil er gesagt hat, nach zwei, drei Monaten vergisst man das alles wieder und geht zur Tagesordnung über.
Was hätte Ihr Vater statt der Feuernacht gemacht?
Das, was er danach auch gemacht hat: Immer wieder durch gezielte Aktionen im italienischen Heer Schrecken zu verbreiten. Es war ja wirklich so, dass sich ganz viele Soldaten nicht mehr getraut haben, auf Wache zu gehen. Der Tatte war ja deswegen Staatsfeind Nr. 1, weil sie wussten: Wenn der wollte, dann täten sie alle nicht mehr lange leben.
Hätten die Südtiroler damals den bewaffneten Konflikt gewollt?
Ganz schwer zu sagen. Der Tatte hat einmal geäußert, so wie er es sich eigentlich vorgestellt hatte: Wenn einer von 100 Schützen mitgegangen wäre, dann hätte es anders ausgeschaut. Ein hoher italienischer Offizier hat mir Jahre später im Vertrauen gesagt: Wenn die noch eine Weile weitergemacht hätten, hätte das Militär das Land räumen müssen, weil ihnen die Soldaten nicht mehr auf Wache gegangen sind bzw. in der Nacht, wo sie hätten Wache schieben müssen, heimlich mit ihren Jeeps wieder ins Tal heruntergefahren sind, um dort zu übernachten. Das habe ich erst im Nachhinein erfahren.
Sie vergöttern Ihren Vater …
Vergöttern ist falsch! Vergöttern tue ich keinen Menschen. Aber ich bin mir seiner Leistung bewusst und weiß einfach, welche unglaublichen Opfer er sich selbst abverlangt hat. Ich spüre ein ganz großes Vermächtnis, aber nicht als Last. Ich habe meinen Vater sehr, sehr gerne gehabt, schon als Kind. Ich hatte eine sehr enge Beziehung zu meinem Vater, obwohl ich nur bis zu meinem zehnten Lebensjahr mit ihm unter einem Dach sein durfte.
War er ein guter Vater? Oder war er ein Rabenvater?
Er war ein unglaublich guter Vater, ein sehr, sehr verständnisvoller Vater, dem es sicher leidgetan hat, dass er so wenig Zeit mit der Familie hat verbringen können, weil er ja auch das Schützenwesen wesentlich mit aufgebaut hat. Er war ganz wenige Sonntage im Jahr daheim. Und unter der Woche hat er in der Schmiede gearbeitet und dann im Sägewerk, das er dann ja auch betrieben hat. Was mir leid tut ist, dass wir als Familie nicht mehr von ihm gehabt haben.
Sie sind 1951 geboren, waren also 10 Jahre alt, als es zur Feuernacht kam und Ihr Vater ins Exil nach Österreich ging. Wie gestalteten sich die familiären Kontakte?
Das war sehr, sehr schwierig, weil es in den Wintermonaten nicht möglich war, über den Jaufen zu fahren. Die Feuernacht war im Juni 1961, und ich erinnere mich: Das erste Mal wiedergesehen habe ich meinen Tatte mit zwei Schwestern zu Pfingsten 1962. Also hatte ich ihn ein ganzes Jahr lang nicht gesehen.
Wie war das Wiedersehen nach einem Jahr?
Das war furchtbar! Ich habe die ganzen zwei Tage lang eigentlich nur geweint. So tief habe ich das empfunden. Meine Schwestern etwas weniger, die waren wesentlich jünger, 4 bzw. 6 Jahre jünger. Für mich war das eine schreckliche Begegnung, von der ich eigentlich kaum etwas gehabt habe, weil ich – wie gesagt – nur Traurigkeit verspürt habe. Ich war zwar erst 11, aber ich wusste, was das alles zu bedeuten hatte. Ich wusste, dass mein Tatte nicht mehr nach Südtirol zurück konnte und wir nicht raus zu ihm konnten. Ich habe also zwei Tage lang nur gereart.
In der Nacht auf den 7. September 1964 erschoss Christian Kerbler, der Agent des italienischen Geheimdienstes SISMI, in einer Heuhütte in Saltaus Luis Amplatz. Ihrem Vater gelang die Flucht, obwohl er von zwei Kugeln getroffen wurde – davon eine in der Brust. Wie erlebten Sie diesen Mordanschlag?
Ich kann mich noch ganz genau erinnern. Das war von einem Sonntag auf einen Montag. Wir haben in der Früh, wie immer, mit der Mama die Nachrichten gehört, wo es geheißen hat: Luis Amplatz tot! Und: Die Spuren von Jörg Klotz führen in einen tiefen Abgrund. Das war am Montagmorgen. Und erst am Mittwoch zu Mittag ist dann ein Bekannter aus St. Leonhard nach Walten gekommen, um uns zu sagen, dass der österreichische Rundfunk gemeldet hat, dass der Klotz in Sölden angekommen ist, zwar schwer verletzt, aber er war am Leben. Die beiden Nächte waren die schlimmsten Nächte meines Lebens. Ich war 13 und habe gedacht: Wenn es heißt, die Blutspuren verlieren sich in einem tiefen Abgrund, dann muss man wohl davon ausgehen, dass der Tatte irgendwo tot liegt.
Sie sind in den beiden Nächten davon ausgegangen, dass Sie Ihren Vater nie mehr sehen würden?
Ja, aber vor allem beschäftigte mich die bange Frage: Werden wir ihn je finden? Die Ungewissheit … Seitdem verstehe ich jene Leute, die keine Spur mehr von einem geliebten Menschen haben. Die Ungewissheit war für mich das Schlimmste. Ich bin davon ausgegangen, dass der Tatte irgendwo liegt, wo man ihn nicht findet. Dass er noch lebt, war eine ganz schwache Hoffnung. Hinzu kam die Ohnmacht, nichts tun, ihn nicht suchen zu können.
Als Sie dann gehört haben, dass Ihr Vater lebt …
Das war eine ganz große Erleichterung, aber das Schicksal der Familie Amplatz hat uns schwer getroffen, auch weil uns bewusst war, dass wir fast in derselben Situation gewesen wären. Denn dass mein Tatte durchgekommen ist, das war ein Wunder …
Ihr Vater hatte eine Kugel in der Brust …
Die Kugel ist unter der linken Achsel hinein und in der rechten Achsel gesteckt, ohne die Lunge oder das Herz zu verletzen. Das war eine sogenannte müde Kugel.
Wie erklären Sie sich den Umstand, dass Ihr Vater einen Geheimdienstagenten so nahe an sich herangelassen hat? War Ihr Vater naiv? Oder waren die italienischen Dienste so clever?
Beide, mein Tatte und der Amplatz, haben dem Kerbler nicht getraut. Aber sie haben Helfer gebraucht, sie haben jemanden gebraucht, der ihnen eventuell mal Lebensmittel einkauft oder der ihnen die Gegend auskundschaftet. Die Kerbler-Brüder haben sich angeboten, über den Freiheitskampf zu berichten. Sie sagten, sie würden höchstens zwei, drei Monate bleiben und dann den Agenturen einen großen Bericht über den Freiheitskampf anbieten.
Ihr Vater hat die Brüder nicht durchschaut? Also war er doch ein bisschen naiv?
Naiv kann man nicht sagen. Sie haben den Kerbler-Brüdern nie eine Waffe in die Hand gegeben, das belegt, dass sie ihnen nicht ganz getraut haben. Aber wer, bitteschön, denkt 1964 daran, welche Mittel der Geheimdienst hat? Wer denkt daran, dass Kerbler vom Geheimdienst mit einem Fotoapparat ausgestattet wurde, in den ein Funkgerät eingebaut war? Mit diesem Funkgerät konnte Kerbler jeden Tag seine Position durchgeben. Es hat ja damals fast jeden Tag einen Feuerwechsel gegeben, weil die Fahnder meinem Vater und Amplatz ständig auf den Fersen waren. Der Tatte und Amplatz haben gemerkt, dass da etwas nicht stimmt. Weil ihnen das alles nicht mehr geheuer war, wollten sie nach dieser Nacht, also am 7. September wieder über die Grenze gehen …
Dann hat es Kerbler eilig bekommen …
Ja, deswegen wird der Kerbler in jener Nacht auch geschossen haben.
Sie haben viele Jahre lang nach Christian Kerbler gesucht. Ist er tot?
Ich weiß es nicht. Ich bin bis nach Südafrika gegangen, um ihn zu suchen. Ich weiß nur, dass Interpol ihn im Dezember 1976 – der Tatte ist im Jänner 1976 gestorben – in London bei einem Ladendiebstahl aufgegriffen hat. Das bedeutet, dass er so gut nicht gestanden hat, wenn er in einem Laden stehlen musste.
Nach dieser Episode verliert sich die Spur von Christian Kerbler?
Ja, nach diesem Ladendiebstahl hat Interpol Italien und Österreich aufgefordert, einen Auslieferungsantrag auszustellen. Beide Staaten haben aber keine Auslieferung beantragt. Die Spuren haben sich verloren. Ich wüsste wirklich nicht, wo der umgehen könnte.
Ihr Vater zog sich in den 70er-Jahren zurück, lebte in einer einfachen Holzhütte in Telfes. Hatte er resigniert?
Schwierige Frage. Nach den Ereignissen auf den Brunner-Mahdern ist sicher etwas in ihm kaputtgegangen. Er hat zu uns öfter gesagt: Wenn von dreien einer nicht nur ein Verräter, sondern auch noch Killer ist, dann hört sich jeder Freiheitskampf auf. Er hatte noch Pläne, aber besonders die Zeit seiner Verbannung in Wien war für ihn sehr schwierig. Er war allein. Der Luis Amplatz war tot. Der Luis Larch, einer seiner besten Kollegen, war in Graz in Verbannung. Man kann schon sagen, dass er eine Zeitlang schon ganz unten und psychisch angeschlagen war.
Jörg Klotz war sechsfacher Familienvater. Glauben Sie, dass er sich jemals – oder gerade in der depressiven Wiener Phase – die Frage gestellt hat, ob sich das alles gelohnt hat?
Sicher! Die Mamma hat oft erzählt, dass er es nicht zuwege gebracht hat, uns – nach unseren Besuchen bei ihm – auf den Bahnhof zu begleiten und sich von uns zu verabschieden. Die Mamma hat immer gesagt, dass er das nicht derpackt hat.
Wie würden Sie die Frage beantworten? War der Kampf Ihres Vaters die damit verbundenen Opfer wert?
Der Vater und auch wir hätten uns alle viel mehr erwartet, auch heute. Der Tatte hat die Opfer sicher nicht für diese Autonomie gebracht, sondern für die Freiheit des Landes.
Ist Ihr Vater als Verlierer gestorben?
Nein, sicher nicht als Verlierer! Er ist seinem Gewissen ein Leben lang treu geblieben. Er hat sich an das gehalten, was sie geschworen haben: Nicht aufgeben, bevor Südtirol frei ist.
Eine Schlüsselfigur in Ihrem Leben ist sicher auch Ihre Mutter Rosa Pöll, sie war Lehrerin. War Sie politisch auf einer Linie mit Ihrem Vater?
Unbedingt, obwohl sie in keiner Weise und niemals Mitakteurin war. Ihr wurde ja Bandenbildung vorgeworfen, sie war 14 Monate und zehn Tage in Untersuchungshaft. Das war Sippenhaft übelster Sorte. Sie hat voll und ganz hinter unserem Vater gestanden. Der Tatte hat selbst gesagt: Ohne diese Frau hätte ich den Freiheitskampf nicht führen können.
Wie kann man sich das Leben innerhalb der Familie Klotz vorstellen. Der Vater im Krieg mit dem italienischen Staat, die Mutter mit sechs Kindern in der Stube …
Eben nicht in der Stube. Gott sei Dank hat meine Mutter als Hilfslehrerin alleweil wieder eine Anstellung gekriegt, zwar jedes Jahr an einem anderen Ort. Aber sie hat nie gejammert. Wenn wir Kinder einmal gejammert haben, hat sie immer gesagt: Kinder, tiat lei net jammern, des pockn mir schun! Sie war eine unglaublich starke Frau, die überzeugt war, dass es den Kampf, den der Vater geführt hat, gebraucht hat. Sie hat sicher oft große Sorgen gehabt, weil die Leute sie geschnitten haben. Wenn sie sich bei einer Lehrerkonferenz irgendwo hinzusitzen wollte, ist der gesamte Tisch aufgestanden. Oder die Leute haben die Straßenseite gewechselt, wenn sie meine Mutter gesehen haben. Das hat ihr sicher zugesetzt. Aber meine Mutter ist eine sehr starke und mutige Frau gewesen, sie hat gewusst, wofür sie das alles mit durchhält.
Dasselbe galt und gilt für die Kinder?
Ja. Es gibt da keinen Bruch zwischen uns Kindern und unserem Vater, wir alle leben sein Vermächtnis.
Sie selbst haben vieles in Ihrem Leben dem politischen Kampf für die Selbstbestimmung untergeordnet. Glauben Sie, dass Ihr Vater stolz auf Sie ist?
Stolz ist ein großes Wort, aber ich bin überzeugt, dass er mir beigestanden ist.
Frau Klotz, Sie haben über Jahre lang im Südtiroler Landtag gesessen. Haben Sie von der Selbstbestimmung-Idee gelebt? Oder haben Sie für die Selbstbestimmung-Idee gelebt?
Dass die Landtagstätigkeit auch honoriert worden ist, das stimmt, ich bin aber nicht deswegen in die Politik gegangen. Ich bin ausschließlich in die Politik gegangen, um den Kampf meines Vaters mit allen friedlichen und demokratischen Mitteln weiterzukämpfen. Ich hätte es auch mit einem Lehrergehalt gemacht. Ich habe mich sicher nicht bereichert. Ich habe ein Leben geführt, wie ich es sonst auch geführt hätte. Das, was ich habe und das was ich gekriegt habe, investiere ich in den Freiheitskampf und in meine Familie.
Aber Ihnen ist es ergangen wie Ihrem Vater: die Freiheit für Südtirol haben auch Sie nicht erkämpfen können?
Da hadere ich keineswegs, weil ich weiß, dass ich getan habe, was ich konnte. Dabei habe ich – das kann man auch sagen – das Private vernachlässigt …
Ihre politische Bilanz?
Wenn wir nicht gewesen wären, wäre von Selbstbestimmung keine Rede mehr. Dann wäre Südtirol noch italienischer als es schon ist.
Glauben Sie, dass Südtirol jemals frei sein wird?
Es kommt, wie es kommt. Es ist möglich. Und wenn es nicht kommen sollte, dann werde ich nicht an Kummer sterben.
Interview: Artur Oberhofer
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Kommentare (17)
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morgenstern
… und wenn es nicht kommen sollte, dann werde ich nicht an Kummer sterben.
Was nach meinem Empfinden nichts anderes heißt als:“ Ist doch mir egal Hauptsache die Kasse stimmt „. Und die stimmt zweifelsfrei.
equalizer
Es gibt Menschen, die offensichtlich die Sinnhaftigkeit ihres Tuns nur über den Euro definieren, rechtfertigen und bewerten können. Sie werden nie verstehen, dass es auch Idealisten geben kann, die kompromisslos für eine Sache einstehen, ohne an den eigenen Nutzen zu denken. Meistens ernten diese Leute keinen finanziellen Vorteil. Sie werden oft eher verkannt. Erst durch die Sicht aus zeitlichem Abstand kann ihr Handeln richtig eingeordnet und verstanden werden.
Über Menschen in so abfälliger Art zu urteilen, die ihr Leben in den Dienst einer Sache gestellt haben, steht wohl niemandem zu.
…und, dass die Kasse stimmt, das haben jene zu verantworten, die die grosszügige Vergütung für Politiker und ihren Einsatz (mal mehr, mal weniger) für die Allgemeinheit eingeführt haben.
semperoper
Jörg Klotz war sicher ein ehrenhafter Mensch mit der heute so vielbeschworenen „Handschlagqualität“ (dass er vermutlich auch ein fürsorglicher Vater war, tut für uns Außenstehende nichts zur Sache). Ein warmherziger Mensch, der auch die Ansichten eines Anderen respektiert, war er aber nicht. Er kannte beim Ausräumen größerer Schwierigkeiten vermutlich nur die Waffe. Ganz im Gegensatz zu anderen im BAS, wie Sepp Kerschbaumer, Josef Fontana und besonders Franz Innerhofer. Diese Persönlichkeiten haben dazu beigetragen, dass der BAS von einem großen Teil der Bevölkerung als sog. Freiheitskämpfer gesehen werden. Und jene, die ihn als Terroristengruppe sehen, müssen, wenn sie ehrlich sind, anerkennen, dass dessen Mitglieder ehrenhafte Personen waren. Den übrigen (Neofaschisten) ist sowieso nicht zu helfen.
semperoper
Und was das alles gebracht hat…wir wissen es nicht. Zustände wie damals wären in der heutigen Zeit unvorstellbar (ob mit oder ohne Anschläge). Sie haben die Entwicklung vermutlich beschleunigt. Ob das Ergebnis besser ist als es ohne die Anschläge geworden wäre…auch das wissen wir nicht…
bettina75
Mag die Geschichte urteilen ob Held oder Verlierer.
Vergelt´s Gott Jörg von meiner Seite.