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Feste ohne Plastik

Im Südtiroler Landtag ist ein Beschlussantrag von Jasmin Ladurner (SVP) zur Vermeidung von Plastik auf Festen genehmigt worden.

Im Südtiroler Landtag ist am Freitag über den Beschlussantrag zum Thema „Nachhaltig Feiern – Vermeidung von Plastik auf Südtirols Festen“, eingebracht von der Abg. Jasmin Ladurner diskutiert worden.

Im Antrag hieß es:

Der Landtag möge die Landesregierung verpflichten, zu überprüfen, wie biologisch nicht abbaubarer Plastikmüll auf den in Südtirol veranstalteten Festivitäten am besten vermieden werden kann; alle Südtiroler Veranstalter jeglicher Feste zu ermutigen, gänzlich auf den Einsatz von Einweg-Plastik zu verzichten; zu prüfen, wie Veranstalter bei der Reduktion von biologisch nicht abbaubarem Plastik unterstützt werden können, damit für sie keine Mehrausgaben entstehen.

„Bei Veranstaltungen wie Volksfesten oder Musikfestivals wird für die Bewirtung der Gäste sehr oft auf Plastikgeschirr zurückgegriffen, welches nach einmaligem Konsum weggeworfen wird und riesige Müllberge zur Folge hat”, erklärte Jasmin Ladurner (SVP).

“Es braucht in etwa 600 Jahre bis sich ein Plastikbecher zersetzt. die Schäden und die Belastung an Natur und Umwelt sind enorm. Deshalb ist es notwendig, diesem Problem so schnell als möglich entgegen zu wirken und das nötige Bewusstsein zu schaffen. Es gibt zwar bereits verschiedene Projekte, um Veranstaltungen im Land umweltbewusster zu gestalten, doch es braucht mehr Veranstalter und Gäste müssen vermehrt und gleichermaßen Verantwortung für die Umwelt übernehmen. Nachhaltige Alternativen zum Einweggeschirr aus Plastik, wie beispielsweise der herkömmliche Mehrwegbecher, Becher aus Bioplastik, welche nach Benutzung ohne Bedenken kompostiert werden können oder Besteck aus Bambus, welches umweltverträglich ist finden wir zum Glück immer öfter auf unseren Festen und Veranstaltungen. Die Vorteile all dieser Alternativen sind die Vermeidung von Müll und folglich eine verringerte Umweltbelastung. Und so letztendlich das unbedenkliche Genießen der Veranstaltungen. Es gilt jedoch zu beachten, dass die zuvor genannten umweltfreundlichen Lösungen eine größere finanzielle Belastung für die Veranstalter darstellen. Es muss ein Ausgleich geschaffen werden, um dieser Mehrbelastung beim Organisieren umweltbewusster Feiern Rechnung zu tragen.”

Alex Ploner (Team Köllensperger) unterstützte das Anliegen, “green events” würden auch leichter Sponsoren finden. Er wies darauf hin, dass viele Vereine sich durch die Feste finanzierten. Oft würden ihnen Plastikbecher von der Getränkelieferanten zur Verfügung gestellt. Wenn man etwas verändern wolle, müsse man Geld in die Hand nehmen. Glasverbote wie jüngst in Brixen seien für dieses Ziel nicht sinnvoll.
Im Privatleben werde oft bewusst auf Plastik verzichtet, meinte Brigitte Foppa (Grüne), bei den Festen sei man nicht so weit. Sie unterstütze jeden Schritt in die richtige Richtung, auch wenn der Antrag nicht sehr weit gehe. Man könnte dezidierter einschreiten.

Ulli Mair (Freiheitliche) kündigte Zustimmung an, auch wenn der Antrag wenig weitreichend sei. Viele Vereine verzichteten bereits auf Plastik und zeigten damit, dass es möglich sei. Auch bei den Festbesuchern gebe es bereits ein Umdenken. Auch manche Festplatzkomitees machten Vorgaben in diese Richtung bzw. stellten entsprechendes Geschirr und Besteck bereit.

Diego Nicolini (5 Sterne Bewegung) sah dieses Anliegen als einen der Kernpunkte seiner Bewegung. Der Antrag sei aber sehr weich, man sollte sich auf Sensibilisierung beschränken. Er werde dennoch zustimmen.

Auch Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) kündigte Unterstützung an. Er bedauert, dass man sich zu oft auf das Sichtbare beschränke, auf den Plastikbecher und nicht auf Transport oder Verpackung. Er regte eine parteiübergreifende Aktion für einen plastikfreien Landtag ein.

Sandro Repetto (Demokratische Partei) erklärte sich mit dem Ziel einverstanden, sah jedoch Probleme bei der Umsetzung, etwa durch das Glasverbot. Eine Förderung des Umstiegs sei jedenfalls sinnvoll, ebenso ein Netzwerk zur Unterstützung, und hier könnte z.B. das Land Hilfestellung leisten.

Helmut Tauber (SVP) sah es als Pflicht für jeden, seinen Beitrag für das Klima zu leisten. Auch die Vereine seien aufgerufen, einen Schritt zu setzen.

Die Volksfeste gingen seit Jahren mit gutem Beispiel voran, meinte Andreas Leiter Reber (SVP). Bei den Festen der traditionellen Vereine wie Feuerwehr oder Musikkapelle werde man kaum Plastikgläser finden. Probleme sehe er eher bei Straßenfesten und Sportveranstaltungen. Auch bei den traditionellen Getränken sehe man Glas, während Energydrinks und anderes in Dosen und Plastik daherkämen. Er kündigte seine Zustimmung an.

rpt

Josef Unterholzner (Team Köllensperger) fand den Antrag toll und verwies auf das anstehende Fest der Traditionsvereine in Völlan, welche seit 10 Jahren plastikfrei seien. Er finde es aber Zeitverschwendung, so lange über etwas zu diskutieren, wofür alle seien, während vernünftige Vorschläge seiner Fraktion kurzerhand abgelehnt würden. Die Autoindustrie verzichte immer mehr auf synthetische Stoffe, der Markt und die Konsumenten drängten zur Abkehr von Plastik.

LR Giuliano Vettorato bezeichnete den Antrag als intelligenten Vorschlag. Er erinnerte daran, dass das Land acht Geschirrspülmaschinen habe, die an die Veranstalter verliehen würden, ebenso Geschirr und Besteck. Seit 2013 seien 380 Veranstaltungen als “green event” klassifiziert worden, wofür eine Reihe von Bedingungen einzuhalten seien, und die Zahl sei im Steigen.

Jasmin Ladurner bedankte sich für die Debatte. Ploner habe angeregt, mehr bei der Wirtschaft anzusetzen, aber jeder Schritt in die richtige Richtung sei schon ein Fortschritt. Ebenso sehe sie auch den Verweis von Knoll auf Transport und Verpackung. Sie habe auch mit einem Hersteller in Partschins geredet, der an Strohhalmen ohne Plastik arbeite. Wenn die Konsumenten danach fragten, ändere sich auch die Produktion.

Der Antrag wurde einstimmig (25 Stimmen) angenommen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • george

    Diese junge „Urschl“ reitet immer hinten nach, Eigenes fällt ihr anscheinend nichts ein. Wenn das mit dem Plastik momentan nicht so aktuell wäre, würde Ladurner sicher nichts dagegen unternehmen, sondern schauen anderswo Aktuelles nachzuplappern.

    • tiroler

      Jasmin im Dauerwahlkampf. Zuerst geht sie mit Plastikflasche auf den Berg umd dort ein Foto tz posten,als ob sie diese oben eingesammelt hätte. Anschliessend macht sie einen Antrag, wohl wissend dass das Plastikverbot so oder anders kommt. PR eben. Fürs Volk leistet sie Null. Was sie kann ist eines: Waehlerstimmen zu hamstern umd den gutbezahlten sesselwärmerposten zu sichern.

  • bernhart

    Dafür braucht es kein Gesetz, wenn es nicht mehr verkauft wird hat sich das problem Plastikmüll von allein gelöst.

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