310 Müllsünder
Trotz verstärkter Kontrollen durch die Ortspolizei bekommt die Stadt Meran ihr Müllproblem nur schwer in den Griff. Jetzt werden die Sammelstellen videoüberwacht.
von Karin Gamper
Meran rüstet im Kampf gegen die Müllsünder technisch auf. An vorerst fünf Sammelstellen werden demnächst Videokameras angebracht, die die Identifizierung der Schwarzen Schafe ermöglichen. Die Überwachungsanlagen werden dort angebracht, wo es bereits in der Vergangenheit immer wieder zu illegalen Müllablagerungen gekommen ist.
Dies hat Bürgermeister Paul Rösch am Mittwoch m Rahmen seiner wöchentlichen Pressekonferenz bekannt gegeben. Mit dabei: Stadträtin Madeleine Rohrer und Ortspolizei-Kommandant Fabrizio Piras.
Laut Rösch besteht akuter Handlungsbedarf. Seit Jahresbeginn wurden 310 Müllsünder bestraft, allein im Monat August waren es 29 Strafen. Bereits seit Mai läuft eine Aktion scharf gegen die illegalen Ablagerungen.
Die Müllsünder verursachen den Stadtwerken Meran hohe Entsorgungskosten. „Viele wissen gar nicht, dass die Stadtwerke an jeder einzelnen Wertstoffinsel der Stadt einmal pro Tag aufräumen müssen, um den von Schmutzfinken hinterlassenen Unrat zu beseitigen“, ärgerte sich der Bürgermeister. Diese Kosten müssen unterm Strich über die Abfalltarife von allen Meraner gemeinsam beglichen werden.
Die Standorte für die Anbringung der Videokameras wurden mit den Technikern der Stadtwerke und den Stadtvierteln abgesprochen. Bei Bedarf können die Geräte leicht umgestellt und an anderen Stellen montiert werden. Dank der Videokameras wird es zum Beispiel möglich sein, Müllsünder auszuforschen, die bei den Wertstoffinseln mit ihrem Pkw anhalten, um dort ihren Sperrmüll loszuwerden.
Die Überwachungskameras sind nur eine von drei Maßnahmen, die die Stadt gegen die illegalen Müllablagerungen ergriffen hat. Die zwei anderen sind ein besseres Sammelangebot sowie die Sensibilisierung. „Die Kontrollen sind besonders wichtig als Respekt gegenüber all jenen, die sich große Mühe beim Trennen und Entsorgen der Wertstoffe geben und deren Einsatz für eine saubere Stadt durch illegale Ablagerungen weniger sichtbar wird“, sagte Rohrer.
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