Honigsüß
„Der Honiggarten-Das Geheimnis der Bienen“ spielt im konservativen Schottland der 1950er Jahre.
von Renate Mumelter
Zum Einstieg erinnert sich Charlie im Off an Szenen aus seiner Kindheit. Alles begann, als seine allein erziehende Mutter Lydia ihn zum Dorfarzt brachte, der eine Ärztin war. Ungewöhnlich für die 1950er Jahre.
Charlie ist von den Bienen, welche die Ärztin züchtet, so fasziniert, dass er immer wieder vorbeischaut, vor allem seit er weiß, dass er ihnen all seine Geheimnisse anvertrauen kann. Auch die Wege der zwei Frauen kreuzen sich. Als die Weberin Lydia ihre Arbeit und ihre Wohnung verliert, wird sie von Jean aufgenommen und zwischen den beiden Frauen entwickelt sich mehr als Freundschaft. Das Dorf munkelt, Charlie muss damit zurechtkommen, es wird schwierig.
In den dunklen Fünfzigern galten sich liebende Frauen als verabscheuungswürdig, ungewollte Schwangerschaften wurden von Engelmacherinnen „weggemacht“. Auch davon erzählt dieser Film, der einen Roman von Fiona Shaw in Bilder umsetzt. „Tell It to the Bees“ wäre thematisch interessant, er leidet aber an zu viel Hang zur Romanze. Romantische Bilder, langsame Handbewegungen, Streicher, die nicht aufhören wollen zu dudeln und Bienenmetaphern, die immer unwahrscheinlicher werden.
Der Honiggarten – Das Geheimnis der Bienen (GB 2018) 106 Min., Regie: Annabel Jankel, mit: Anna Paquin, Holliday Granger. Bewertung: Etwas sehr romantisch
Was es sonst noch gibt: „Easy Rider“ (MI, DO), „Blinded by the Light“ (SA, SO Meran), „Kaviar“ (SA, SO Kaltern)
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