„Konstruktives Treffen“
Bei ihrem Treffen am Montagnachmittag haben die künftigen ABD-Betreiber der SVP-Delegation versichert, dass „der Bozner Flughafen nie ein großer internationaler Flughafen” werde. Philipp Achammer ist zufrieden.
Zu einem ersten informellen Austausch traf sich am Montagnachmittag die SVP-Flugplatz-Delegation mit der Spitze der ABD Holding GmbH. „Es war ein konstruktives Treffen“, so SVP-Obmann Philipp Achammer. Wesentlich sei nun, die Gespräche über die Entwicklungsschritte kontinuierlich weiterzuführen und das angrenzende Gebiet einzubinden, um einige der Sorgen entkräften zu können, so Achammer.
Die Parteileitung der SVP hatte im Juli beschlossen, mit einer Delegation das Gespräch zur ABD Holding GmbH zu suchen, die im Verkaufsverfahren des Bozner Airports den Zuschlag erhalten hat und das Eigentum an der Flughafengesellschaft ABD erwerben wird. Für die ABD Holding GmbH nahm Josef Gostner, welcher dieser vorsteht, am Gespräch teil; bevor ein Treffen vereinbart werden konnte, ließ Gostner diese Frage einer eingehenden rechtlichen Prüfung unterziehen, zumal das öffentliche Verkaufsverfahren noch nicht definitiv abgeschlossen ist. Der SVP-Delegation gehörten SVP-Obmann Philipp Achammer, Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der Leiferer Vizebürgermeister Giovanni Seppi, die Bezirksobmänner Oswald Schiefer (Unterland) und Christoph Perathoner (Bozen) sowie der Fraktionssprecher im Landtag Gert Lanz an.
„Es ist uns ein Anliegen, das Territorium über unsere Anliegen und Vorstellungen zu informieren, um Vertrauen aufzubauen und Klarheit zu schaffen. Ziel der ABD Holding ist es, einen kleinen, sicheren und zuverlässigen Flugplatz zu führen, der für Bozen und Südtirol angemessen ist. Es ist eine strategisch wichtige Infrastruktur, welche für die Wirtschaft und für die Bevölkerung Nutzen und Mehrwert bringen wird“, so Gostner. „Der Airport Bozen wird immer ein kleiner Flugplatz bleiben und nie ein großer internationaler Flughafen werden, wie ihn sich viele Menschen vielleicht vorstellen. Das wird in Bozen nie möglich sein und dies ist auch nicht unsere Absicht.“ Im Gegenteil: Schon heute werden am Bozner Flugplatz jährlich 13.000 Flugbewegungen gezählt, die großteils auf Privat- bzw. Sportfliegerei zurückzuführen sind. „Davon werden mit Sicherheit einige wegfallen und umgeschichtet in strategisch wichtige und für die Allgemeinheit nützliche Flugbewegungen.“ Im Übrigen seien der gesetzliche Rahmen und die Vorschriften der staatlichen Flugbehörden wie ENAC sehr klar und restriktiv.
„Durch ihre Aussagen hat die ABD Holding Klarheit zu verschiedenen Punkten, etwa zu den geplanten Flugbewegungen am Bozner Flughafen, geschaffen“, so SVP-Obmann Achammer. Dadurch sei es möglich, Spekulationen zu entkräften. Genauso sei die Offenheit und Gesprächsbereitschaft der ABD Holding positiv zu bewerten.
Laut Gostner sei die ABD Holding gewillt, einen Informationsaustausch auch mit dem angrenzenden Territorium aufzubauen. „Wir sind selbst Südtiroler, wir wohnen hier bzw. sind hier tätig. Darum ist es uns ein Anliegen, dass wir Vertrauen aufbauen und einen für das Territorium verträglichen Flugplatz führen.“
Die SVP Delegation kündigte ihrerseits an, sich an diesem Gespräch auch in Zukunft beteiligen zu wollen, so Achammer: „Wir halten diesen Austausch für besonders wichtig, zumal es zum Thema Flugplatz sehr polarisierende Meinungen gibt, die zum Teil auch auf Missverständnissen und fehlender Information beruhen.“ Die Politik habe ihre Verantwortung wahrgenommen: Beim Referendum im Juni 2016 habe die Bevölkerung entschieden, dass sich das Land nicht weiterhin am Flughafen finanziell beteiligen solle. Das Ergebnis der Volksabstimmung werden nun entsprechend umgesetzt.
Die ABD Holding schreibt in einer Aussendung:
„Verantwortung und Vertrauen sind uns wichtig“
„Der Bozner Flugplatz ist von strategisch wichtiger Bedeutung für Südtirol – deshalb haben wir uns entschieden, am Verkaufsverfahren des Landes teilzunehmen“, unterstreicht der Bozner Unternehmer Josef Gostner, der der ABD Holding GmbH vorsteht. „Uns war aber von Beginn an klar, dass es sich um ein sensibles Thema handelt.“ Dass man dem Thema mit entsprechender Sensibilität begegnen wolle, habe man daher von Anfang an immer Landeshauptmann Arno Kompatscher und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider versichert.
Mit Verantwortungsbewusstsein und zum „Aufbau einer Gesprächs- und Vertrauensbasis“ habe man sich entschlossen, der Einladung der SVP zu einem ersten Austausch am Montag Folge zu leisten. Gostner: „Es ist uns ein Anliegen, das Territorium über unsere Absichten und Vorstellungen zu informieren, um Vertrauen aufzubauen und Klarheit zu schaffen. Schließlich sind wir Unternehmer, die hier leben bzw. tätig sind.“ Dieser erste informelle Gedankenaustausch mit der SVP Delegation sei ein erster Schritt zum Aufbau einer Gesprächsbasis mit dem Territorium.
Zu diesem Zeitpunkt ist das öffentliche Verkaufsverfahren noch nicht abgeschlossen und die ABD Holding GmbH wird das Eigentum am Bozner Flugplatz erst erwerben. „Wir haben daher über unsere Herangehensweise und Absichten als zukünftige Eigentümer gesprochen, und dazu gehört auch der Austausch mit dem Territorium.“ Die Entwicklung des Flugplatzes selbst ist im gesetzlich definierten Entwicklungsplan festgeschrieben, an den man sich halten werde. Darüber hinaus gibt es sehr klare Vorgaben auch von Seiten der staatlichen Flugbehörden. „Und an diese werden wir uns auch halten“, so Gostner. Der Industrieplan ist noch in Ausarbeitung, „weil wir das Unternehmen erst übernehmen und kennenlernen müssen“.
Ziel der ABD Holding GmbH sei es, den Standort Südtirol zu internationalisieren und für Bevölkerung und Wirtschaft eine Verbindung in die Welt zu schaffen. „Dazu brauchen wir einen sicheren, zuverlässigen und funktionierenden Flugplatz, der für Bozen und Südtirol angemessen ist und Erreichbarkeit und Verbindung nach außen garantiert“, so Gostner. „Der Flugplatz wird den Mehrwert aus dem Tourismus steigern und ist strategisch wichtig, um Südtiroler Produkte – speziell auch aus der Landwirtschaft – international zu positionieren.“
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Kommentare (37)
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felixvonwohlgemuth
Habt ihr hier echt die PM der SVP 1:1 übernommen?? (Siehe identen Beitrag auf Südtirolnews)!
Ansonsten kann ich mir einen solchen Artikel leider nur schwer erklären…das kann die Tageszeitung doch viel, viel besser!
george
Was wollten die uns eigentlich sagen? Alles, was hier geschrieben steht, wussten ohnehin schon alle und wurde schon x-mal betont. Zur Verlängerung der Landebahn oder auch nicht, worin eigentlich genau Klarheit eingefordert hätte werden müssen, allerdings kein Wort. Wozu sind die eigentlich zusammen gekommen, etwa den Herrn Gatterer noch ein wenig zu ärgern oder die Anrainer zu frotzeln? Die Tücken des Abflug- und Anfluggeländes werden sie ohnehin nicht übertölpeln können, die physische Struktur und die Wetterkapriolen werden es ihnen weiterhin zeigen, wer hier der Herr im Hause ist, diese „Großkopfeten“ oder die Natur.
pingoballino1955
170000 Passagiere müssen buchen um den Bozner Flughafen plus-minus auf Null aufgehen zu lassen ,zwecks „KOSTENDECKEND“ laut Berechnung oberschlauer Experten?????? aufgeteilt auf 365 Tage im Jahr= 465 Passagiere TÄGLICH?????? Wie soll das gehen bei wenig Flugbewegungen ,wie dem Volk vorgegaukelt wird????? Die wollen uns wohl für DUMM verkaufen!!!!!!!
andreas
Dass Bozen kein internationales Drehkreuz wird, war zu vermuten, irgendwie schade… 🙂
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Für reiche Touristen oder Südtiroler Unternehmer und deren Techniker, bietet es sich z.B. aber an, mit der Chartergesellschaft von Gostner zu fliegen.
Auch werden die Herren aus dem Weinbergweg wohl wieder ein paar Destinationen anbieten.
Frankfurt wäre vielleicht auch ein Möglichkeit, von wo man überall hin kommt.
Wenn man mit Piloten von Flughafen spricht, ist es recht interessant, welche Routen und wie oft sie mit den Privatflugzeugen unterwegs sind. Ist nebenbei nicht mal so teuer, wie manche wohl vermuten.