Der Kita-Protest
Das Team Köllensperger kritisiert den Beschluss der Landesregierung zur Kleinkinderbetreuung und organisiert mit allen Oppositionsparteien eine Anhörung.
Ende Juli genehmigte die Landesregierung die neuen Richtlinien für die Finanzierung der Kindertagesstätten und des Tagesmütter- bzw. Tagesväterdienstes und widerrief damit den Beschluss vom November 2018.
„Entgegen den ursprünglichen Erwartungen bringt die Neuregelung allerdings wenig bis keine Vorteile: Der für die Eltern kostenfreie Urlaub wird von zwar von drei auf vier Wochen angehoben, unter den Teppich gekehrt wird allerdings die Tatsache, dass diese Kosten allein von den Sozialgenossenschaften, die die Kleinkindbetreuungsdienste organisieren, getragen werden müssen“, schreibt das Team Köllensperger in einer Aussendung.
Was auf den ersten Blick nach mehr Flexibilität für die Eltern aussehe, bringe die Sozialgenossenschaften also in Bedrängnis. „Denn für den bis zu vierwöchigen Urlaub werden nicht nur keine Kostenbeiträge bei den Eltern eingehoben, sondern auch keine Landesbeiträge ausbezahlt“, so das Team K.
Die Partei betont: „Doch dem nicht genug. Zusätzlich zur Tatsache, dass die Sozialgenossenschaften auf diese Weise erhebliche finanzielle Einbußen zu stemmen haben, schiebt ihnen die Neuregelung auch noch den schwarzen Peter zu, indem man ihnen die Gestaltungs- und Kostendefinition für die Abwesenheiten, die über die gewährten vier Wochen hinausgehen, überlässt.“
„Die Probleme in der Kleinkindbetreuung werden seitens der Landesregierung vom einen zum anderen Beteiligten weitergeschoben. Das ist unzumutbar“, kritisiert Maria Elisabeth Rieder vom Team Köllensperger. Sie fordert Lösungen, die die Bedürfnisse aller Beteiligten bestmöglich berücksichtigen.
Bereits im Frühjahr reichte das Team Köllensperger einen Beschlussantrag zur Vereinheitlichung des Tarifsystems in der Kleinkindbetreuung ein. „Durch eine monatliche Kostenbeteiligung würden diese ganze Stundenrechnerei und die Polemik um die Abwesenheiten entfallen“, ist Rieder überzeugt.
Gleichzeitig weist das Team Köllensperger darauf hin, dass sich auch die Elterninitiative „Kleinkindbetreuung Südtirol“ bereits kritisch zum neu erlassenen Beschluss geäußert hat.
Es gehe nicht an, meint Rieder, „dass die Herausforderungen in der Kleinkindbetreuung seitens der zuständigen Landesrätin seit Jahren in individuellen Gesprächen mit den einzelnen Akteuren thematisiert und keine Bestrebungen zu einer gemeinsamen Lösungsfindung unternommen werden.“
Rieder favorisiert die Zusammenschau und gemeinsame Diskussion mit allen Beteiligten und organisiert Ende September in Zusammenarbeit mit allen Oppositionsparteien des Südtiroler Landtages eine Anhörung mit dem Titel: „Kleinkindbetreuung: Baustelle oder Vorzeigemodell?“
Dabei sollen Vertreter aus allen Bereichen der Kleinkindbetreuung zu Wort kommen.
Die Anhörung findet am 30. September von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr im Innenhof des Palais Widmann statt.
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