Verkaufsfreier Sonntag
16 Landtagsabgeordnete haben eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, mit der sie sich für eine konsequente Eindämmung der verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage einsetzen.
Mit einer „Selbstverpflichtung“ wollen sich die Abgeordneten zum Südtiroler Landtag für eine Eindämmung der verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage einsetzen. Mit der Selbstverpflichtung engagieren sie sich auch für die Rückübertragung der Kompetenzen zur Regelung der Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen an das Land Südtirol.
16 der 35 Landtagsabgeordneten haben die Selbstverpflichtung unterzeichnet: Landeshauptmann Arno Kompatscher, die Landesrätinnen Waltraud Deeg und Maria Hochgruber Kuenzer, Landesrat Philipp Achammer sowie die Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba, Hanspeter Staffler, Sandro Repetto, Diego Nicolini, Magdalena Amhof, Helmuth Renzler, Jasmin Ladurner, Gerhard Lanz, Myriam Atz Tammerle, Sven Knoll und Helmut Tauber.
Am Dienstag haben die Mitgliedsorganisationen der Allianz für den freien Sonntag die Aktion „Selbstverpflichtung“ in Bozen vorgestellt. In den kommenden Wochen wird die Allianz auch die Südtiroler Parlamentarier einladen, die Selbstverpflichtung einzugehen.
Vor dem Hintergrund der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten und den damit einhergehenden negativen Folgen hat die Allianz für den freien Sonntag die „Selbstverpflichtung“ lanciert.
Günter Sommia vom Handels- und Dienstleistungsverband (hds) bemerkte am Dienstag, dass die Liberalisierung der Sonntagsöffnungszeiten durch die Regierung Monti keines der angestrebten Ziele erreicht habe: Es gebe nicht mehr Vollzeitbeschäftigte, der Umsatz im Handel sei nicht gesteigert, sondern nur verlagert worden, und viele Kleinbetriebe hätten schließen müssen, weil deren Marktanteile von den großen Ketten aufgesaugt worden seien.
Die Allianz für den freien Sonntag ist überzeugt davon, dass ohne politische Einflussnahme die Ökonomisierung der Sonn- und Feiertage fortschreiten wird. Deshalb benötige es jetzt politische Entscheidungen, die das Gemeinwohl im Blick haben.
Michael Jäger, Pastor der evangelisch-lutherischen Gemeinde von Bozen (diese ist seit 2018 Mitglied der Allianz für den freien Sonntag), stellte bei der Pressekonferenz die Absichtserklärungen der 16 Landtagsabgeordneten vor, die sich mit der Selbstverpflichtung für den freien Sonntag einsetzen.
Bei der Vorstellung der neuen Initiative nahm Martin Pezzei, der Direktor des diözesanen Amtes für Dialog, eine Aussage von Generalvikar Eugen Runggaldier auf, der daran erinnerte, dass unsere Gesellschaft nicht nur einen „Friday for future“, sondern auch einen „Sunday for future“ benötige. Pezzei erinnerte auch an das Engagement des verstorbenen Herbert Denicolò für die Allianz für den freien Sonntag.
Der Gewerkschafter Alexander Piras zeichnete in seinem Rückblick die wichtigsten Meilensteine in der zehnjährigen Geschichte der Allianz nach. Zahlreiche Aktionen zur Sensibilisierung sowie verschiedene Treffen mit den politisch Verantwortlichen wurden in diesen zehn Jahren durchgeführt. Der Blick auf die überfüllten Parkplätze vor jenen Geschäften, die sonntags offen haben, zeige aber, dass die Kampagnen kaum die erhofften Früchte getragen haben.
Mitglieder der Allianz für den freien Sonntag sind: Diözese Bozen-Brixen, Katholisches Forum, Consulta delle aggregazioni laicali, Evangelisch-Lutherische Gemeinde, Rumänisch-orthodoxe Gemeinde, Gewerkschaften ASGB, AGB/CGIL, SGB/CISL, SGK/UIL, Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds).
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Kommentare (21)
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paul1
Wenn ich jedes Monat über 10.000euro kassieren,- in 3 Legislaturen eine anständige Leibrente mit Rentenvorschuss kassieren kann, habe ich leichtes reden. Selbst probieren geht über studieren…… Wir arbeiten Sonntags ganz sicher nicht aus Geldgier oder Spass…
tiroler
drei femmes im dauerwahlkampf
asterix
Ähhh,…. helft mir auf die Sprünge. Zu was haben sie sich den jetzt selbst verpflichtet? Dazu dass sie selbst am Sontag nicht einkaufen gehen? Oder dass sie versuchen wollen die Zuständigkeit zu bekommen? Oder dass sie selbst am Sontag nicht arbeiten gehen. Was natürlich ein großer Verzicht wäre. Ich muss leider immer wieder auch am Sonntag arbeiten. Ob ich will oder nicht.
imago
Und wie sieht es beim Gastgewerbe und allen Turnusarbeitern aus, so eine hinterweltliche Heuchlerei!
paul1
Lasst die Leute arbeiten wenn sie arbeiten können und wollen. Auch in Südtirol haben wir genug Schmarotzer die von Sozialbeiträgen leben… und dem Arbeiter ins Gesicht grinsen…
paul1
Last die Leute arbeiten wenn sie arbeiten können und wollen. Auch in Südtirol haben wir genug Schmarotzer die von Sozialbeiträgen leben und dem Arbeiter ins Gesicht grinsen….
bernhart
Was soll dieses Scheinheilige Gerede, was machen Personen im Krankenhaus?? Polizei??? im Gastgewerbe,alle müssen arbeiten , denn genau Ihr wollt am Sonntag ausgeführt werden zum Essen oder zum Kaffee, jeder soll für sich selbst entscheiden ob er arbeitet oder frei macht, ich habe lieber meinen freien Tag unter der Woche, denn da kann ich auch meine Besorgungen Ämter aufsuchen. Schon führe hatten die Dorfläden Sonntags offen.
andreas
Früher deshalb, weil da alle zur Messe im Dorf waren.
Kann man so nicht vergleichen.
ostern
Wenn diese Damen 600-700 Eur im Monat verdienen würden,
verginge ihnen das lachen. Kaum zu glauben was sich diese Damen
erlauben. So manche Frau(meistens) ist froh an Feiertagen, wenn der Mann zu Hause ist und den Babysitter spielen muss, einige Eur dazuverdienen zu können. Aber solche Probleme kennen diese Damen ja nicht, den die Realität mancher
Familien ist ihnen fremd.
morgenstern
Für welche Zahnpaste machen sie wohl diesmal Reklame? Paradontittiss vielleicht?
george
Eure Kommentare – jedenfalls der meisten hier – sind auch „brechreizend bzw. zum Kotzen. Euch müsste man mindestens Sonntag verbieten etwas „vom Stapel zu lassen“, wenn schon werktags aus eurem Geist nichts Ordentliches entfleucht.