„Es ist katastrophal“
Im Amazonas-Regenwald wüten so viele Feuer wie noch nie. Droht der grünen Lunge der Welt der Kollaps?
Herr Obojes (Umweltforscher an der Eurac), es sind Bilder, die die Welt in Schrecken versetzen: Im Amazonas-Regenwald lodern seit Wochen riesige Feuer. Ist die grüne Lunge der Welt in Gefahr?
Nikolaus Obojes: Ja, der Amazonas-Regenwald ist in Gefahr. Die Abholzung des Regenwalds ist ja schon seit 30 bis 40 Jahren ein großes Thema. Heuer haben die Brände aber verheerende Ausmaße angenommen. Allein seit Beginn dieses Jahres gab es mehr als 70.000 Waldbrände, das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Brände sind also die schlimmsten seit Jahren. Es ist katastrophal. Wenn es so weiter geht droht dem Regenwald irgendwann der Kollaps.
Welche globalen Folgen haben diese Brände?
Die Feuer sind besonders schlimm, weil der Amazonas-Regenwald als Lunge der Welt gilt. Er gehört zu den wichtigsten Sauerstofflieferanten der Erde. Zugleich fungiert er als eine Art Klimaanlage. Er entzieht der Luft Kohlendioxid und liefert überlebenswichtigen Sauerstoff. Zugleich sorgt er für eine weltweite Abkühlung. Geht aber immer mehr dieses Regenwaldes verloren, kommt es zu einer erhöhten CO2-Konzentration in der Luft, was die globale Erwärmung massiv verstärkt. Uns geht auch der wichtige CO2-Speicher verloren. Deshalb haben die Geschehnisse im Amazonas-Regenwald auf jeden Einzelnen von uns, einen unmittelbaren Effekt…
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Kommentare (11)
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erich
Diese Brände haben mehrere Hintergründe, nachdem ein Teil der restlichen Welt vor allem die Deutschen dauernd über dem Amazonas Gebiet von der Lunge der Welt reden, provozieren die Brasilianer mit dem Feuer um für die sogenannte Lunge der Welt alle zum mitzahlen aufzufordern.
tiroler
Wahnsinn. Aber wichtig ist dass die Sarner und nenesiener nicht mehr durch Bozen fahren dürfen mit Euro 3. Die stinkcamper auf Autobahn und Bozen Mitte dürfen fahren.
Karamaski rettet die Welt…
andreas
Die Brände sind eine Folge des Mercosur Abkommens um Produktionsflächen für Soja und für Tierhaltung zu gewinnen. Das Freihandelsabkommen steht kurz vor der Unterschrift.
Bolsonaro hat schon bei seiner Wahl im Oktober 2018 angekündigt, die Gewinnung von Flächen zu fördern.
Solche Brände gibt es seid Jahrzehnten, in Indonesien brennt es z.B. um Flächen für Palmöl zu gewinnen.
Die Heuchelei des Westens ist lächerlich, wenn man z.B. den Kampf um das Hambacher Forst ansieht. Auch dort sollte Wald zum Wohle der Wirtschaft geopfert werden um Kohle zu produzieren, welche bei der Verbrennung dann auch wieder umweltschädlich ist. Die letzten 50 Jahre hat das keinen gestört.
Der Westen hat in den letzten 70 Jahren nichts anderes gemacht, als die Natur der Wirtschaft zu opfern und nun glauben wir ernsthaft, das wir Ländern, welchen es wirtschaftlich schlechter geht vorschreiben können, was sie zu tun haben?
Bis unterentwickelte Ländern auf demselben Niveau an Umweltzerstörung wie der Westen sind, können sie noch 30-40 Jahre Wälder verbrennen, Vieh halten oder Kohlekraftwerke betreiben.