„Große Unsicherheit“
Die Suche nach dem Problembären M49 geht weiter. Was mit Papillon passiert, wenn er eingefangen wird und wie man in Aldein mit der Anwesenheit des Problembären umgeht.
von Lisi Lang
Wo ist der Problembär M49? Seitdem der Braunbär, der im Trentino schon mehrmals aufgefallen ist, weil er sich in der Nähe von bewohnten Gebieten aufgehalten und dort Schäden angerichtet hat, in Südtirol gesichtet wurde, wird Papillon, auch in Südtirol gesucht. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat eine Verordnung unterzeichnet, die „notwendige und dringende Maßnahmen zur Entnahme des für die Unversehrtheit und öffentliche Sicherheit gefährlichen Bären M49“ vorsieht. Dies soll mittels „Einfangen und nachfolgender, dauerhafter Unterbringung in einem eigens genehmigten Gehege“ geschehen, wie es auch im „Interregionalen Managementplan zur Erhaltung des Braunbären in den Mittel- und Osteuropäischen Alpen“ vorgesehen ist.
Wo sich der Bär aktuell allerdings aufhält, ist nicht klar. „Der Bär könnte theoretisch auch schon weitergezogen sein – davon gehen wir im Moment aber nicht aus“, erklärt Luigi Spagnolli, Direktor im Amt für Jagd und Fischerei.
Da der Problembär letztens im Gebiet Jochgrimm-Lavazèjoch und um den Bletterbach gesichtet wurde, ist man vor allem in diesen Gemeinden sehr aufmerksam.
Der Bürgermeister der Gemeinde Aldein steht in ständigem Kontakt mit dem Amt für Jagd und Fischerei und mit Landesrat Arnold Schuler. „Die Bewohner, aber auch die Touristen sind natürlich besorgt und wissen nicht, ob sich der Bär noch in diesen Gebieten aufhält und ob man riskiert, ihm zu begegnen“, weiß Christoph Matzneller. Die Zone zwischen Jochgrimm, Lavazèjoch und dem Bletterbach werde derzeit von Besuchern sehr stark frequentiert und ist laut Matzneller daher absolut ungeeignet für ein Großraubtier wie einen Bären. „Je mehr Leute unterwegs sind, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit bzw. das Risiko, dass jemand diesem Tier begegnet“, sagt der Bürgermeister, der betont, dass M49 aus diesem Gebiet verschwinden muss.
In den betroffenen Gebieten, beipielsweise um die Auerlegeralm, ist die Situation derzeit recht ruhig – die Unsicherheit jedoch nach wie vor groß. „Wir können unsere Tiere nicht einsperren und müssen dann jeden Morgen mit einem mulmigen Gefühl die Runde machen und schauen, ob unsere Tiere noch da sind“, erklärt einer der Hirten. Er selbst hat den Bär bisher zwar nicht gesehen, allerdings Spuren in der Nähe der Alm gefunden. „Unsere Tiere sind unruhig und man merkt, dass die Situation anders ist als normal“, sagt der Hirte. Auch Touristen und Wanderer würden sich immer wieder über die aktuelle Situation erkundigen.
Aber was passiert eigentlich mit Papillon, sollte er eingefangen werden? „Eigentlich dürfen Bären nur eingefangen werden, um sie zu mit einem Sender auszustatten, danach müssen sie wieder frei gelassen werden“, erklärt der Direktor im Amt für Jagd und Fischerei.
Die Causa M49 ist allerdings anders. „Da der Landeshauptmann eine entsprechende Verordnung unterzeichnet hat und somit neue Voraussetzungen geschaffen wurden, muss der Bär nicht unmittelbar wieder freigelassen werden“, erklärt Arnold Schuler.
Im Trentino wird daher aktuell das Gehege in Casteller angepasst, damit der Bär dort nicht ein zweites Mal ausbricht, sollte man ihn dorthin bringen.
Wie lange der Bär mit der Kennung M49 dann in diesem Gehege bleiben wird, ist aktuell unklar. Es könnte auch sein, dass der Bär nicht mehr in die Wildnis entlassen wird.
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