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Giftanschlag in Viums

Ein toter Maulwurf sorgt in Natz-Schabs für Spekulationen: Die Vermutung liegt nahe, dass einige Bäume vergiftet wurden. Und das nicht zum ersten Mal.

Von Markus Rufin

Vor rund zwei Wochen machten Passanten, die auf dem Spazierweg in Richtung Frunwald in Viums unterwegs waren, eine unschöne Entdeckung. Ein Maulwurf wurde am Wegrand unter einem Baum gefunden.

Um zu verstehen, warum dieser Fund so außergewöhnlich ist, muss man wissen, dass dieser Kadaver kein zufälliger Einzelfall ist. Die Bürgerliste Natz-Schabs die auf dem Fund aufmerksam macht, vermutet dahinter ein „wiederholtes Indiz von jahrelangen Naturzerstörungen und Giftanschlägen mit Langzeitwirkung“. Für die Bürgerliste ist klar: Der Baum, unter dem der Maulwurf lag, wurde vergiftet.

Es wäre nicht das erste Mal, dass auf diesem Wanderweg Bäume mit Vorsatz vergiftet wurden. Noch vor 20 Jahren befanden sich entlang des Wanderweges über 40 Bäume und Sträucher und damit auch eine natürliche Vielfalt. Von Espen, Weiden und Eschen über Holunder, wilder Apfelbaum bis hin zu Wald- und Himbeersträuchern wuchsen entlang des Weges zahlreiche Pflanzen.

Doch seit dem Jahr 2006 wurden immer wieder Schäden, die auf gezielte Zerstörung hinweisen, festgestellt. Sträucher sind verschwunden, Bäume wurden angebohrt und vergiftet. Es handelt sich hierbei nicht um Vermutungen, sondern um Tatsachen, wie die Bürgerliste bestätigt: „Die Bohrungen an den Baumstämmen, das Gift und dessen Wirkung wurden von der Forstbehörde festgestellt und ist auch auf Fotos unmissverständlich dokumentiert.“Auch damals wurden Tiere durch den Einsatz von Gift getötet.

Die Auswirkungen sind klar ersichtlich: Von den ursprünglich über 40 Bäumen, sind nun nur mehr deren drei vorhanden, zwei davon sind von den Anschlägen deutlich mitgenommen.

Und auch heuer gab es einige Versuche, die Bäume zu beschädigen. Im Mai entdeckte Elisabteh Baumgartner von der Bürgerliste, dass Äste abgesägt wurden. Und auch einige tote Vögel wurden unter dem Baum gefunden.

Elisabteh Baumgartner ist sich deshalb sicher: „Wo einst Kinder Walderdbeeren und Himbeeren am Wegrand gegessen haben, wurde die natürlich gewachsene Artenvielfalt in dieser Zone systematisch zerstört und vergiftet.“Der tote Maulwurf bestätigt Baumgartners Verdacht.

Übrigens: Der Viumser Wanderweg ist nicht der einzige Ort, an dem Bäume mit Gift beschädigt wurden. Auch zwischen Natz und dem Biotop Laugen haben Übeltäter in der Vergangenheit mit der gleichen Methode eine Vielzahl an schönen Bäumen entlang eines Wanderweges vergiftet.

Vor allem die Ereignisse im Jahr 2010 sind diesbezüglich erwähnenswert. „13 schöne und stattliche Bäume – zum Großteil Kirschbäume – angebohrt und mit einem Herbizid bewusst vergiftet“, berichtet Baumgartner.

Kein einziger Baum konnte sich von diesem hinterhältigen Giftanschlag erholen. „Diese schönen und wertvollen Elemente unserer Kulturlandschaft wurden mit Gift beseitigt. Wo ursprünglich prächtige Kirschbäume den Wanderweg nach Laugen säumten, stehen heute ausschließlich Apfelbaumreihen von Obstanlagen direkt neben dem Weg“, schreibt die Bürgerliste in der Aussendung.

Die Täter bei den Giftangriffen in den Jahren 2010 und 2006 kamen ungestraft davon, weil man diese nicht finden konnte. So besteht auch nun wenig Hoffnung darauf, dass man herausfindet, wer für den „Anschlag“verantwortlich ist. Die Täter scheinen Erfolg gehabt zu haben. Ingesamt wurden über 50 Bäume und Sträucher auf diese Weise zerstört.

Die Bürgerliste warnt dennoch: „Aufgrund der offensichtlichen Langzeitwirkung der Giftstoffe sind alle wildlebenden Tiere sowie Hunde der Spaziergänger nach wie vor der Vergiftungsgefahr ausgesetzt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • treter

    I find des sowos von feige die Natur und die Tiere zu vergiften lai um die intensive Londwirtschoft bzw. den Apfelanbau auszuweiten. Schamts enk ober gewoltig!! Ihr weards enkere Rechnung schun nou presentiert kriegen………..

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