Bär im Anmarsch
Kommt die Problembärin M49 nach Südtirol? Jäger haben drei Kilometer südlich von Salurn Spuren entdeckt.
von Markus Rufin
Sie ist derzeit wohl das berühmteste Exemplar seit dem Problembär Bruno – die Braunbärin M49. Nun soll sich die Problembärin auf dem Weg nach Südtirol befinden.
Zur Erinnerung: Im Juli erlangte M49 Berühmtheit, nachdem sie aus einem Gehege in Casteller geflohen war. Sie überwand dabei eine Mauer mit einem Elektrozaun, der mit 7.000 Volt geladen war. Zuvor beauftragte der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti die Forstbehörde damit, die Bärin einzufangen, weil diese sich wiederholt bewohnten Gebiet näherte.
Auch nach dem Ausbruch sorgte die Bärin für Schlagzeilen. Fugatti unterzeichnete nämlich eine Verordnung, die den Bär zum Abschuss freigab. Umweltminister Sergio Vosta sprach sich gegen den Abschuss aus.
Die Bärin wurde aber bisher weder geschossen noch gefangen, sehr wohl aber fand man Spuren. Am Donnerstag fanden Jäger Spuren im Schlamm in Faedo, unweit der Südtiroler Grenze.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass es sich tatsächlich um M49 handelt. Aber mehr noch: Wie es ausschaut, ist der Bär in Richtung Norden unterwegs. Das heißt, dieser könnte schon bald die Landesgrenze überschreiten, oder sie sogar schon überschritten haben.
Die Südtiroler Forstbehörde wurde bereits darüber informiert.
So auch Wilhelm Franzelin, Jagdaufseher in Salurn. Er war gestern selbst in Richtung Faedo unterwegs, um sich auf Spurensuche zu begeben. Einige Medien berichteten gestern sogar, dass man bereits Spuren auf Salurner Gemeindegebiet gefunden hätte. Das dementiert Franzelin aber: „Ich habe mit Jägern gesprochen, die haben nichts gefunden. Außerdem ist es ein trockenes Gebiet. Sollte man Spuren finden, erkennt man sie als solche nicht.“ Eindeutige Hinweise würden Bären nur im Schlamm hinterlassen, so Franzelin.
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