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„Ein verfluchtes Werk“

European Union Youth Orchestra, Bolzano Festival Bozen

Das European Union Youth Orchestra unter der Leitung von Stéphane Denève führt Mahlers fünfte Sinfonie und Mozarts berühmtes Klarinettenkonzert auf.

„Die fünfte Symphonie ist ein verfluchtes Werk“, sagte Mahler einmal, „niemand capiert sie!“ Inzwischen gehört sie mit ihrem legendären Adagietto zu seinen beliebtesten Werken – Musik voller Sehnsucht. Mozarts berühmtes Klarinettenkonzert, kurz vor seinem Tod entstanden, hat ebenfalls Maßstäbe gesetzt und gilt als das perfekte Bläser-Konzert. Das European Union Youth Orchestra, das bereits am vergangenen Mittwoch mit Beethovens 9. Symphonie für Begeisterung sorgte, ist an diesem Abend unter der Leitung von Stéphane Denève zu hören, Solist ist  Andreas Ottensamer. Der 1989 geborene Österreicher entstammt einer Familie von drei Soloklarinettisten und füllt seit 2011 die Position eines Soloklarinettisten bei den Berliner Philharmonikern aus. Sein Vater Ernst Ottensamer war bis zu seinem Tod 2017 Soloklarinettist bei den Wiener Philharmonikern, wo auch sein älterer Bruder Daniel in gleicher Position tätig ist.

 

Zum Programm

Das Konzert KV 622 zählt zu Mozarts letzten Kompositionen. Voller kontrapunktischer Ausarbeitungen und durch seinen großen musikalischen Reichtum bezeugt es die künstlerische Reife des Komponisten. Im Adagio zieht die Klarinette ihre Zuhörer mit einer Atmosphäre aus wunderbarer Lyrik und wehmütiger Melancholie in den Bann. Gewidmet ist das Konzert Mozarts Freund Anton Stadler; es wurde erstmals am 16. Oktober 1791 in Prag aufgeführt.
Mahler starb 1911, kurz vor seinem 51. Geburtstag. Seine fünfte Sinfonie, die er in den Jahren 1901 und 1902 schrieb, sollte zu einer jener Kreationen werden, an denen er bis zum Ende seines Lebens leidvoll arbeitete. Tatsächlich stammt die endgültige Fassung der Sinfonie von 1911. Mahler schrieb seiner Frau Alma diesbezüglich: „Das Scherzo ist ein verdammter Satz! Der wird eine lange Leidensgeschichte haben! Die Dirigenten werden ihn fünfzig Jahre zu schnell nehmen und einen Unsinn daraus machen, das Publikum – o Himmel – was soll es zu diesem Chaos, das ewig auf’s Neue eine Welt gebärt, die im nächsten Moment wieder zu Grunde geht, […] für ein Gesicht machen?“

Termin: 13. August um 20.30 Uhr im Stadttheater Bozen

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