Rackete & Co
Heute geht’s mit STRG_F direkt an Bord der Seawatch 3.
von Renate Mumelter
Jonas Schreijäg und Nadia Kaiouli waren gemeinsam mit Geflüchteten und mit der Crew 21 Tage an Bord und haben gefilmt, was wirklich geschah auf der Seawatch3. Die Bilder sprechen für sich, die Texte auch. Und wenn dann beim Funkverkehr mit der italienischen Behörde einfach keine Antwort kommt, wird’s gruselig. „Ich fahre jetzt in den Hafen, ich fahre jetzt in den Hafen, over“, sagt Carola Rackete nach 21 Tagen des Wartens nüchtern ins Mikrophon. „Stoppen Sie Ihren Motor“, tönt es zurück. Rackete legt an.
Diese Bilder gingen Ende Juni um die Welt, und alle hatten eine Meinung, welche auch immer. Was an den 20 Tagen davor war, weiß die breite Öffentlichkeit nicht, die redet nur.
Die Dokumentation „Exklusiv: Was geschah auf der Sea-Watch 3? STRG_F“ erzählt genau davon. 44.48 Minuten dauert das beeindruckende Zeitdokument. Es erzählt Fakten, erzählt von jungen Menschen, die hoch professionell arbeiten, die ihre Emotionen im Griff haben und ihre Mitmenschen ernst nehmen, und es erzählt vom politischen Kampf in einer EU der Egomanen.
Wer sich abseits des Stammtisches eine Meinung bilden möchte, sei diesmal also ausnahmsweise nicht ins Kino sondern auf den PC verwiesen. Auf Youtube ist „Exklusiv: Was geschah auf der Sea-Watch 3? STRG_F“ zu finden.
Gedreht wurde die Reportage für STRG_F. Dieses Format wurde vom ARD-Magazin „Panorama“ entwickelt. Zur Erklärung: STRG_F steht eigentlich für die Suchfunktion. Die investigativen Reportagen von STRG_F suchen nach der Wahrheit. Zu finden sind sie auch auf der Plattform „funk“. Damit wollen ARD und ZDF ein junges Publikum online ansprechen. Ältere können allerdings auch davon profitieren.
„Exklusiv: Was geschah auf der Sea-Watch 3? STRG_F“ (D, 2019) von Nadia Kaiouli, Jonas Schreijäg. Bewertung: Sehenswert
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