Krank und unterernährt
Gegen eine ältere Frau aus dem Burggrafenamt wird wegen Tiermisshandlung ermittelt, in ihren zwei Wohnungen wurden insgesamt 66 Katzen beschlagnahmt.
von Thomas Vikoler
Wer gerne eine Katze als Haustier halten möchte, sollte sich in diesen Tagen an das Tierheim in der Sill bei Bozen wenden. Dorthin wurden am 24. Juli in einer Lieferung nicht weniger als 66 Katzen gebracht.
Katzen, die von der Staatsanwaltschaft in zwei Wohnungen im Burggrafenamt beschlagnahmt worden sind. Die Tiere seien zum Teil krank und unterernährt gewesen, heißt es.
Kein Wunder bei der Katzendichte. In einer der beiden Wohnungen wurden 26 Katzen angetroffen, in der anderen nicht weniger als 40.
Anwohner hatten die Carabinieri über die wenig tierfreundlichen Zustände in den beiden Wohnungen unterrichtet. Am Mittwoch vergangener Woche folgte dann die Beschlagnahme der 66 Katzen.
Gegen die Eigentümerin bzw. Nutzerin der beiden Wohnungen im Burggrafenamt, eine ältere Dame, wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Sich-Selbst-Überlassens von Tieren nach Strafrechtsartikel 727 eingeleitet.
Dieser Artikel findet in Fällen Anwendung, wo Tiere nicht artgerecht gehalten werden bzw. Leiden ausgesetzt sind. Als Strafe sind eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe von 1.000 bis 10.000 Euro vorgesehen.
Die beschlagnahmten Katzen werden derzeit im Tierheim in der Sill betreut und sollen an interessierte Tierhalter weitergegeben.
Die Aussichten, dass die Frau aus dem Burggrafenamt die Tiere zurückerhalt (dafür müsste sie einen Antrag auf Aufhebung der Beschlagnahme stellen), sind angesichts der deutlichen Beweislage gleich Null.
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