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Die neue Generaloberin

Die neue Generalvikarin Sr. Maria Paula Unterkalmsteiner, Bischof Muser, die Generalrätin Sr. Alphonsa Kiven und Sr. Maria Theresia Oberwalder

Am Mittwoch, dem Todestag von Maria Hueber (1653-1705), feierten die Tertiarschwestern mit Bischof Ivo Muser und dem römischen Generalpostulator des Franziskanerordens, P. Giovanni Giuseppe Califano, in Brixen einen Festgottesdienst. 

Maria Hueber ist eine der bedeutendsten Frauenfiguren der Tiroler Geschichte und eine Pionierin der Mädchenerziehung und Mädchenbildung. Sie gründete 1700 in Brixen in der Runggadgasse eine Schule für mittellose Mädchen, die sie im Lesen, Schreiben und Nähen unterrichtete. 1700 legte sie auch die Ordensgelübde ab. Nachdem ihr Gleichgesinnte folgten, entstand die Kongregation der Tertiarschwestern des heiligen Franziskus. Maria Hueber starb im 53. Lebensjahr am 31. Juli 1705 in Brixen.

In seiner Predigt beim Gottesdienst zum 314. Todestag von Maria Hueber ging der Bischof auf die Berufung und das Ordensleben ein: „Im ersten Brief, der von ihr überliefert ist, schreibt Maria Hueber: ‚Jesus hat mich gefesselt, mit Liebesbanden und goldenen Schnüren‘. Ein schönes, berührendes Bild: von etwas, von jemandem geradezu gefesselt sein. Ordensleben ist fasziniert vom Leben Jesu und von seiner Gegenwart unter uns. Die erste Berufung der Ordensleute ist es, Jesus gegenwärtig zu machen, der betet, der verkündet, der sich zurückzieht auf den Berg, der sich der Menschen annimmt, der seinen Weg geht hin zum Leiden und über das Kreuz zur Auferstehung. Diese Verbundenheit mit Jesus Christus möge ein Merkmal der Tertiarschwestern bleiben; in unserer Zeit ist dies besonders wichtig. Wir brauchen Ordensleute, die mit Überzeugung, Freude und Hoffnung an den armen, ehelosen und gehorsamen Jesus erinnern – nahe bei ihm und nahe bei den Menschen.“ Das Ordensleben habe für unsere Kirche eine prophetische Dimension, so Bischof Muser: „Es soll uns aufwecken, wo wir schläfrig sind oder wo wir uns hinter selbst zurechtgelegten Einwänden verstecken. Die Ordenschristen müssen so etwas wie der Stachel im Leben der Kirche sein, und über die Kirche hinein in unsere Gesellschaft.“

Am 19. März 2019 wurde Maria Hueber mit päpstlichem Dekret der heroische Tugendgrad zuerkannt. Die Tertiarschwestern feierten am Mittwoch auch diese Zuerkennung. Das Dekret von Papst Franziskus wurde am Mittwoch von Generalpostulator Califano verlesen und ist ein wichtiger Verfahrensschritt auf dem Weg zur Seligsprechung. Das Seligsprechungsverfahren wurde 1996 eingeleitet. Mit der Feststellung des heroischen Tugendgrades erhielt Maria Hueber auch den Ehrentitel ehrwürdige Dienerin Gottes.

In diesen Wochen in Brixen hielten die Tertiarschwestern des heiligen Franziskus auch ihr Generalkapitel ab: Es trafen sich Schwestern aus drei Kontinenten (Kamerun, Bolivien, Tirol und Südtirol), um über die Zukunft der Gemeinschaft zu diskutieren und ein Leitungsteam für die nächsten 6 Jahre zu wählen. Dabei wurde Sr. Theodosia Baki aus Kamerun zur Generaloberin gewählt. Somit steht erstmals in der 320-jährigen Geschichte der Tertiarschwestern eine Afrikanerin der Kongregation, die etwa 500 Schwestern umfasst, vor. Zur Generalvikarin wurde Sr. M. Paula Unterkalmsteiner gewählt. Sie ist gebürtig aus dem Sarntal. Für Sr. M. Paula ist es die zweite Amtsperiode in der Generalleitung, wo sie bisher als Rätin wirkte. Als Generalrätinnen wurden Sr. Alphonsa Kiven aus Kamerun, Sr. Lucia Ribera aus Bolivien und Sr. Cäcilia Oberhammer aus Brixen gewählt.​

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