Die Erstbesteigung
Am Donnerstag wurde da 150. Jubiläum der Erstbesteigung der Dreischusterspitze gefeiert.
Die Dreischusterspitze ist mit einer Höhe von 3152 Metern über dem Meer der höchste Berg der Sextner Dolomiten.
Der Gipfel wurde am Sonntag, 18. Juli 1869 erstmals bestiegen, und zwar von den drei Bergsteiger-Pionieren Paul Grohmann, Franz Innerkofler und Peter Salcher. Am Donnerstag wurde dieses historische Ereignis am Tag des 150. Jubiläums im „Staddila Winkl“ mit dem PEAKnick gefeiert.
Den mehr als 200 begeisterten Gästen wurde zunächst ein Willkommensaperitif serviert, ehe das eigentliche PEAKnick im Fischleintal am Fuße der Dreischusterspitze – dort von wo sich die drei Pioniere Grohmann, Innerkoflerund Salcher um 3.45 Uhr ins Abenteuer stürzten – begann. Sternekoch Chris Oberhammer verwöhnte die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten. Der Wein Solaris von Baron Longo-Liebenstein zu Wellenburg & Langenstein begleitete den kulinarischen Abend. Weiters warteten im reichhaltigen Picknick-Korb kleine, feine Utensilien, die auch im eigenen Zuhause an diesen besonderen Abend erinnern sollen. Bene Benedikt und Bepi Casagrande amüsierten die Gäste mit Bergsteigergeschichten.
Höhepunkt war eine einmalige Beleuchtung, die die Erstbesteigungsroute auf der Originalstrecke im Dunkeln nachzeichnete. Dazu hatte die Bergrettung Sexten an markanten Stellen Laternen angebracht, die in der Dämmerung zu leuchten begannen. Ein nachhaltiges Projekt, denn die Laternen wurden bereits wieder entfernt und können als wertvolles Erinnerungsstück im Tourismusverein Sexten erworben werden.
„Es war ein sehr schöner Abend inmitten des Naturparks. Unser Anliegen war es, wo immer möglich auf technische Ausstattung, unnötigen Lärm und Beleuchtung zu verzichten. Wir wollten diesen historischen Tag vor 150 Jahren, der im Gipfelsieg des Trios Grohmann, Innerkofler und Salcher um 8.45 Uhr seinen Höhepunkt hatte, in respektvollem Umgang mit der Natur genießen. Das ist uns mehr als gelungen“, erklärt Traudl Watschinger, Präsidentin des Tourismusvereins Sexten.
So lief die Erstbesteigung am 18. Juli 1869 ab
(Text von Rudolf Holzer aus dem Programmheft zum PEAKnick)
Bei den Erstbesteigungen in den Cortineser Dolomiten hatte Grohmann, der große Erschließer der Dolomiten, immer wieder den Namen „Schusterkofel“ – so nannten die Einheimischen die Dreischusterspitze – gehört, und dabei erfahren, dass es die höchste Spitze dieser Gebirgsgruppe war.
Er fand den Gipfel bezaubernd schön, doch was ihn am meisten lockte, waren seine Jungfräulichkeit, die Höhe und die Unmöglichkeit.
So traf Grohmann mit seinem erprobten Bergfreund Peter Salcher im Juli 1869 in Sexten ein, um dem „Schuster“ zu Leibe zu rücken. Der Sextner Steinmetz Franz Innerkofler, der die Sextner Bergwelt bestens kannte, erklärte sich bereit, die kleine Truppe zu begleiten.
Die Dreierseilschaft brach am 18. Juli 1869 um 3.45 Uhr auf, wanderte durch die Fischleintalwiesen zum Staddila Winkl und stieg dann rechts die Weißlahnhinauf. Bereits nach 20 Minuten erreichten sie den Felsen und stiegen über Geröll und Schroffen bis in die Steinalmscharte hinauf.
Als sie die Klamm erreichten, zogen sie die Nagelschuhe aus und kletterten in Socken weiter, während Grohmann sogenannte Scarpetti trug. Es waren eine Art Hausschuhe, deren Stoffsohlen aus Zwirn genäht waren. Grohmann meinte dazu: „Den Schuster in Pantoffeln zu ersteigen, ist das nicht eine köstliche, unbedingt zu probierende Methode?“
Am Ende der Klamm angekommen, fiel ihr Blick steil hinab ins Innerfeldtal. Rechts und links stand je ein Zacken, aber welcher war höher? Sie entschieden sich für den linksstehenden Turm. Mutig nahmen sie die mit Rissen durchsetztenPlatten, folgten noch wenige Schritte dem Grat und der Schuster war bezwungen. Es war 8.45 Uhr. Ein mächtiges Steinmandl und eine Fahne sollten den Sieg bekunden.
Grohmann war tief beeindruckt vom herrlichen Panorama. Die Drei Zinnen erregten sein Interesse am meisten, sodass in ihm der Entschluss reifte, auch diese bald zu besiegen. Als er dieses Vorhaben seinen Begleitern mitteilte, erntete er nur ein vergnügtes Lächeln.
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Kommentare (1)
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george
Und wer waren die eingeladenen Gäste, die man bei diesem Jubiläum im „Staddila Winkl“ kulinarisch verwöhnte? Sind diese auch zum „Dreischuster“ aufgestiegen oder haben sie es wenigstens probiert und für die „Führung“ ordnungsgemäß bezahlt?