„Kontrolljagd gegen Ärzte“
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, kritisiert scharf die jüngsten Kontrollen der Carabinieri gegen deutsche Ärzte im Sanitätsbetrieb.
Nachdem ein deutscher Arzt aus dem Register der Ärztekammer in Südtirol gestrichen wurde, weil er „nur“ Deutsch spricht, geht die Kontrolljagd italiensicher Behörden gegen deutsche Ärzte weiter.
Darauf verweist Sven Knoll.
Eine Sondereinheit der Carabinieri ist im Bozner Spital vorstellig geworden, um weitere Fälle aufzudecken und forderte sogar Vorkehrungen zur Entlassung des österreichischen Arztes. „Dieses Vorgehen der Carabinieri ist skandalös und eine politisch motivierte Einschüchterung, die darauf abzielt, deutsche Ärzte aus dem Süd-Tiroler Gesundheitswesen hinauszuekeln“, so der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit Sven Knoll.
Er schreibt in einer Aussendung:
„Die Forderung der Carabinieri nach Vorkehrungen zur Entlassung des Arztes ist auch rechtlich illegal, da der betroffene Arzt 30 Tage Zeit hat einen Rekurs einzureichen und während dieser Zeit nicht entlassen werden darf.
Die Süd-Tiroler Freiheit erinnert zudem daran, dass durch das Autonomiestatut die deutsche Sprache in Süd-Tirol der italienischen Sprache gleichgestellt ist. Gleichgestellt heißt in allen Bereichen gleichwertig und nicht, dass die italienische Sprache verpflichtend ist und die deutschte Sprache lediglich zusätzlich verwendet werden kann.
In diesem Zusammenhang ist auch das Vorgehen der Süd-Tiroler Ärztekammer zu verurteilen, die einfach willfährig die Haltung des Staates eingenommen hat und den österreichischen Arzt aus dem Register der Ärztekammer gestrichen hat, ohne auf die autonomen Sonderregelungen in Süd-Tirol Rücksicht zu nehmen. Gerade von den Vertretern der Süd-Tiroler Ärztekammer würde man sich mehr Feingefühl und eine Verteidigung der Autonomie erwarten, zumal es auch um das fundamentale Recht der deutschsprachigen Bevölkerung auf den Gebrauch der Muttersprache geht.
Die Süd-Tiroler Freiheit spricht dem österreichischen Arzt Thomas Müller die volle Solidarität aus und kündigt an, alle politischen Maßnahmen zu unterstützen, die diese Kontrolljagd auf deutschsprachige Ärzte sowie die eklatante Diskriminierung der deutschsprachigen Bevölkerung in Süd-Tirol beenden.“
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Kommentare (15)
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andreas
Die Ärztekammer muss sich an Gesetze halten und hat das getan, was ihre Pflicht war.
Die Kritik an dieser kann er sich also sparen.
Und dass in talien ein Arzt italienisch können muss, ist jetzt nicht so anwegig. Glaube kaum, dass in Österreich Ärzte praktizieren dürfen, welche die Sprache nicht beherrschen.