Der Countdown
Seit Wochen fiebern die Hunderten Radsportlerinnen und Radsportler der Dolomiten-Radrundfahrt entgegen. Am Sonntag, 21. Juli hat das lange Warten ein Ende.
Sechs Teilstücke gilt es für die Giro-Teilnehmer bis Samstag, 27. Juli zu bewältigen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Kann man die erste Etappe auf den Ritten mit einer Streckenlänge von knapp 52 Kilometern mit 1200 Höhenmetern als ein erstes Einfahren bezeichnen, so geht es ab Tag 2 richtig zur Sache. Am Montag gilt es etwa das Würzjoch vom Villnößtal aus zu bezwingen: 133,6 Kilometer, 1920 Höhenmeter – das sind die nackten Zahlen dieser Etappe. Bereits 24 Stunden später warten noch größere Anstrengungen auf die 600 erwarteten Teilnehmer, wenn es auf dem längsten Teilstück mit 175,9 Kilometern und 2938 Höhenmetern erstmals in der mehr als 40-jährigen Geschichte des Südtiroler Klassikers auf den Fedaia Pass geht.
Nach dem traditionellen Ruhetag wird der Giro delle Dolomiti am Donnerstag, 25. Juli mit dem vierten Teilstück (126,3 Kilometer/2161 Höhenmeter) fortgesetzt. Der Start erfolgt erstmals in Bruneck und führt die Pedalritter auf den Valparola Pass. Der Freitag, 26. Juli – und damit Tag fünf des einwöchigen Spektakels – gehört wie im vergangenen Jahr der Seiser Alm (80,1 Kilometer/1596 Höhenmeter), bevor der Giro delle Dolomiti mit dem Mannschaftszeitfahren rund um Kurtinig am Samstag abgeschlossen wird.
Das besondere an der Dolomiten Radrundfahrt ist das Format. Der Großteil der jeweiligen Etappe wird gemeinsam in kontrolliertem Tempo bewältigt. Nur ein kurzes Teilstück – meist mit einer Länge von etwa 10 Kilometern – wird für den Verkehr gesperrt, zeitgestoppt und hat somit Renncharakter. Ein Format, das seit Jahrzehnten hervorragend bei den Radsportlern ankommt.
Eine Fahrt durch das Genussland Südtirol
„Der Giro delle Dolomiti lockt jedes Jahr ambitionierte Radfahrer an, wie zum Beispiel den Vorjahresdritten Manuel Giacomelli, den Sarner Eduard Rizzi oder Vorjahressiegerin Monika Dietl. Dem Großteil der Teilnehmer geht es in erster Linie darum, Südtirol in seiner ganzen Vielfalt im Sattel seines Rennrads zu erleben. Es sind bei einzelnen Etappen auch einige Spitzensportler am Start, wie etwa Abfahrts-Ass Peter Fill und möglicherweise der Bozner Ex-Radprofi Manuel Quinziato. Wir wünschen uns eine verletzungsfreie Woche, gutes Wetter und dass sich die Radlerinnen und Radler bei uns wie zu Hause fühlen“, sagt OK-Chef Simon Kofler.
Eine Neuigkeit beim Giro delle Dolomiti stellen die mobilen Frauentoiletten dar, die erstmals in der mehr als 40-jährigen Geschichte des renommierten Events an verschiedenen Punkten entlang der Strecke aufgestellt werden. „Wir möchten unseren zahlreichen Teilnehmerinnen – wir sprechen immerhin von einem guten Sechstel aller Radler – mit dieser Maßnahme entgegenkommen. Außerdem werden wir alle Fahrer entlang der Strecke mit kleinen Überraschungen verwöhnen“, verspricht Kofler.
Vorbereitungen verlaufen voll nach Plan – Filmvorführung im Vorfeld des Giro
Was die Vorbereitungen für den Giro delle Dolomiti 2019 angeht, so sind diese bereits weitestgehend abgeschlossen. „Die letzten Wochen waren sehr intensiv, aber wir haben alle größeren und kleinen Hürden problemlos gemeistert. In den letzten Tagen vor dem Giro gilt es noch an der Feinabstimmung zu justieren und kleinere Probleme zu meistern. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich schon im Voraus bei allen Partnern zu bedanken. Und natürlich geht unser Dank an die 80 Mitarbeiter, die den Giro delle Dolomiti überhaupt erst möglich machen“, sagt Vize-Präsident Luca Gransinigh, der für die Logistik und die Rennabwicklung zuständig ist.
Eröffnet wird der Giro delle Dolomiti 2019 am Samstag um 18 Uhr mit dem traditionellen Aperitivogiro. Im Vorfeld wird um 14, bzw. 16 Uhr in der Messe Bozen, bzw. um 15 Uhr im Centro Trevi der preisgekrönte Dokumentarfilm „Wonderful Losers – A Different World“ des litauischen Regisseurs Arūnas Matelis vorgeführt.
Dabei wird ein völlig anderer Blick auf die Welt des Radsport gelegt. Im Mittelpunkt stehen für einmal nicht die Sieger der großen Rundfahrten, sondern die Wasserträger, die harten Arbeiter, die sich dem Erfolg ihres Kapitäns völlig unterordnen und alles in die Waagschale werfen, damit der Team-Leader am Ende jubeln kann. Gedreht wurde der Film während einer Ausgabe des Giro d’Italia, an der auch der Bozner Ex-Profi Manuel Quinziato teilgenommen hat.
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