Kreative Schüler
Die Wirkung, Entstehung und Verwendung verschiedener Gase wie Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid standen in den vergangenen fünf Tagen auf dem Programm der Sommerakademie der Mittelschulen. Die Themen Fotografie sowie die Kunst des Nähens konnten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Workshops ebenfalls vertiefen. Die Organisation der Initiative lag bei der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion und fand auf Schloss Rechtenthal in Tramin und an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft „Salern“ in Vahrn statt.
Die Mittelschul-Woche mit rund 90 Teilnehmenden startete am 8. Juli.
Am Freitag präsentierten die Schülerinnen und Schüler in Tramin und in Vahrn den Eltern und Gästen die Ergebnisse. Schulinspektor Christian Alber zitierte den brasilianischen Schriftsteller Piava Netto: „Wer zu lieben weiß, der lässt alle Begabungen Gottes aus sich erwachsen.“ Alber deutet dies so: „Nur wer Leidenschaft, Passion, Neugierde mitbringt, kann Fähigkeiten, Interessen, Neigungen in sich entdecken und diese dann auch pflegen. Das haben die Mittelschüler in der vergangenen Woche getan und sind in die Welt der Elektronik, der Fotographie und Mode, der Sprachen und Kulturen Südafrikas eingetaucht.“ Er wünschte den Schülern, Passion in sich zu entdecken, um zu glücklichen Menschen zu werden. Sein Dank ging an alle beteiligten Referenten sowie an die Koordinatorin der Sommerakademie, Siglinde Doblander.
Hauptsächlich mit Elektronik in analoger und digitaler Form beschäftigten sich die zwölf Schüler des Workshops „Es leuchtet und läuft – die Welt der Elektronik“ unter der Leitung von Philipp Egger und Martin Niederkofler. Anhand verschiedener elektronischer Schaltungen, zum Beispiel einer Dimmer-Schaltung oder einer Hochwasser-Schaltung, lernten sie die einzelnen Bauteile und Funktionsweisen kennen und erstellten auch eigene Platinen. Im zweiten Teil der Woche widmete sich die Gruppe der Welt der Microcontroller und probierte Programmiersprachen aus.
Im Workshop „Klick dich kreativ“ hingegen stand für die 13 Teilnehmenden das Foto im Mittelpunkt, samt Bildbearbeitung am Computer. Fünf Tage lang zeigten ihnen die Workshopleitenden Heike Haller und Oswald Zischg, wie sie Gegenstände in Szene setzen können, wie unterschiedliche Hintergründe wirken und was die Perspektive ausmacht.
Um das Thema „Upcycling“, um das Wiederverwenden und Umgestalten von Kleidern, ging es im Workshop „Nähatelier – Stich für Stich zum neuen Lieblingskleidungsstück“. Mit den Referentinnen Emily Guerra und Julia Psenner fertigten die Teilnehmerinnen – allesamt Mädchen – Turnbeutel an, stellten ein Bienenwachstuch für Lebensmittel her und entwarfen neue Kleidungsstücke aus alten Männerhemden. Auch verschiedene Druck- und Färbetechniken standen auf dem Programm. „Wir haben erfahren, wie man mit der Nähmaschine umgeht und haben mit Zeitungen gearbeitet – als Vorlage für einen Rucksack“, blickte Workshopteilnehmerin Anna zurück.
Im Workshop „South Africa – a world in one country“ gaben die Referentinnen Yvonne Domesle und Elfi Troi, den Mittelschüler Einblick in die dramatische Geschichte eines Landes, das durch Kolonialismus und Apartheid geprägt wurde. Die Jugendlichen lernten, wie Nelson Mandela durch Versöhnung, Liebe und unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit das Zusammenleben Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen förderte. Im englischsprachigen Workshop kochten die Schüler auch südafrikanische Gerichte wie Bobotie, Chakalaka und Malva Pudding. Zudem sprachen sie über Skype mit Südafrikanern über das heutige Leben ihn ihrem Land.
Um Experimente und Erkenntnisse ging es im Workshop „Erde an Weltall: Ist da jemand?“. Die Teilnehmenden mussten ihr gesamtes Wissen und ihre Kreativität ausschöpfen, um interdisziplinäre Zusammenhänge zwischen den Bereichen Chemie, Biologie, Astronomie, Astrophysik und Astrobiologie herzustellen. So gingen sie der alles entscheidenden Frage nach, welche Bedingungen Leben fördern und welche es hemmen. Die beiden Referenten Sandra Piscitelli und Dieter Seiwald stellten fest: „Genau durch solche praktischen Experimente verstehen die Schüler die notwendigen Mechanismen fürs Leben zunehmend besser.“
Explosiv her ging es im Workshop „Gib Gas!“: Alles drehte sich um unterschiedliche Gase. Die beiden Referenten Hans Baldauf und Hans Eichbichler bereiteten täglich mehrere Experimente vor. Vom „Spritzenwettdrucken“ über die Erzeugung von Wasserstoff bis zur optimalen Nutzung von Luftströmungen durch selbst gebastelte Flugzeuge – die Schülerinnen und Schüler lernten chemische Reaktionen und physikalische Vorgänge kennen, die mit Gasen wie Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid zu tun haben.
Bewegungen und Bewegungsabläufe mit anthropometrischen oder biomechanischen Größen charakterisieren und daraus mathematische Gleichungen und Modelle entwerfen – um derartige Methoden ging es im Workshop „Messen, Schätzen, Rechnen – Mathematik im Spiel und in der Natur“ der Referenten Markus Kofler und Marion Zöggeler. Diese Methoden werden auch im Spitzensport genutzt, um individuelle Techniken und Leistungen zu optimieren. Die Messdaten dazu erhoben die Workshopteilnehmenden mit unterschiedlichen Instrumenten wie Stoppuhr, Apps und Videos. Die Schülerinnen und Schüler lernten, automatisierte Alltagsbewegungen wie Laufen zu messen und zu analysieren, was bei einer Exkursion zur Leichtathletikanlage in Kaltern experimentiert wurde.
Für die Schülerinnen und Schüler der Oberschule beginnt am nächsten Montag (15. Juli) die Sommerakademiewoche.
Die Abschlussveranstaltung dazu findet am Freitag, den 19. Juli, in Schloss Rechtenthal in Tramin statt.
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