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Das Wasserstoff-Wohnhaus

Die Firma GKN Sinter Metals hat ihr erstes Wasserstoff-Wohnhaus in Prettau-Kasern eröffnet. Der LH war begeistert.

Die Zukunft des Energie-Managements für ein Wohnhaus in Form eines autonomen Kreislaufs mit Eigenproduktion und Selbstversorgung das ganze Jahr hindurch: GKN Sinter Metals hat am Samstag eine bahnbrechende Neuheit präsentiert – in dieser Art und Weise die erste weltweit. Dies ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunftsenwicklung der „Green Region Südtirol“, wie Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Eröffnung betonte.

Ein energieautarkes Wohnhaus in einer klimatisch herausfordernden Position als Forschungsprojekt: Die nachhaltig produzierte Energie wird in Form von Wasserstoff gespeichert, um den übers Jahr benötigten Verbrauch sicherzustellen. Das Energie-Management-System beinhaltet eine einzigartige, innovative H2-Speichertechnologie in Metallpulver, entwickelt und hergestellt von GKN Sinter Metals. Herausforderung sind vor allem auch die klimatischen Bedingungen auf dieser Meereshöhe im hintersten Ahrntal mit besonders kalten Wintern und dadurch erhöhten Energiebedarf.

Energie-Management-System

Durch ein neuartiges, flexibles Energie-Management-System können die Spitzen zwischen Produktion und Verbrauch – die bei regenerativen Energiequellen wie Wind, Wasser oder Sonne üblich sind – ausgeglichen und die Energie das ganze Jahr hindurch gespeichert und flexibel abgerufen werden. Das System besteht aus der Produktion von Wasserstoff über Elektrolyse durch die Energie, die über eine Turbine (Wasserkraft) gewonnen wird. Der gewonnene Wasserstoff wird über die neue H2-Speichertechnologie in Metallpulver gespeichert und bei Bedarf über eine Brennstoffzelle wieder in Elektrizität umgewandelt, sobald Energie benötigt wird. Das System ist auch für die Anwendung als Notstromversorgung ideal einsetzbar.

Herzstück Metallhydridspeicher

„Durch das Pilotprojekt haben wir es geschafft, Energie in Form von Wasserstoff in Metallpulver zu speichern, für die bedarfsgerechte Energieversorgung von Gebäuden und als wichtigen Schritt in Sachen CO2-Neutralität“, erklärte Peter Oberparleiter. Der Südtiroler zeichnet als Geschäftsführer für die gesamte Gruppe GKN Powder Metallurgy verantwortlich: „Die Technologie eignet sich besonders für den sensiblen hochalpinen Raum, da sie zu 100 Prozent CO2-neutral verwendet werden kann, zum Beispiel in Schutzhütten oder in der Almwirtschaft.“ Die Vorteile des neuartigen H2-Speichertechnologie in Metallpulver zu bisher gängigen Systemen liegen auf der Hand: sichere Speicherung bei niedrigem Druck in kleineren Tanks, hohe Energieeffizienz durch Wärmemanagement, saisonal flexible Speicherung und größtmögliche Speichermenge.

Offizielle Eröffnung und Tag der offenen Tür

Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach bei der Eröffnung des Forschungsprojekts in Kasern-Prettau von einem wichtigen Beitrag für die „Green Region Südtirol und einer vorbildlichen technischen Innovation. Das Problem der Speicherung von nachhaltig erzeugter Energie wird damit einer Lösung zugeführt. Dies ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft und Südtirol ist vorne mit dabei.“ Prettaus Bürgermeister Robert Steger zeigte sich erfreut darüber, dass das Forschungsprojekt im einstigen Knappenhaus verwirklicht wurde, welches damit auch saniert und als historisches Denkmal erhalten bleibt. Die Segnung des Gebäudes nahm Pfarrer Josef Profanter vor. Die offizielle Eröffnung ging in einen Tag der offenen Tür für die gesamte Bevölkerung über, die reges Interesse mit vielen Besuchern aus Nah und Fern fand.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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