Vielseitige Workshops
Rund 100 Grundschülerinnen und -schüler haben die Sommerakademie-Woche abgeschlossen. Die Mittelschüler starten am kommenden Montag in die Sommerakademie-Woche.
Sich mit Leben und Werk von Erich Kästner befassen und daraus kurze Videofilme drehen – das und vieles andere stand auf dem Programm der diesjährigen Sommerakademie-Woche für die Grundschule, eine Initiative der Begabungs- und Begabtenförderung der Deutschen Bildungsdirektion. Die Workshops starteten am Montag, 1. Juli, und fanden wie jedes Jahr an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern in Vahrn und an der Fortbildungsakademie Schloss Rechtenthal in Tramin statt. Die Abschlusspräsentationen der Grundschulen gingen am Freitag über die Bühne.
Die Schülerinnen und Schüler des Workshops „Auf den Spuren von Erich Kästner“ befassten sich intensiv mit dem Autor und seinem Werk und schrieben die Inhalte zu Theater- und Filmszenen um. Dabei waren sie selbst als Regisseure, Kameraleute und natürlich als Schauspieler aktiv. Das Referententeam Heidi und Thomas Troi hatte gerade deshalb das Thema „Auf den Spuren von Erich Kästner“ ausgewählt, weil in den Kinderbüchern von Erich Kästner starke Protagonisten vorkommen, die sich mutig und selbstbewusst ihren Problemen stellen und damit auch Identifikationsfiguren für Kinder und Erwachsene von heute sind.
Im Workshop „Mathematik überall“ hingegen befassten sich die Teilnehmenden mit der Welt der Mathematik, die überall zu finden ist: in der Natur, in Kunst und Umwelt. Die Referentinnen Monika Gatterer und Sophia Thurner ließen sich vieles dazu einfallen, zum Beispiel wie man „trockenes Zahlenmaterial“ in bunten Diagrammen anschaulich darstellen kann.
Ihre Englischkenntnisse vertieften Viert- und Fünftklässler im Workshop „Song Parade – From ‚The Farmer in the Dell‘ to a ‚Ghostly Story’“. Die Referentinnen Yvonne Domesle und Evi Schwienbacher nahmen dafür traditionelle, englische Lieder zu Hilfe. Mit erfrischendem Gesang, Tanz und Schauspiel hauchten die Schülerinnen traditionellen englischen Songs neues Leben ein. Dabei erweitern sie ihren Wortschatz und übten vor allem zusammenhängendes Sprechen und Vortragen. „Der Workshop gefällt mir sehr gut. Ich lerne viele neue Wörter in Englisch und habe neue Freunde gefunden“, berichtete die Schülerin Hannah.
„Den Rätseln der Natur auf der Spur“ war eine andere Workshop-Gruppe. Im Labor bedienten sich die Kinder wissenschaftlicher Arbeitsmethoden, um physikalische und chemische Vorgänge in der Natur zu untersuchen. Bereits bekannten Phänomenen, wie der Ausdehnung von Flüssigkeiten bei Erwärmung gingen sie dabei – zusammen mit den beiden Workshop-Leitenden Margit Demetz und Michael Gamper – genau auf den Grund. Bei Experimenten konnten die Teilnehmenden analysieren, wie chemische Stoffe miteinander reagieren – der gewünschte Knalleffekt blieb dabei natürlich nicht aus. Beim Sezieren von Fischen wurde der Körperbau von Wirbeltieren anschaulich gemacht. Und nicht zuletzt begaben sich die jungen Forschenden mit dem Mikroskop auf die spannende Reise, in die für das freie Auge nicht sichtbare Welt der kleinen Strukturen.
Um Smartphones und PCs ging es im Workshop „Start Coding – Die Programmierwerkstatt“. Die Kinder lernten auf der Platine micro:bit das Programmieren und erfuhren von den Referenten Alex Del Bello und Alexander Krüger Genaueres darüber, wie die Geräte funktionieren.
Im Workshop „Lego- WeDo 2.0 und ScratchJr – eine faszinierende Welt!“ arbeiteten die Kinder mit Hilfe des Tablets und einer einfachen Programmiersprache an selbst gebauten Lego-Modellen. Die Referentin Angelika Engl unterstützte sie dabei, die elementare Logik des Programmierens kennenzulernen. Warum eine Kerze im Wasserglas brennt und Flüssigkeiten plötzlich ihre Farbe wechseln erörterten die Teilnehmenden des Workshops „Chemie und Physik hautnah“ zusammen mit den Referentinnen Katja Grai und Elisabeth Wieser. Workshop-Teilnehmer Leonardo war begeistert: „Ich finde toll, dass wir wie richtige Profis arbeiten.“ Marla war stolz auf die Arbeitsergebnisse: „Ich habe gelernt, was ein Indikator ist und wie man Säuren und Laugen unterscheidet. Ich finde es toll, dass wir eigenständig arbeiten und forschen dürfen.“
Bei der Abschlusspräsentation, moderiert von Sommerakademie- Koordinatorin Siglinde Doblander (Deutsche Bildungsdirektion), zeigten die Schülerinnen die Früchte ihrer Arbeit. Martina Rainer von der Evaluationsstelle für das deutschsprachige Bildungssystem freute sich über die Ergebnisse: „Die Sommerakademie ist für Kinder, die kognitive Herausforderungen suchen und lieben, eine wunderbare Möglichkeit, um sich mit bestimmten Themen intensiv auseinandersetzen. Dass dies in einer etwas anderen Lernumgebung und im Austausch mit Gleichgesinnten stattfindet, macht das Ganze zu einem besonderen Erlebnis.“ Schulinspektor Christian Walcher schloss sich an: „Durch ‚Sapientia ludens‘ werden Schloss Rechtenthal und die Fachschule in Salern gewissermaßen zu Kraftorten jugendlicher Kreativität, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachhaltig prägen und in der Entfaltung ihrer Begabungen stärken.“
Die Workshops der Sommerakademie für die Mittelschule starten am nächsten Montag, 8. Juli: mathematisch-technische Themen, Mode, Fotografie und vieles mehr stehen dann auf dem Programm.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.