„Schlechter Stil“

Karl Zeller und Veronika Stirner (im Bild mit Ex-Landesrat Michl Laimer): Waren lange ein funktionierendes politisches Gespann
SVP-Vizeparteiobmann Karl Zeller war jahrelang der politische Mentor von Veronika Stirner. Was er zum fulminanten Parteiaustritt der ehemaligen Meraner Landtagsabgeordneten sagt.
Tageszeitung: Herr Zeller, die SVP Meran ist gelinde gesagt empört über den Parteiaustritt von Veronika Stirner. Was halten Sie von diesem fulminanten Schritt?
Karl Zeller: Ich bin sprachlos und schwer enttäuscht. Gerade Veronika Stirner war eine Mandatarin, die von der Partei viele Möglichkeiten bekommen hat. Wegen einer Verkehrsregelung aus persönlichen Gründen aus einer Partei auszutreten ist unentschuldbar. Wenn das alle so machen würden, dann bliebe bald niemand mehr übrig.
Es geht weniger um den Parteiaustritt als vielmehr um die Begründung?
Dieser Parteiaustritt ist völlig überzogen. In der Politik gibt es immer irgend etwas, das nicht allen passt. Ich trete auch nicht aus der Partei aus, weil die Dantestraße nicht zur Einbahnstraße wird. Beim Stirner-Austritt geht es nicht um große politische Ziele, sondern ums eigene Hemd. Und das ist schlechter Stil.
Kam dieser Parteiaustritt für Sie unerwartet oder hat Veronika Stirner Sie vorab informiert?
Für mich kam der Parteiaustritt völlig überraschend. Veronika Stirner hat über die Verkehrsregelung in ihrer Wohnstraße auch nie gesprochen und niemand wusste, dass dies ein so großes Thema ist. Aber das ist weiter nicht verwunderlich. Die Vroni kommt bereits seit Jahren zu keiner Sitzung der Meraner SVP und der Bezirksleitung mehr. Das hat für viel Unmut gesorgt, aber es wurde ein Mantel des Schweigens darüber gestülpt. Dieser Parteiaustritt jetzt ist jedoch unentschuldbar. Ich war immer auf der Seite von Veronika Stirner und habe sie auch in schwierigen Situationen unterstützt. Jetzt ist aber auch bei mir fertig.
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