Die Transalp-Sieger
Die 17. TOUR Transalp ist am Samstag in Riva del Garda mit einem Südtiroler Sieg zu Ende gegangen.
Der Sterzinger Thomas Gschnitzer gewann im Team mit seinem Nordtiroler Partner Daniel Pechtl die Gesamtwertung. Rund 1000 Teilnehmer aus 30 Nationen, darunter 10 Südtiroler, beteiligten sich am Etappenrennen über die Alpen. Dabei mussten sie mit dem Rennrad in sieben Tagen insgesamt 800 km, neun Pässe und 18.600 Höhenmeter bewältigen.
Mit Brixen und Kaltern lagen zwei Etappenorte in Südtirol.
Die siebte Etappe führte von Ossana am Sulzberg über vier Pässe zum Zielort in Riva del Garda. Gschnitzer und Pechtl beendeten den letzten Teilabschnitt über 100,47 km / 2.320 hm in 2:15.09 Stunden, mit einem Rückstand von 15 Sekunden auf die Sieger Riccardo Zacchi und Christian Martinelli aus der Lombardei, auf dem sechsten Rang. Gschnitzer und Pechtl benötigten für die Alpenüberquerung insgesamt 22:35.25 Stunden.
Das Süd- und Nordtiroler Duo distanzierte die Zweitplatzierten Holländer Erik Fransessen und Stefan Veerhaaf um mehr als 16 Minuten. Thomas Gschnitzer: „Es ist ein richtig geiles Gefühl. Damit hatten wir nicht gerechnet. Es war eine harte, aber sehr, sehr schöne Woche.“ Daniel Pechtl: „Wenn uns das einer vor einer Woche gesagt hätte – nimmer! Das ist eine große Überraschung. Wir haben schon gehofft, mal einen Tag das gelbe Trikot zu tragen, aber dass wir es bis zum Schluss behalten…das ist großartig!“ Dritte im Gesamtklassement wurden die heutigen Sieger Zacchi und Martinelli aus Italien.
In der Masterklasse feierten die beiden Trentiner Paolo Decarli und Riccardo Carlin mit vier Siegen, einem zweiten und zwei dritten Plätzen einen unangefochtenen Sieg.
Sie legten die Gesamtstrecke in 23:21.20 Stunden zurück und verwiesen die Belgier Jurgen Van Goolen und Bart Van Kerkhoven um mehr als 16 Minuten auf den zweiten Gesamtrang. Dritte wurden die Österreicher Jürgen Pansy und Matthias Wolf.
Riccardo Carlin: „Ich bin total happy. Das ist eine große Überraschung. Ich habe schon vor zwei Jahren versucht, die Kategorie zu gewinnen. Diesmal bin ich mit einem neuen Partner unterwegs. Wir haben unser Bestes gegeben und wir haben es geschafft.“ Die Südtiroler Teams klassierten sich mit Christian Platzgummer/Thomas Gründer und Harald Hofer/Thomas Haller auf den Rängen 21 und 25. Bei den Grand Master wurden Richard Palma und Christian Resch (Team Kaltern am See) Vierte.
In der Kategorie Mixed gewannen Tatiana Guderzo und Carlo Muraro aus dem Veneto. Die Straßenweltmeisterin von 2009 und WM-Dritte von 2018 und ihr Teampartner, der die Transalp in Vergangenheit auch mit dem Sarner Eduard Rizzi bestritten hatte, gewannen alle sieben Etappen und legten die Strecke in 24:33.02 Stunden zurück. Für die Straßenweltmeisterin war dies eine willkommene Vorbereitung auf den Giro Rosa, die Italienrundfahrt der Damen, welche am 5. Juli startet.
Tatiana Guderzo im Ziel: „Heute, auf der letzten Etappe, habe ich schon ordentlich gelitten. Ich habe gelernt, Dinge wertzuschätzen, die bei Profirennen eher untergehen. Es ist toll, wie sich die Fahrer hier gegenseitig helfen und unterstützen. Es war zwar eine harte Woche, aber ich konnte trotzdem die tollen Panoramen genießen.“ Ihr Teampartner Carlo Muraro: „Ich habe gelernt, mich an den Kräften des Partners zu orientieren und einen kontrollierten Rhythmus zu fahren, um am Ende vorne zu bleiben.“ Anna Pfitscher und Hannes Schlögl vom ARSV Vinschgau wurden in dieser Kategorie Sechste.
Zehn Südtiroler Radsportler haben sich heuer am renommierten Etappenrennen beteiligt. Südtiroler Athletinnen und Athleten gewannen die Tour Transalp bisher 17 Mal. Zudem stellte unser Land seit der ersten Ausgabe der Alpenüberquerung mit dem Rennrad 33 Mal einen Etappenort. Kaltern, Brixen und St. Vigil in Enneberg wurden bisher am häufigsten angefahren.
Erstmals wurden heuer auch Einzelfahrer am Etappenrennen für Zweierteams zugelassen. Deshalb gab es sechs Kategorien: Herren, Damen, Mixed, Masters (Herren, zusammen über 80 Jahre), Grandmasters (Herren, zusammen über 100 Jahre) und Einzelfahrer.
Die TOUR-Transalp fand erstmals im Jahr 2003 statt: Sie gilt als eines der härtesten, schönsten und spektakulärsten Etappenrennen für Amateur-Rennradler. Dies wohl auch dank der atemberaubenden Panoramen.
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