„Ausfällig geworden“
Weil enttäuschte Mieter die Bediensteten bedroht und mit Gegenständen beworfen haben, musste am WoBi-Sitz in Bozen ein Sicherheitsdienst eingerichtet werden.
von Artur Oberhofer
Waltraud Deeg geht derzeit nicht davon aus, dass auch an den WoBi-Außenstellen ein eigener Sicherheitsdienst eingerichtet wird.
„Derzeit“, so die Landesrätin in Beantwortung einer Anfrage der Freiheitlichen Ulli Mair, „gibt es keine Veranlassung den Einsatz des Sicherheitsdienstes auf die anderen Sitze bzw. die Servicestellen in Meran und Brixen auszuweiten.“
Aber am WoBi-Sitz in Bozen habe man Sicherheitspersonal anstellen müssen, um die Sicherheit der MitarbeiterInnen am Arbeitsplatz und jene der MieterInnen, die die Schalterdienste des WoBi in Anspruch nehmen, zu gewährleisten.
Landesratin Waltraud Deeg räumt ein, dass es in der Vergangenheit mehrfach zu Vorfällen gekommen sei, die das WoBi zum Handeln veranlasst hätten. „Antragstellre bzw. Mieter sind im Schalterbereich gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des WOBI ausfällig geworden und haben unter Androhung von Handgreiflichkeiten auch mit Gegenständen um sich geworfen“, berichtet Landesrätin Waltraud Deeg.
Die Landesrätin erinnert in diesem Kontext daran, dass das das WOBI über 13.000 Wohnungen in Südtirol verwaltet und damit auch einkommensschwächeren Bürgern und ihren Familien, welche ihr Wohnungsproblem auf dem freien Markt selbst nicht lösen können, Wohnen in Südtirol ermöglicht. „220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leisten im WOBI tagtäglich hervorragende und professionelle Arbeit, eine Arbeit, die ganz gewiss nicht immer einfach ist“, so Waltraud Deeg.
Soziale Härtefälle und Menschen in Notsituationen zählten zu den Kunden des WOBI, wobei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen stets mit Offenheit, Ehrlichkeit und Sachlichkeit entgegenkommen würden. Dass es zu brenzligen Situationen für MitarbeiterInnen und MieterInnen gekommen sei, führt die Landesrätin auf „die Enttäuschung über abgewiesene Ansuchen gepaart mit der ohnehin meist angespannten und prekären Lage, in der sich Gesuchsteller und Kunden befinden“, zurück.
Die Sicherheit für MitarbeiterInnen und MieterInnen habe höchste Priorität, so Deeg.
Bei den Personen, die für die Übergriffe bzw. Drohungen verantwortlich sind, handelt es sich immer laut der Landesrätin „sowohl um italienische Staatsbürger als auch um Bürger aus dem EU-Raum und um Nicht-EU-Bürger“. Eine genauere Erfassung finde nicht statt.
Der Sicherheitsdienst am WoBi-Sitz in Bozen, der von der Firma „Cittadini dell’Ordine“ abgewickelt wird, kostet für vier Jahre knapp 84.000 Euro.
Die Firma habe sich den Auftrag mit einem Abschlag von 7,47 Prozent auf den Grundbetrag gesichert, so die Landesrätin.
Das WoBi beabsichtige nicht, die für den Sicherheitsdienst entstanden Kosten an eine Mieterhöhung zu koppeln, schreibt Landesrätin Deeg auf eine entsprechende Frage von Ulli Mair.
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Kommentare (13)
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criticus
Warum hat man nicht die Schneid zu sagen, wer die Wobi-Angestellten bedroht?
george
Ja, bunt gemischt ist diese Kundschaft, wie Deeg hier sagt. Auch die Unsrigen sind um keinen „Pfifferling“ besser. Ihr hättet wohl gerne etwas anderes gehört?