Wo ist Andreas?
Der Landtag konnte das Gesetz zur Ansässigkeitsklausel für Ausländer nicht behandeln – weil Einbringer Andreas Leiter Reber die Sitzung „verschwitzt“ hat.
Von Matthias Kofler
Große Verwunderung am Freitagvormittag in der 4. Gesetzgebungskommission: Auf der Tagesordnung stand die Behandlung eines Gesetzentwurfs der Freiheitlichen, mit dem die Ansässigkeitshürde für den Genuss von Landessozialleistungen von fünf auf zehn Jahre erhöht werden soll. Anlass ist das staatliche Bürgereinkommen, das nur dann in Anspruch genommen werden kann, wenn man bereits seit zehn Jahren in Italien lebt. „Die Erhöhung der Ansässigkeitshürde könnte dem Sozialtourismus nach Südtirol ein Ende bereiten und den Druck von den Sozialkassen nehmen“, argumentieren die Freiheitlichen.
Die Geschäftsordnung des Landtags schreibt vor, dass Gesetze nur in Anwesenheit des Einbringers im Ausschuss behandelt werden dürfen. Das Problem: Von Andreas Leiter Reber fehlte jede Spur. „Wir haben zunächst auf ihn gewartet und dann probiert, ihn telefonisch zu erreichen“, erklärt Kommissionspräsidentin Jasmin Ladurner. Dabei stellte sich heraus, dass der Freiheitlichen-Obmann den Sitzungstermin „verschwitzt“ hat. Er war noch zu Hause. „Da er sich nicht in unmittelbarer Nähe zum Landtag aufhielt und seine Fahrt von Marling nach Bozen zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte, mussten wir die Behandlung des Gesetzes aussetzen“, so SVP-Politikerin Ladurner.
Reber selbst ging fälschlicherweise davon aus, dass sein Gesetz als letzter Tagesordnungspunkt gar nicht mehr zur Behandlung komme.
Doch damit nicht genug. Als nächster Punkt auf der Tagesordnung stand die Behandlung des Ehrenamts-Gesetzes von Alex Ploner. Doch auch der TK-Abgeordnete hatte offenbar vergessen, in seinen Terminkalender zu schauen und erschien daher nicht pünktlich zur Sitzung. Da Ploner aber nicht unweit vom Landtag verkehrte, wartete die Kommissionsmitglieder seine Ankunft ab, um den Gesetzentwurf trotzdem behandeln zu können.
Ähnliche Artikel
Kommentare (15)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
stefanrab
Und das Sitzungsgeld kassieren sie ja trotzdem. Nur weiter so!
besserwisser
fleißig, fleißig die mander …
die manager in dieser preisklasse hobn normalerweise net zeit derhoam bam zu zupfn….
rowa
Köstlich, bei dem Gehalt als Landtagsabgeordneter schaut einfach kein Terminkalender heraus …
meintag
Da Er kein Einkommen erklärt hat hat Er auch kein Konto bei einer Bank. Dort würde Er einen Terminkalender gratis bekommen.
bettina75
Ein jämmerlicher Haufen diese Opposition im Südtiroler Landtag.
george
Was meinen Sie unter „diese Opposition“? Etwa nur die FH oder alle? Man kann sicher nicht so pauschalisieren und alle Oppositionsparteien als „jämmerlicher Haufen“bezeichnen. Jämmerliche gibt es auch innerhalb der Mehrheit.
pingoballino1955
Die meisten JÄMMERLICHEN finden sich in der SVP!!!!