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Der Solland-Silicon-Plan

Siliziumwerk Solland Silicon

Eine öffentliche Gesellschaft soll für die sichere Entleerung des Siliziumwerks in Sinich sorgen. Darauf hat man sich bei einem Gipfeltreffen im Landhaus geeinigt.

Nachdem das Konkursgericht offiziell bekanntgegeben hat, dass das katarische Unternehmen B.S.T. die 500.000 Euro an Betriebs- und Sicherheitskoten für den Monat Juni bis zum gestrigen Termin nicht bezahlt hat und damit die Übernahme der Solland Silicon gescheitert ist, haben sich Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Landesrat für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler, mit den zuständigen Spitzenbeamten getroffen, um das weitere Vorgehen abzuklären.

Entleerung durch öffentliche Gesellschaft

„Wichtig ist es nun, für eine sichere und schnelle Entleerung des Werkes zu sorgen, in dem sich noch 260 Tonnen von ursprünglich 800 Tonnen Trichlorsilan befinden“, betonen Kompatscher und Schuler.

Diese Entleerung müsse unter Beachtung höchster Sicherheitsstandards erfolgen. Und zwar werden die Chlorsilane in flüssiger Form entnommen, da dieser Vorgang weniger Risiken berge als eine Entnahme der festen Substanz.

„Wir denken, dass eine öffentliche Gesellschaft den Arbeitnehmern, die die Entleerung vornehmen, die notwendigen vertraglichen Garantien bietet kann, um die Arbeiten innerhalb weniger Monate reibungslos zu bewältigen“, erklären die beiden Regierungsmitglieder.

Outplacement und Umschulung für Beschäftigte

Was die Zukunft der 77 Beschäftigten des Siliziumswerks Solland Silicon angeht, betont Landeshauptmann Kompatscher, dass „das Land bereits Initiativen ergriffen hat, um sicherzustellen, dass diese nach Beendigung der Entleerung gezielte Outplacement- und Umschulungsmaßnahmen in Anspruch nehmen können.“

Die Vorgeschichte 

Nach der Insolvenz des vom ehemaligen Sinicher Betriebs MEMC abgespalteten Unternehmens Solland Silicon im Jahr 2016 hatte das Gericht mehrmals versucht, Käufer für den Siliziumbetrieb zu finden. Die jüngste und siebente Ausschreibung schien erfolgreich. Das Unternehmen B.S.T. aus Katar gewann die Versteigerung und sicherte sich die Übernahme der Solland Silicon.

Das Unternehmen aus Katar kam seinen Zahlungsverpflichtungen allerdings nicht nach und hat nun auch die um zehn Tage verlängerte Zahlungsfrist verstreichen lassen.

Das Land Südtirol hat seit der Insolvenz vor zweieinhalb Jahren rund 20 Millionen Euro für die Einhaltung der Sicherheitsauflagen im Sinicher Siliziumwerk ausgegeben.

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