„Kleine Missionszellen schaffen“
Beim Treffen der Ordinariate der Diözesen Bozen-Brixen und Innsbruck wurde das Projekt „Weggemeinschaften“ präsentiert.
Fünf Jahre sind vergangen, seit die Bischöfe und die Ordinariate der Diözesen Bozen-Brixen und Innsbruck das letzte Mal zu einem Arbeitstreffen zusammengekommen waren.
Vor wenigen Tagen war es wieder soweit und Bischof Ivo Muser konnte seinen Innsbrucker Amtskollegen Hermann Glettler sowie die Innsbrucker Ordinariatskonferenz im Bozner Pastoralzentrum begrüßen.
„Der ‚Blick nach Norden‘ unterstreicht eine langwährende kulturelle Einheit und eine historische Verbindung, die auch in der Gegenwart aktuell ist“, sagte Bischof Ivo Muser zu Beginn des Treffens. Auch Bischof Glettler erinnerte daran, dass nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Teilung des historischen Tirol vor genau 100 Jahren „die Kirche auch die Aufgabe hatte, die Wunden der Vergangenheit zu heilen und die Zukunft über die jeweiligen Grenzen hinaus zu gestalten“.
Beim ganztägigen Gedanken- und Informationsaustausch in Bozen sprachen die beiden Bischöfe mit Ihren Amtsleiterinnen und Amtsleitern an den Ordinariaten in Bozen und Innsbruck vor allem über das Verhältnis von jungen Menschen zur Kirche und über die Wiederentdeckung des Glaubens in der heutigen Zeit.
Konkret präsentierte die Diözese Innsbruck das Projekt „Weggemeinschaften„:
Kleine Gruppen von Menschen schließen sich zusammen und treffen sich regelmäßig, um das Evangelium und ihr Leben zu bedenken und darüber nachzudenken, was die Menschen in der Nachbarschaft brauchen und wo Not gelindert werden soll. Diese Treffen dauern eine gute Stunde und finden unter der Woche statt. Ziel ist, dass die Beteiligten in ihrem Glauben wachsen. „Das Projekt Weggemeinschaften erfordert einen pastoralen und kulturellen Wandel und stellt den Versuch dar, kleine Missionszellen zu schaffen“, sagte Bischof Glettler.
Die Diözese Bozen-Brixen hat den neuen Firmweg vorgestellt: Wesentliche Elemente sind das Mindestalter von 16 Jahren und die mindestens einjährige Firmvorbereitung. Fachausschüsse werden in den Jahren 2020 und 2021 den konkreten Firmweg in der Seelsorgeeinheit erarbeiten. Heuer findet die Firmung ein letztes Mal in der bisherigen Form statt. „Wir erwarten nicht, dass der neue Firmweg die Lösung schlechthin ist; aber er stellt einen Vorschlag für eine tiefgreifende Überarbeitung der Firmvorbereitung dar. Man hat nämlich den Eindruck, dass die Firmung heute zu einem isolierten Ereignis verkümmert ist und nicht mehr einen Weg zum Glauben darstellt“, sagte Bischof Muser.
Neben diesen beiden Projekten erörterten die beiden Diözesen auch die Zukunft der Pfarreien und diesbezüglich vor allem die Zukunft der Seelsorge vor Ort angesichts des hohen Durchschnittsalters der Priester.
Die beiden Bischöfe und die Amtsleiter besuchten nach der Arbeitssitzung im Bozner Dom das Grab des Seligen Josef Mayr-Nusser sowie das neue kirchliche Jugendzentrum Josef Mayr-Nusser am Silvius-Magnago-Platz, gegenüber dem Bozner Bahnhof. Die beiden Bischöfe bezeichneten Josef Mayr-Nusser als „Beispiel für junge Menschen, das sie einlädt, für Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit und Menschenwürde einzustehen, auch wenn sie dafür gegen den Strom schwimmen müssen.“
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Kommentare (1)
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josef.t
„Sprachen die beiden Bischöfe mit Ihren Amtsleiterinnen und Amtsleitern“ ?
Das Bild zeigt was dem Verein die „Gleichberechtigung“ bedeutet ?