Der Pfingst-Protest
Mit zwei Dutzend bunten Plakaten forderten am Wochenende die Anrainer der Stilfserjoch-Straße in Prad mehr Verkehrssicherheit.
von Karin Gamper
Den Anrainern der verkehrsgeplagten Stilfersjoch-Straße in Prad reicht es schon lange. Sobald der Pass offen ist und die Verkehrslawine anrollt, lässt es sich entlang der viel befahrenen Route nur noch schwer aushalten.
Auf diese zunehmende Verkehrsbelastung haben zahlreiche Anrainer über das Pfingstwochenende mit einer Plakataktion aufmerksam gemacht. Über 20 selbst gebastelte Schilder forderten die Reduzierung der Geschwindigkeit von aktuell 50 km/h auf 40 km/h, mehr Kontrollen sowie Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmemissionen.
„Die Bürger entlang der Stilfser-Joch-Straße leiden immer mehr an der sinkenden Lebensqualität durch den zunehmenden Verkehr und die regelmäßig überschrittenen Tempolimits“, heißt es dazu in einer Aussendung der Anrainer.
Die bisherigen spärlichen Maßnahmen und mangelnden Kontrollen hätten kaum zu einer Verbesserung der Situation geführt. Im Dorf müsse viel mehr in die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer investiert werden. Das Problem dabei: die Gemeinde Prad selbst verfügt weder über einen Radar noch über ein Lärmmessgerät. Die Kompetenz liegt bei der Bezirksgemeinschaft. Und dort stehen für den gesamten Vinschgau nur drei Radargeräte zur Verfügung. Lärmmessgerät ist gar keines vorhanden.
Der Blick in die Zukunft ist dabei aus Sicht der Anrainer alles andere als rosig. Die Bewohner befürchten nämlich im Zuge der geplanten Aufwertung der Stilfserjoch-Straße eine noch größere Verkehrsbelastung. Bekanntlich soll das Stilfserjoch-Gebiet bemautet und zu einer Erlebniswelt umfunktioniert werden. Die Anrainer fordern daher die zuständigen Politiker auf, die Sorgen der Bewohner ernst zu nehmen.
„Es muss dringend ein ökologisch nachhaltiges Mobilitätskonzept unter Einbindung der Anrainer erstellt werden“, fordern sie und stellen nach der Pfingst-Aktion weitere Sensibilisierungs-Kampagnen entlang der Straße in Aussicht.
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