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„Schulers Märchen vom Wolf“

Schützen-Chef Jürgen Wirth Anderlan fordert LW-Landesrat Arnold Schuler auf den Landwirten in Sachen Wolf die Wahrheit zu sagen.

Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes Jürgen Wirth Anderlan meldet sich nach dem „unglücklichen Veto“ von Landesrat Arnold Schüler bezüglich der geplanten Teilnahme der Schützen bei der Bauernbundkundgebung in Sterzing zu Wort.

In einer Aussendung fordert er – auch als langjähriges Bauernbundmitglied – die Veranstalter der Demo und vor allem Landesrat Schuler dazu auf, den Landwirten die Wahrheit zu sagen.

Fakt ist, so Wirth Anderlan, dass im vergangenen Juli der Südtiroler Landtag ein Großraubwild-Gesetz verabschiedet hat, welches den Abschuss von Problem-Wölfe- und Bären ermöglichen hätte sollen. Mit dem Gesetzentwurf hat Südtirol das entsprechende EU-Recht unmittelbar umzusetzen versucht. „Denn während andere Länder den Spielraum der EU-Richtlinien genutzt und eine eigene Regelung erlassen hatten, wollte Italien an einer unbedingten Schonung der Wölfe festhalten. Und hat im selben Atemzug das Südtiroler Gesetz erfolgreich angefochten und damit verhindert“, so Wirth Anderlan.

Jürgen Wirth Anderlan (Foto:SSB/Lagger)

Anders in Österreich. Dort dürfen die einzelnen Bundesländer autonom entscheiden, wann Problem-Wölfe entnommen werden können. Denn in Artikel 12 der FFH-Richtlinien heißt es dazu: „Bei Wölfen, die gelernt haben, sachgerecht geschützte Nutztiere zu erbeuten und dies wiederholt tun und kein besserer Schutz nach behördlicher Feststellung möglich ist, ist der Abschuss erlaubt.“

Wenn nun Landesrat Arnold Schuler meint, „das Los von Rom würde das Problem nicht lösen, selbst wenn wir ein eigener Staat wären, gilt die internationale Unterschutzstellung des Wolfes“, dann klingt das nach einem Faktencheck wie ein böses Märchen, so Wirth Anderlan. Überhaupt stellt sich die Frage, warum man sich vor einem Jahr dann überhaupt die Mühe gemacht hat, ein Großraubwild-Gesetz zu erlassen. Vermutlich weil man wusste, dass andere Länder sehr wohl Wege gefunden haben, den Wolf besser in Schach zu halten.“

Der Schützen-Chef weiter:

„Bei uns hingegen muss alles nach einer einzigen Pfeife tanzen: Italien hat die primären Kompetenzen im Umwelt- und Naturschutz – und nicht Südtirol. Und damit entscheiden nun weiterhin die Flip-Flop-Träger in Rom, was für uns richtig ist und was wir zu tun haben – Frauen und Männer, deren einziger Bezug zu wildlebenden Tieren die ,Frutti di Mare‘ auf ihrer Pizza sind.“

„Deshalb steht meiner Meinung nach fest, dass ein „Los von Rom“ in weiterer Folge auch ein „Los vom Wolf“ bringen würde“, so Wirth Anderlan, der gleichzeitig auch davon überzeugt ist, dass Südtirol bei einer fortdauernden Abhängigkeit von Rom auch das Wolfsproblem nicht in Griff bekommen wird.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (31)

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  • erich

    Wenn Südtirol eigenständig wäre dann müsste man Auswandern. Eine Handvoll Leute nutzen die Institutionen als Selbsbdienungsladen, ein Anwalt sagte, der Unterschied zu Palermo ist, dass hier nicht geschossen wird. Herr Anderlan, das sind durchwegs deutsche Südtiroler.

  • criticus

    @erich
    Südtirol würde nicht eigenständig, wohl eher ginge es zurück zu Österreich. Auf alle Fälle besser als in diesem Bananenstaat. Schuler hat sich bei Durnwalder als Revoluzzer stark gemacht und ist heute schlimmer als der Luis. Noch was, war der Dorfmann bei der Demo in Sterzing und Bozen dabei? Ach ja, die Wahlen sind ja schon vorbei, die Leute brauch ich nicht mehr!

  • george

    Wenn der Mensch wieder lernt die Natur zu verstehen, so wird er auch das >Miteinander< aller Lebewesen besser erfassen und auch damit umgehen können. Solange er das nicht tut, wird der Mensch immer den Kürzeren ziehen. Protestieren hilft hierin gar nichts, nur gekonnt und klug damit umgehen hilft, so dass immer der kleinstmögliche Schaden und der größtmögliche Nutzen für alle entsteht.

  • kritiker

    Die Römer werden sicher nichts gegen den Wolf unternehmen. Schließlich wurde Romulus und Remus von einer Wölfen gesäugt und aufgezogen.

  • kritiker

    sollte heißen „Wölfin“

  • rowa

    was sind doch unsere strammen Männer für Jammerlappen, Angst vor dem Bär, Angst vor dem Wolf, Angst vor Migration, Angst vor ….

    wahrscheinlich hätten sie heute auch Angst vor den Franzosen …

    Wenn man heute Europa betrachtet habe ich mehr Angst vor den Leuten mit der Angst auf Stimmenfang gehen …

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