„Ruhezonen schützen“
Im Montiggler Wald versperren seit einigen Tagen neue Erdwälle einige Steige. Zahlreiche Mountainbiker ärgern sich über diese Maßnahme. Warum die Barrieren dennoch notwendig sind.
von Lisi Lang
Neue Erdbarrieren im Montiggler Wald sorgen für mächtig Stunk. Vor Kurzem wurden von der Forstbehörde in Absprache mit der Gemeinde Eppan rund 30 Steige im Montiggler Wald, die von Wanderern aber vor allem von Mountainbikern genutzt wurden, mit Erde und abgeschnittenen Sträuchern versperrt. Mountainbiker schimpfen über diese Maßnahmen, da auch beliebte Wegelen versperrt wurden.
Gemeindereferent Philipp Waldthaler kann den Ärger der Freizeitsportler zwar nachvollziehen, erklärt aber, dass diese Maßnahmen notwendig waren: „Wir müssen im Landschaftsschutzgebiet Montiggler Wald immer wieder den Spagat zwischen Einheimischen und Touristen, aber auch zwischen Freizeitaktivitäten und Ruhebereichen für Flora und Fauna schaffen.“
Und genau in diesem Sinne habe man dieses Mal eine Entscheidung zugunsten des Waldes treffen müssen. „Wir haben in den letzten Jahren eigene Ruhezonen definiert, wo es keine offiziellen Wanderwege gibt“, erläutert Waldthaler. Dort habe man mit verschiedenen ökologischen Projekten Wildacker und Wasserflächen für die Tiere geschaffen.
Allerdings ist die Ruhe in diesen Bereichen gefährdet, da zahlreiche Wegelen genau diese Gebiete kreuzen bzw. durchqueren. „Wir haben uns daher für diesen Kompromiss entschieden und die Wegelen in drei großen zusammenhängenden Ruhezonen mit Barrieren versperrt“, erklärt der Eppaner Gemeindereferent.
Der Kommandant der Forststation Kaltern betont, dass es sich um keine offiziellen oder eingetragenen Wege handelt. „In den letzten zehn bis 15 Jahren sind im Montiggler Wald zahlreiche Steige entstanden, die nun zurückgebaut werden“, erklärt Markus Delvai. „Man muss in gewisse Gebiete einfach wieder mehr Ruhe bringen“, so Delvai.
Zudem habe man die Maßnahmen ganz im Sinne des Gebietsplans umgesetzt. „Wir haben diese Erdwälle aufgeschüttet und bereits im kommenden Jahr werden sie total verwachsen und so nicht mehr sichtbar sein“, erklärt Markus Delvai.
Der Gemeindereferent möchte unterstreichen, dass die Gemeinde Eppan keinesfalls Biker-Feindlich ist. „Wir unterstützen als Gemeinde Projekte, beispielsweise dass vom Marklhof nach Sigmundskron eine offizielle Trail-Piste gebaut wird“, so Philipp Waldthaler. In diesem Falle habe man aber eine Entscheidung zugunsten der Natur treffen müssen.
Der Eppaner Gemeindereferent hofft, dass die Biker und Wanderer diese Maßnahme einhalten und man es durch diese Initiative auch schafft, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren.
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Kommentare (8)
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tiroler
Sinnvolle Maßnahme!
george
Dasselbe machen auch wir in unserer Zone. Endlich eine vernünftige Richtung!
ostern
Radfahrer sollen auch Radwege befahren. Beispiel: Kaltern am See.
Trotz Bau des neuen Radwegs wird die Strasse befahren. Ortspolizei ist gefragt!
Könnte lukratives Geschäft sein.