So heiratet Südtirol
Südtiroler heiraten immer öfter, aber verzichten dabei aber auf eine kirchliche Trauung.
Im Jahr 2018 gingen in Südtirol 2.347 Paare den Bund der Ehe ein, das sind 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit setzt sich der leichte Aufwärtstrend, der vor ein paar Jahren einsetzte, weiter fort. Rund die Hälfte aller volljährigen Personen in Südtirol leben in einer Ehe.
Der Großteil der Paare entscheidet sich für die Gütertrennung: 2018 sind es 54,4 Prozent der Frischvermählten, während noch bis zum Jahr 1998 die Gütergemeinschaft die gängige Praxis war.
Dass Ehe längst nichts mehr mit Kirche zu tun hat, beweist ein Blick auf die standesamtlichen Hochzeiten. Diese werden klar bevorzugt. Über ein Drittel aller Eheleute verzichtete auf eine kirchliche Trauung. Noch deutlicher ist es in den Städten: Nur knapp mehr als 13 Prozent der Paare ließen sich in Bozen und Meran in einer Kirche trauen.
Immer mehr Personen gehen eine Wiedervermählung ein. Während vor 15 Jahren nur in 15 Prozent der Trauungen einer der beiden Partner bereits verheiratet war, betrifft das 2018 22,2 Prozent. Vor allem Geschiedene Personen heiraten noch ein weiteres Mal.
Obwohl erst seit zwei Jahren anerkannt, erfreuen sich auch die eingetragenen gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften großer Beliebtheit. Ende 2018 standen insgesamt 392 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften in Südtirols Melderegistern. 2018 wurden allerdings nur 18 gleichgeschlechtliche Beziehungen eingetragen.
Immer mehr Kinder werden außerehelich geboren. Bei 47 Prozent der im Jahr 2018 geborenen Kindern hatten die Eltern keinen Trauschein. Vor 30 Jahren war das nur bei 15,7 Prozent der Fall.
Ein Grund dafür liegt darin, dass eine Hochzeit immer weiter hinausgezogen wird. Das durchschnittliche Alter des Bräutigams betrug 2018 27,2 Jahre bei Frauen liegt der Durchschnitt bei 34,3 Jahren. Nur zwanzig Jahre zuvor waren die Eheleute um rund fünf Jahre jünger. (mr)
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