„Mehr Kontrollen“
Noch mehr Tierwohl, ein Ja zu neuen Zuerwerbsmöglichkeiten am Bauernhof, eine gesicherte Wasserversorgung sowie ein nachhaltigerer Pflanzenschutz und der Kontakt mit der Gesellschaft: Auf einer Klausurtagung in Brixen hat der neu gewählte Landesbauernrat die Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre definiert.
Zwei Tage lang haben die Mitglieder des Landesbauernrates, des höchsten Gremiums im Südtiroler Bauernbund, über zentrale Themen der Landwirtschaft diskutiert, wie die Weiterentwicklung der Berglandwirtschaft. So sollen bei Stallneubauten Laufställe besonders unterstützt werden. Ausnahmen soll es für Höfe geben, wo ein Laufstall aufgrund der Steilheit oder des fehlenden Platzes nicht möglich ist.
Zudem forderte der SBB, Bäuerinnen und Bauern, die Aufzucht betreiben, besonders unter die Arme zu greifen. Auch bei der Maschinenförderung sollen in Zukunft Schwerpunkte gesetzt werden. „Immer wichtiger werden Heutrocknungsanlagen, damit mehr Betriebe in die Heumilchproduktion einsteigen können“, sagte Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler.
Apropos Unterstützung der Berglandwirtschaft: Zukünftig sollen neue Möglichkeiten des Zuerwerbs geschaffen werden.
Einig war sich der Landesbauernrat auch, dass es beim Urlaub auf dem Bauernhof mehr Kontrollen braucht. „Wir wollen, dass unsere Gäste den Bauernhof hautnah erleben können. Das ist zusammen mit den hofeigenen Produkten das Besondere am Bauernhofurlaub. Daher wollen wir, dass nur aktive Bauern einen Urlaub auf dem Bauernhof anbieten dürfen“, so Tiefenthaler.
Ein großes Thema war in Brixen auch die Wasserversorgung. „Da heiße und trockene Sommer zunehmen, wird eine gesicherte Wasserversorgung immer wichtiger. Wir möchten, dass für Trockengebiete ein spezifischer Plan ausgearbeitet wird, um eine nachhaltige Nutzung zu gewährleisten“, sagte Tiefenthaler. Die Vorverlegung der Wasserkonzessionen aufgrund des immer früheren Vegetationsbeginns muss vereinfacht werden. „Gleiches gilt für die Genehmigungen für die Verlegung und Sanierung von Beregnungsanlagen.“ Zudem sollten Bewässerungsanlagen für die Stromproduktion genutzt werden können.
Ein weiteres Thema war der Pflanzenschutz. Einhellig hat sich der Landesbauernrat für mehr Nachhaltigkeit ausgesprochen. „An abdriftmindernden Maßnahmen führt kein Weg vorbei“, stellte Tiefenthaler klar. Daher wurden ökologische Maßnahmen diskutiert, wie der Pflanzenschutz auf ein Minimum reduziert werden kann. Ein Thema waren auch Initiativen für mehr Biodiversität, wie das Pflanzen von Hecken. Maßnahmen zur Sensibilisierung, wie Schule am Bauernhof oder die Milch- oder Apfelbotschafterinnen, sollen gleichzeitig ausgebaut werden.
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Kommentare (5)
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paul1
Herr Tiefenthaler, man kann nicht alles vereinbaren, auf der einen Seite wollen sie die Laufställe unterstützen, das heisst noch mehr Jauche und auf der anderen Seite wollen sie die Artenvielfalt und die Pflanzenwelt schützen. Diese Vereinbarung ist nicht umsetzbar, durch die Unmenge von Jauche werden die Wiesen überdüngt, ja sogar auf den Almwiesen wird das ganze Jahr Gülle ausgebracht, Tatsache ist, dass es auch dadurch viele Blumen, Insekten ( Schmetterlinge, Grillen……udgl.) kaum noch gibt. Wo sind die ganzen Wiesenblumen geblieben?