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Explosive Mischung

Alex Schwazer: Beweissicherungsverfahren vor Abschluss

Am Dienstag findet in Parma der letzte und entscheidende (Urin)Test im Beweissicherungsverfahren zum Dopingfall Alex Schwazer statt.

von Thomas Vikoler

Die bisher vorliegenden Ergebnisse sind – aus der Sicht der Verteidigung – mehr als vielversprechend. Derart, dass Anwalt Gerhard Brandstätter bereits von eine Antrag an den internationalen Sportgerichtshof CAS spricht, um die Aufhebung der achtjährigen Wettkampf-Sperre für Alex Schwazer zu erwirken (die TAGESZEITUNG berichtete).

Am kommenden Dienstag findet im Labor der Carabinieri-Sondereinheit RIS in Parma der letzte und wohl entscheidende Test im (erweiterten) Beweissicherungsverfahren statt. Dort geht es vornehmlich um die Frage, warum die DNA-Konzentration in Schwazers B-Probe so hoch war. Und ob sich eine entsprechende Manipulation im Kölner Labor nachweisen lässt.

Am Dienstag nimmt Gerichtsgutachter Giampiero Lago – in Anwesenheit der Sachverständigen der Verfahrensparteien – eine weitere Urin-Analyse vor. U.a. auch an einer aktuellen Urinprobe Schwazers und im Vergleich zu den hundert Proben von anderen Sportler, welche Lago im ersten Teil des Beweissicherungsverfahrens genommen hatte.

Bereits jetzt steht fest, dass die DNA-Konzentration in Schwazers B-Probe exhoribtant hoch ist. Zudem: Wenn man von einem raschen Abbau der Konzentration ausgeht, muss der Urin nach der Entnahme am 1. Jänner 2016 einen Wert im Billionenbereich aufgewiesen haben. Wissenschaftlich und faktisch unmöglich.

Allein das würde genügen, um das Strafverfahren gegen Schwazer einzustellen. Doch es geht in diesem Science-Krimi um wesentlich mehr: Eine „Bearbeitung“ von Schwazers Urin im Kölner Labor plausibel zu machen. Ob das gelingt, wird sich spätestens am Dienstag in Parma zeigen.

Im Bozner Gerichtspalast heißt jedenfalls, die zu erwartenden Ergebnisse bildeten gemeinsam mit den gehackten Mails von IAAF-Funktionären zum Dopingfall Schwazer (die nun Teil des Verfahrensakts sind) eine „explosive Mischung“. Eine, die in den betreffenden Institutionen zu einem Köpfe-Rollen führen müssten.

Das Ergebnis des Beweissicherungsverfahrens wird Anfang Juli auf einer Verhandlung vor Richter Walter Pelino vorgestellt.

 

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