Tunnel angestochen
Der neue künftig zweitlängste Tunnel des Landes ist angestochen. Er ist Teil der Umfahrung Kastelbell. Diese soll laut Landesrat Alfreider mehr Lebensqualität bringen.
Insgesamt 3,36 Kilometer lang wird die neue Umfahrung von Kastelbell und Galsaun, vom Schloss Kastellbell bis zur Gewerbezone Galsaun. Aktuell laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
Ein wichtiger Moment war am Freitag in Galsaun der Anstich des 2.495 Meter langen Tunnels, dem Kernstück der Umfahrung: Neben den Bauarbeitern waren die Vertreter der Firmen, der Gemeinde und des Landes, die Techniker und Planer mit dabei.
Tiefbau- und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat die erste Sprengladung für den Tunnelvortrieb gezündet. In rund 15 Monaten soll der Tunnel fertig gebaut sein. Vorgetrieben wird der Tunnel durch Sprengungen und Bohrungen, jetzt vom Osten her und in ein paar Monaten auch vom Westen ausgehend.
Nach dem Tunnel Leifers (2.856 Meter) wird er der zweitlängste Tunnel in Südtirol sein. Dekan Rudolf Hilpold hat die Baustelle gesegnet.
„Obwohl sehr viele Menschen die Vinschger Bahn nutzen, gibt es aktuell mit mehr als rund 13.300 Fahrzeugen täglich auf der Vinschger Staatsstraße noch immer viel motorisierten Verkehr, deshalb wollen wir mit diesem Eingriff nicht nur die Straße sicherer machen, sondern vor allem für die Bewohner von Kastelbell und Galsaun mehr Lebensqualität erreichen“, unterstrich Landesrat Alfreider.
„Unser Ziel ist es, weiter in Richtung einer neuen sauberen und smarten Mobilität für Südtirol zu fahren, deshalb investieren wir mit der Elektrifizierung weiter in die Vinschger Bahn, aber auch in intelligente Verkehrswege, denn diese sind als Teile unseres Landes wichtig für die Zukunft und Weiterentwicklung“, sagte Alfreider.
Bürgermeister Gustav Tappeiner verwies auf die neuen Entwicklungsmöglichkeiten, die sich für die Dörfer Kastelbell und Galsaun in Kürze bieten würden. Die Umfahrung sei ein Jahrhundertprojekt, das sich in Bezug auf Mobilität und Lebensqualität positiv für die Dörfer auswirken werde und unverzichtbar auch für den Vinschgau sei, so Tappeiner.
Die Linienführung der Trasse für die Umfahrung wurde laut Tiefbau-Abteilungsdirektor Valentino Pagani so gewählt, dass sich der Eingriff auf Landschaft und Kulturgrund auf ein Minimum beschränkt. Im Zuge der Arbeiten wird die Straße angepasst, beispielsweise bei der Engstelle beim Schloss Kastelbell.
Für den neuen Tunnel gibt es zwei Anschlusspunkte an die Staatsstraße, und zwar im Osten, wo ein Kreisverkehr gebaut wird, und im Westen, bei der Industriezone Galsaun (450 Meter vom Schloss Kastelbell), wo eine T-Kreuzung entsteht.
Im Tunnel sorgen vier Fluchtstollen und vier Pannenbuchten sowie ein modernes Belüftungssystem für Sicherheit. Für eine bessere Sicht werden Betonfahrbahnen eingebaut.
Das Land investiert rund 75 Millionen Euro in den Bau der Umfahrung. Im Jänner waren die Bauarbeiten über eine Ausschreibung an die Bietergemeinschaft E.MA.PRI.CE AG aus Possagno (Treviso) und die Passeirerbau GmbH (St. Martin in Passeier) übergeben worden. Verfahrensverantwortlicher beim Land für den Bau ist Augustin Hueber.
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Kommentare (3)
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pingoballino1955
Auf die Politprominenz hätte man liebendgern VERZICHTEN können,aber wir wissen ja beim „Pantl“ durchschneiden,oder anstechen sind sie gut!