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Schneckenpost in Südtirol

Die Verbraucherzentrale hat die Postzustellung in Südtirol genauer beleuchtet: Die Zustellzeiten haben sich in 5 Jahren mehr als verdoppelt.

In diesen Wochen hat die Verbraucherzentrale Südtirol eine Stichprobenerhebung der Postzustellzeiten durchgeführt. Dazu wurden an Südtirols Gemeinden sowie die Bürgerzentren in Bozen jeweils ein Erhebungsbrief geschickt, mit der Bitte, diesen im Ein- und Ausgang zu datieren und zurückzuschicken. Erhoben wurden die Zeiten, die ein Brief von Bozen und nach Bozen brauchte. Die letzte Erhebung dieser Art wurde 2014 durchgeführt.

„Die Zustände bei der Post sind alles andere als rosig – davon zeugen unzählige Medienberichte der letzten Wochen. Doch wie gravierend die Lage tatsächlich ist – und mit welchen Manövern sich die Post um die Qualitätsfaktoren herumdrückt – zeigt die Stichproben-Erhebung der VZS“, so VZS-Geschäftsführer Walther Andreaus.

Denn während die mittlere Zustellzeit (ohne Samstage und Feiertage) im Jahr 2014 2,7 Tage betrug, spricht man 2019 von 6,1 Tagen. Wenn man berücksichtigt, dass wir hier von reinen Arbeitstagen ausgehen, ist ein Brief von Südtirol nach Südtirol also mehr als eine Woche unterwegs. „Die Zustellzeiten haben sich in 5 Jahren mehr als verdoppelt und gleichzeitig haben sind die Tarife um 57 Prozent gestiegen“, kritisiert die VZS. Zahlte man 2014 für einen Normalbrief noch 70 Cent, muss man 2019 hierfür stolze 1,10 € hinblättern.

Besonders lange brauchen dabei die Briefe, die von den Bezirken Richtung Bozen verschickt werden – durch lange Zeiten fielen insbesondere Vinschgau und Burggrafenamt auf, mit Spitzen von 18 Arbeitstagen, die ein Brief nach Bozen brauchte. Doch auch in den anderen Bezirken sieht die Situation nicht wirklich besser aus: „Der Schnitt für Pustertal, Salten-Schlern und Überetsch-Unterland liegt zwischen 9 und 10 Tagen“, so die Verbraucherzentrale.

Dass Briefe innerhalb einer Provinz mehr als einen Monat unterwegs sind ist laut VZS schlicht inakzeptabel und weit weg von sämtlichen europäischen Standards.„Die Landesregierung sollte der Post für diesen Dienst, der soweit von europäischen Standards entfernt ist, keinen einzigen Euro geben. Dies wäre eine schlechte Verwendung der Steuergelder“, so Andreaus.

 

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