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Olivier Mosset: 2, 11, 47

Antonio Dalle Nogare und Olivier Mosset (Foto: Ermanno Zanello)

Die Stiftung Antonio Dalle Nogare zeigt eine Auswahl von 11 Werken eines der einflussreichsten Konzeptkünstler der letzten 50 Jahre: Olivier Mosset.

„2,11,47” lautet der Titel der Einzelausstellung von Olivier Mosset (Schweiz, 1944) in der Stiftung Antonio Dalle Nogare. Der Titel basiert auf drei Ziffern, die den Grundstein für das Konzept und den Aufbau der Ausstellung bilden. Die Ziffer 2 bezieht sich auf die Flächen, an welchen die Kunstwerke angebracht sind, 11 ist die Anzahl der gezeigten Werke und 47 sind die Jahre künstlerischen Schaffens von Mosset, die in der Ausstellung gezeigt werden. Tatsächlich umfassen die elf  ausgestellten Werke die Jahre 1970 bis 2017 und kennzeichnen einige der bedeutendsten Momente der Karriere des Künstlers, indem sie versuchen, jedes Jahrzehnt der Produktion zu präsentieren. Drei Werke aus den 70ern, zwei aus den 80ern, vier Werke aus den 90ern, eines aus den  Jahren 2000 und eines aus den Jahren 2010.

Es handelt sich hierbei eindeutig um eine sehr kleine Auswahl der überaus produktiven Karriere eines Künstlers, dessen scharfsinnige und provokative Herangehensweise an die Malerei ihn von den späten 1960er Jahren bis heute zu einem Vorreiter der zeitgenössischen Kunst gemacht hat. Farbige Oberflächen, Kreise, Substanzen und die zwanghafte Wiederholung geometrischer Muster zeichnen die Etappen von Mossets Karriere: eine radikale und dynamische Arbeit, die jede Art von Subjektivität ablehnt.

Als Gründer der Gruppe BMPT mit Daniel Buren, Michel Parmentier und Niele Toroni in Paris hat Mosset kritisch über die spektakuläre und selbstbewusste Natur der neuen Avantgarde nachgedacht. Er hat etablierte Ideen der künstlerischen Autorschaft und Originalität getestet, um Kunst zugänglicher zu machen und die Bedeutung des künstlerischen Objekts in Bezug auf seine Autorschaft zu unterstreichen. Nach seinem Umzug in die USA 1978 begann er mit der Arbeit an einer Reihe von monochromen Gemälden, die einen grundlegenden Einfluss auf die Generation der in den 1980er Jahren entstehenden Neo-Geo-Maler hatten. Stets innerhalb der besonderen Grenzen und Anliegen der Malerei und mit einem tiefen Verständnis für die Sinnlichkeit und Körperlichkeit der Farben, ist Mossets Werk unfehlbar mit dem Netzwerk institutioneller Beziehungen verbunden, welche die Grundlage für unsere Begegnung mit Kunst bilden.

„2, 11, 47“ ist als kleine Retrospektive strukturiert. Eine nichtlineare Erzählung, mit Sprüngen zwischen einigen der bedeutendsten Phasen der Karriere eines der einflussreichsten Konzeptkünstler der letzten 50 Jahre.

Olivier Mosset

Olivier Mosset wurde 1944 in Bern, Schweiz, geboren; er lebt und arbeitet in Tucson, Arizona. Mosset ist vor allem bekannt für seine Serie von monochromen Gemälden eines schwarzen Kreises, von denen er Hunderte produziert hat. Mossets Arbeiten, die oft mit konzeptueller Abstraktion in Verbindung gebracht werden, sind eine Darstellung reiner Farbe und Form, für ein körperliches Erlebnis ohne Grenzen von Oberflächen, Dimensionen und Geometrien. Mosset war in den 1960er Jahren Mitglied des Kunstkollektivs BMPT, einer Pariser Gruppe, die sich mit der Erforschung des Themas der kreativen Autorenschaft beschäftigt. Die Künstler der BMPT-Gruppe waren der Meinung, dass das Werk selbst wichtiger ist als sein Autor. Mosset ist auch für seine Skulpturen und Installationen bekannt. Unter seinen Einzelausstellungen sind wir hervorheben: Plan B, The Power Station, Dallas (2015); Musée Régional d’Art Contemporain Languedoc-Roussilon, Sérignan (2013); Opéra National de Paris, Paris (2012); Kunsthalle Zürich (2012); Musée d’Art Contemporain, Lyon (2010); Museo d’Arte di Mendrisio, Mendrisio (2009); Palais de Tokyo, Paris (2006); Musée Cantonal des Beaux-Arts, Lausanne (2003); FRAC Auvergne, Clermont-Ferrand (1995); Musée Saint Pierre Art Contemporain, Lyon (1987); Centre d’Art Contemporain, Genf (1986). Erwähnenswerte Kollektivausstellungen: MAMCO, Gèneve (2016); Museum of Contemporary Art, Tucson (2011); Whitney Museum of Contemporary Art, New York (2008); Musée d’Art Moderne et Contemporain, Genève (2007); PS1, New York (2006, 1992); Foundation Beyeler, Basel (2001); La Biennale di Venezia (1990); Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Paris (1996); Lyon Biennale, Lyon (1993); Kunsthalle Zürich, Zürich (1986); und die 10. Ausgabe der Pariser Biennale (1977).

Termin: Eröffnung am 18. Mai um 10:30 Uhr in den Räumen der Antonio Dalle Nogare.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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