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Ja zu Cannabis-Anbau

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Im Landtag wurde am Mittwoch der Cannabis-Antrag der 5-Sterne-Bewegung diskutiert und angenommen. Damit könnte im Versuchszentrum Laimburg bald Cannabis angebaut werden. Zuerst sollen aber noch Details geklärt werden.

von Markus Rufin

In Südtirol gibt es einen Cannabis-Engpass. Das klingt auf dem ersten Moment zwar verwunderlich, stimmt aber tatsächlich. Denn der Verkauf von therapeutischem Cannabis ist seit einigen Jahren italienweit erlaubt.

Allerdings gibt es bisher nur einen Standort, an dem therapeutisches Cannabis legal angebaut und produziert wird. Für einen ganzen Staat ist das aber deutlich zu wenig. Auch in Südtirol beklagen sich immer mehr Patienten, die darauf angewiesen sind, darüber, dass sie nur sehr schwer an das Medikament, das vor allem in der Schmerzmitteltherapie angewandt wird, kommen. Aufgrund des Engpasses gibt es daher lange Wartezeiten und hohe Preise.

Bereits mehrere Patienten und Vereine wie der Cannabis Social Club haben vorgeschlagen, daher therapeutisches Cannabis im Versuchszentrum Laimburg anzubauen. Wie die TAGESZEITUNG berichtete, reichte der Abgeordnete der 5-Sterne-Bewegung Diego Nicolini einen Beschlussantrag ein, der genau das vorsieht.

Am Mittwoch wurde der Beschlussantrag im Landtag angenommen. Nicolini betonte, dass mit Canabis vielen Patienten geholfen werden könne. Er betonte aber auch gleich zu Beginn, dass das therapeutische Cannabis nicht mit anderen Cannabisarten verwechselt werden dürfe. Laut Nicolini koste es einer Apotheke das Fünffache des eigentlichen Herstellungspreises. „Das Land kann mit dem Anbau viel sparen, und die Laimburg wäre der geeignete Ort“, ist Nicolini überzeugt.

Der Grillino erinnerte daran, dass bereits vor vier Jahren ein ähnlicher Beschlussantrag von Elena Artioli eingebracht wurde. Damals wurde ein Kompromiss gefunden: Man entschied sich zwar gegen den Anbau von Cannabis in der Laimburg, aber die damalige Landesrätin Martha Stocker wollte sich über die Möglichkeit des Cannabis-Anbaues informieren. Vor allem rechtliche Details sind damals unklar gewesen.

Nicolini betonte, dass es aber mittlerweile ein Pilotprojekt in der Toskana gab, mit der Richtlinien für den Anbau von therapeutischem Cannabis geschaffen wurden.

Viele seiner Landtagskollegen stimmten ihm zu und sprachen sich für die Genehmigung des Antrages aus. Ulli Mair von den freiheitlichen betonte aber, dass man prüfen müsse, ob er Anbau rechtlich möglich sei. Außerdem sollte auch die Möglichkeit der Steuerabsetzung für therapeutisches Cannabis geschaffen werden.

Immer wieder wurde bei der gestrigen Debatte betont, dass dies kein Schritt in die Richtung sei, Cannabis zu legalisieren. Das unterstrich auch Brigitte Foppa von den Grünen. Carlo Vettori von der Lega sprach sich auch dafür aus, man solle aber festhalten, dass die Verteilung über das Gesundheitssystem geregelt wird, um Missbrauch zu vermeiden.

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